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Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik – Ein Berufsbild

Elektriker.org Team
Verfasst von Elektriker.org Team
Zuletzt aktualisiert: 26. August 2020
Lesedauer: 5 Minuten
Der Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik ist Spezialist für die Stromversorgung in Gebäuden. Ob beim Privatkunden oder auf dem Bau, diese Werkzeuge kommen alltäglich zum Einsatz. © Elektriker.org

Von Lichtschaltern und Sicherungen bis hin zu komplexen elektronischen Steuer-, Regel- und Sicherheitssystemen: der Job des Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik ist in seinem Fach vielseitig und spannend. Was Interessenten dort genau erwartet und welche Voraussetzungen sie mitbringen sollten, lesen Sie hier auf Elektriker.org.

Die Stromversorgung eines Gebäudes plant, legt und pflegt sich nicht von allein. Wer sich schon immer brennend dafür interessiert habt, was für eine Technik hinter den Wänden eines einfachen Privathauses, Büros oder vielleicht sogar Flughafens steckt, für den könnte der Beruf des Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik genau das Richtige sein. Sie sind für die Installation, Prüfung, Wartung und Reparatur sämtlicher energietechnischer Gebäudesysteme zuständig und ganz im aktuellen Trend des Umweltschutzes und Energiesparens, bietet die Ausbildung auch vielversprechende Perspektiven.

Die Aufgaben eines Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik

Am Anfang der Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik dürfen die Lehrlinge bestimmte Aufgaben an energietechnischen Systemen noch nicht selber übernehmen. Aus diesem Grund sind sie zunächst auch immer mit einem erfahrenen Kollegen von Auftrag zu Auftrag unterwegs. Ihre täglichen Aufgaben können hier ganz unterschiedlich ausfallen: So sind sie beispielsweise für die Installation und Ausrichtung von Satellitenschüsseln zuständig, überprüfen fehlerhafte Leuchten, reparieren Sicherungen oder fräsen Kanäle für elektrische Leitungen.

Vor Ort muss der Zustand der elektrischen Anlagen analysiert und entschieden werden, was zu tun ist. Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik sind mal im privaten Kundendienst tätig, arbeiten auf einer Baustelle oder konfigurieren technische Anlagen in komplexen Netzwerkräumen. Die Dokumentation von Prüfprotokollen und Schaltplänen ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des Jobs. Auch der Umgang mit Kunden steht täglich auf dem Programm. Nicht selten gilt es dem Kunden, die eigene Arbeit und Funktionsweise des eben angelegten Systems zu erklären.

Intelligente Energie und Gebäudetechnik – Zukunftsrelevantes Fachwissen des Elektronikers

Selbstverständlich sind Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik nicht nur für die Montage von Sicherungsanschlüssen für Waschmaschinen und Leuchten zuständig. Die ganze Fachbreite der Elektronik umfassend beschäftigen sie sich später auch mit der Konzeptionierung, Installation und Programmierung komplexer energietechnischer Anlagen, elektronischer Steuer- und Regelsysteme. Diese findet man etwa in Türkontrollsystemen, Alarmanlagen und Raumklimaregelungssystemen.

Gefolgt wird dem Trend des Energiesparens – und das passiert nicht schlicht durch das Drücken von Lichtschaltern oder das Ausschalten von Verteilersteckdosen. Modernes Energiesparen verlangt intelligente elektrische Systeme. So fahren intelligente Gebäude bei Sonneneinstrahlung die Jalousien herunter. Wichtig in diesem Bereich ist weiterhin die Nutzung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen und auch die Verbreitung von „vernetzten“ Geräten im Haushalt nimmt immer mehr zu.

Das fachkundige Wissen um die effiziente Verwertung von Solarenergie und anderen modernen Haushaltstechnologien ist von immenser gesellschaftlicher Relevanz und bietet somit attraktive Perspektiven in Sachen Arbeitsbereich und Nachfrage der ausgeübten Tätigkeit.

Die Ausbildung – Welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten

Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik werden sehr vielfältigen Problemen gegenübergestellt und sollten dementsprechend eine Reihe an Voraussetzungen mitbringen:

  • Sorgfalt und handwerkliches Geschick ist gefordert, wenn es darum geht elektrische Anlagen zu prüfen oder Bauteile zu verdrahten
  • Technisches Zeichnen und die Ausarbeitung von Schaltplänen verlangt zeichnerische Fähigkeiten und abstrakt-logisches Denken
  • Geduld ist hierbei ebenfalls wichtig, denn wie auch im Alltag funktioniert nicht immer alles so, wie es soll
  • Umsicht und Gefahrenverständnis
  • Technisches Verständnis – von Vorteil sind hier gute Mathematik- und Physikkenntnisse
  • Guter und sicherer Umgang beim Kundenkontakt
  • Teamfähigkeit
  • Belastungsfähigkeit und körperliche Fitness, da sie ständig unterwegs sind

Die Ausbildung dauert laut Ausbildungsordnung dreieinhalb Jahre und findet dual im Betrieb und in der Berufsschule statt. Die Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik wird selbstverständlich vergütet. Das Gehalt ist jährlich gestaffelt und ist, genauso wie das letztliche Einstiegsgehalt nach der Ausbildung, abhängig von Größe und Standort des Betriebs. Es liegt in etwa zwischen 520 bis etwa 740 Euro, das Einstiegsgehalt kann letztlich etwa zwischen 1600 und 1900 Euro brutto betragen.

ACHTUNG:
Sämtliche Zahlen sind lediglich Beispiele für übliche Gehälter in den branchentypischen Zuständigkeitsbereichen des Berufes. Es gibt viele unterschiedliche Tarifverordnungen und Wirtschaftsbereiche. Das Gehalt hängt letztlich von Berufserfahrung, Arbeitsort und Geschlecht ab und auch welchem Tarifvertrag die Tätigkeit als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik zugeordnet wird.

Rechtlich gesehen brauchen Sie für die Zulassung zur Ausbildung keinen Bildungsabschluss. Der Durchschnitt der zur Ausbildung zugelassenen Bewerber hat einen Realschulabschluss. Diese machen etwa die Hälfte der Auszubildenden aus. Ungefähr ein Drittel der Auszubildenden haben einen Hauptschulabschluss, wie das Deutsche Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ermittelt hat.

Ihre Karrieremöglichkeiten als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik

Nach der Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik eröffnen sich weitere Möglichkeiten, sich in diesem Fachgebiet zu spezialisieren. Nach einigen Jahren Berufserfahrung können Absolventen sich dazu entscheiden, einen Meisterlehrgang und die entsprechende Prüfung abzulegen. Als Industriemeister in der Fachrichtung Elektrotechnik erhalten sie die Möglichkeit zur Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb und auch die Berechtigung, selber auszubilden. Daneben ist auch die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik oder zum Technischen Fachwirt möglich.

Fazit

Der Beruf des Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik ist spannend und abwechslungsreich. Als Fachmann für die Energieversorgung in Gebäuden ist er zuständig für die Arbeit am Sicherungskasten oder die Installation, Programmierung und Wartung von komplexen Raumklimaregelungen. Die Zunahme an komplizierten, vernetzten Gerätschaften im Haushalt und die Nachfrage an energiesparenden und umweltschonenden Systemen, wappnen diesen Beruf für die Zukunft. Weitere Informationen erhalten Sie von einem Fachmann aus Ihrer Nähe.

Über unsere*n Autor*in
Elektriker.org Team
Elektriker.org ist das Branchenverzeichnis für Elektriker-Fachbetriebe. Die Redaktion von Elektriker.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen rund um Elektrizität im eigenen Zuhause.