Elektriker.org Icon
Energie- und Gebäudetechnik

Smart Meter: Vorteile, Pflichten und Risiken

Jérôme Grad
Verfasst von Jérôme Grad
Zuletzt aktualisiert: 27. September 2024
Lesedauer: 13 Minuten
Im Zuge des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende werden ab 2020 Smart Meter immer öfter in deutschen Haushalten eingebaut. © Elektriker.org

Weniger zahlen bei gleichbleibendem Stromverbrauch – wer will das nicht? Mit dem Smart Meter könnte das möglich werden. Nach dem Einbau des Stromzählers der neuen Generation erhalten Sie nämlich eine detailliertere Übersicht Ihres persönlichen Verbrauchs als bisher. Mehr noch: Mit Hilfe des Geräts kann der preisbestimmende Börsenstrompreis unmittelbarer an die Verbraucher weitergegeben werden – eine langjährige Forderung von Verbraucherschützern. Allerdings birgt dieses Messsystem auch Risiken.

Alles auf einen Blick:

  • Der Smart Meter ist ein intelligentes Strommesssystem, das, anders als andere moderne Messeinrichtungen über ein Kommunikationsmodul, das sogenannte Gateway, verfügt.
  • Das Smart Meter Gateway erfasst die Daten des Stromverbrauchs und leitet diese an den Stromanbieter weiter.
  • Der größte Vorteil dieser Art von Stromzähler sind die geringeren Stromkosten und die reduzierte CO2-Emission. Dafür ist aber ein nachhaltiges und angepasstes Verhalten nötig. Das Gerät selbst spart keine Stromkosten.
  • Als Nachteil führen Gegner Sicherheitsbedenken und den mangelnden Datenschutz der Verbraucher auf.
  • Die Weitergabe der Daten an den Stromversorger ist nur einmal monatlich erlaubt, solange der Verbrauch 10.000 Kilowattstunden pro Haushalt im Jahr nicht überschreitet.
  • Gesetzlich verpflichtend ist diese moderne Messeinrichtung 2020 ab einem jährlichen Stromverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden.
  • Für die Kosten müssen Sie den Einbau und die Nutzungsgebühr des Zählers beachten. Erstere liegen bei circa 50 Euro, Letztere ist vom Verbrauch abhängig.

Definition

Der Smart Meter stellt eine neue Generation Stromzähler dar. Denn er ist mit dem Internet verbunden und bietet so, im Gegensatz zu anderen Messsystemen, einen detaillierteren Überblick des Stromverbrauchs.

Was ist ein Smart Meter?

Smart Meter bedeutet auf Deutsch intelligenter Stromzähler oder intelligentes Messsystem. Er ist ein internetfähiger Stromzähler. Es misst den Verbrauch an Strom – genauer gesagt die elektrische Energie, die aus dem Netz gezogen wird.

Er ist deshalb ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Denn im Zuge dieses Prozesses wird der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren stetig steigen, auch der aus eigenständigen Stromquellen, wie Solarzellen. Da Windkraft und Solaranlagen allerdings wetterabhängig sind und damit nicht konstant die gleiche Menge an Energie umwandeln können, ist eine Abstimmung des Stromverbrauchers und –erzeugers wichtig. Nur so kann das angestrebte intelligente Stromnetz (Smart Grid) der Zukunft funktionieren.

SMART GRID
Mit dem Smart Grid ist die kommunikative Vernetzung und Steuerung der Stromversorgung für einen zuverlässigen Betrieb gemeint. Dazu zählen neben dem Stromerzeuger und Verbraucher auch die Netzbetriebsmittel (Freileitungen, Kabel, Netzstationen) in Energieübertragungs- und Energieverteilungsnetzen.

Was ist der Unterschied zu einem digitalen Zähler?

Zu unterscheiden gilt es die analogen, digitalen und intelligenten Stromzähler.

Bislang wurden analoge Stromzähler, auch Ferraris-Zähler genannt, in den meisten Haushalten eingesetzt. Dabei musste der Stromverbrauch manuell abgelesen werden. Dadurch war es schwer, den genauen Verbrauch zu messen und beispielsweise saisonale Schwankungen oder gar alltägliche Schwankungen zu analysieren.

Digitale Stromzähler zeigen zwar den Verbrauch digital an, müssen aber auch manuell abgelesen werden.

Im Gegensatz zu digitalen Zählern besitzt ein intelligenter Stromzähler das sogenannte Smart Meter Gateway, ein Kommunikationsmodul zur Datenübertragung via Internet, das die gemessenen Daten selbstständig an den Messstellenbetreiber übermittelt. Dadurch entfällt das bekannte Ablesen der Zähler. Mehr noch: Das intelligente Messsystem bietet dem Verbraucher eine detailliertere Auflistung seines Stromverbrauchs dank einer Datenerhebung alle 15 Minuten.

Funktionsweise

Für den Smart Meter entscheidend ist das Gateway, das die Kommunikation zwischen intelligentem Messsystem, Verbraucher und Netzbetreiber ermöglicht.

Wie funktioniert ein Smart Meter ?

Dieser intelligente Stromzähler besteht aus zwei Elementen: dem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul für die Datenübertragung, dem Smart Meter Gateway. Das intelligente Messsystem ermöglicht damit nicht nur, den Stromverbrauch zu ermitteln, die Daten zu speichern und diese direkt an den Stromnetzbetreiber zu übermitteln. Mithilfe des Smart Meter Gateways und einer Internetverbindung kann der Verbraucher über ein Web-Portal oder eine App auch seinen Verbrauch jederzeit einsehen und sich einen Überblick verschaffen.

Der Stromzähler selbst spart aber noch keine Energie. Er listet nur den Verbrauch auf.

Wie läuft das Zusammenspiel zwischen intelligentem Messsystem, Verbraucher und Netzbetreiber?

Das intelligente Messsystem sendet die Daten mehrmals täglich an den Messstellenbetreiber. Mitunter werben die Betreiber mit einer Erfassung der Daten alle 15 Minuten. Der Betreiber sendet die Daten – die gesetzlichen Auflagen beachtend – anschließend an den Stromversorger und Netzbetreiber. Dieser wiederum stellt die Daten zur Verfügung, damit der Verbraucher die Daten jederzeit einsehen kann. Somit wird mehr Transparenz über Stromverbrauch und –kosten geschaffen. Das wiederum hilft, Energie zu sparen.

Zusammenspiel von Smart Meter Gerät, Stromversorger und Verbraucher im Smart Grid
© Elektriker.org

Vorteile und Nachteile

Geringere Kosten dank erhöhter Transparenz ist der Hauptvorteil des Geräts. Daneben hilft es auch, die CO2-Abgabe zu senken und Nachzahlungen aufgrund der laufend angepassten Tarife zu vermeiden. Dem stehen Datenschutzherausforderungen und die Frage entgegen, ob es durch diese intelligenten Messsysteme wirklich zu günstigeren Tarifen und Kosteneinsparungen kommt.

Was ist der Vorteil von Smart Metern?

Die intelligenten Messsysteme bringen einige Vorteile im Vergleich zum analogen und digitalen Zähler mit sich:

  • Fernablesung: Das jährliche Ablesen entfällt dank dem Smart Meter Gateway. Als Verbraucher müssen Sie nicht mehr für einen Ablese-Termin zu Hause sein.
  • Transparenz: Sie erhalten eine detaillierte Übersicht Ihres täglichen oder monatlichen Verbrauchs. So erkennen Sie die sogenannte Grundlast, also den Wert, den Sie stets benötigen und die Spitzenlast, der Wert zu besonders hohen Verbrauchszeiten. Klassischerweise ist Letzterer am Abend, wenn Sie in der Küche kochen, dafür den Kühlschrank mehrmals geöffnet haben, nebenbei eine Serie streamen – und im Nebenraum die Waschmaschine läuft.
  • CO2-Reduzierung: Der intelligente Stromzähler erkennt den Verbrauch einzelner Haushaltsgeräte, so versprechen es zumindest einige Hersteller. So weiß diese moderne Messeinrichtung nicht nur, welches Gerät wie viel verbraucht. Es ließe sich die Effizienz der Haushaltsgeräte immer wieder neu überprüfen und ein notwendiger Austausch frühzeitig erkennen. So sparen Sie nicht nur Geld, sondern reduzieren auch die CO2-Abgabe und tragen aktiv zum Klimaschutz bei.
  • Effizienterer Energieverbrauch: Durch die Nutzung dieser intelligenten Messsysteme sollten die Prognosen und damit auch die Abrechnungen effizienter durchgeführt werden können. Heute beruhen sie noch immer oft auf Schätzungen.
  • Einsparungen: Als Kunde können Sie durch Anpassung Ihres Stromverbrauchs in Nebenzeiten mit günstigeren Tarifen Geld sparen. Zudem können durch kürzere Ableseintervalle gesunkene Börsenpreise für Strom schneller an Kunden weitergegeben werden – eine jahrelange Forderung von Verbraucherschützern.
  • Smart Home: Die intelligenten Zähler teilen den Elektrogeräten via Smart Grid Ready mit, wann der Strom am günstigsten ist. So lässt sich im Smart Home eine vorprogrammierte Waschmaschine beispielsweise dann anschalten, wenn der Strom besonders preiswert ist.
  • Keine Nachzahlungen: Da Sie und die Stromversorger die Zahlen laufend im Blick haben und eine ständige Tarifanpassung erfolgen kann, beugen Sie hohen Nachzahlungen vor.

Welche Nachteile gibt es?

Natürlich gibt es auch einige Nachteile durch die Einführung. Dazu gehören:

  • Fernabschaltung: Theoretisch sind mit intelligenten Stromzählern Fernschaltfunktionen möglich. Der Versorger kann die Geräte abschalten, beispielsweise als Sanktionsmaßnahme bei zu spät oder nicht gezahlten Rechnungen. Diese Angst ist allerdings unbegründet, da die Möglichkeit für eine Komplettabschaltung im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende nicht vorgesehen ist. Eine Steuerung, beispielsweise eine Drosselung, ist jedoch nicht explizit verboten.
  • Technische Ausstattung: Laut Verbraucherzentrale können die Geräte der ersten Generation technisch nicht die Photovoltaik-Anlagen und Ladestationen für E-Fahrzeuge selbstständig steuern.
  • Kosten: Der Austausch kostet Geld und ist nicht für alle zwingend erforderlich. Ob die Gebühren für den Austausch und die jährlichen Nutzungskosten wirklich geringer ausfallen als die Stromeinsparungen, bleibt von Fall zu Fall abzuwarten. In Australien beispielsweise sind die Stromkosten durch die Einführung der intelligenten Messsysteme gestiegen. Besonders ärmere und ältere Personen sowie Familien werden benachteiligt, weil sie für günstigeren Strom ihren Tagesablauf umstrukturieren müssen. Da kann es schon mal vorkommen, dass im Smart Home die Waschmaschine nicht zwischen 17 und 20 Uhr, sondern um 5 Uhr morgens läuft.
  • Bewusstsein: Die Übersicht des Stromverbrauchs reicht zum Sparen allein nicht aus. Es bedarf auch der Bereitschaft, den Verbrauch zu senken oder auf günstigere Zeiten zu verlegen.

Welche Risiken bestehen noch?

Neben den Nachteilen bestehen noch einige Risiken, die insbesondere in Richtung Datenschutz gehen:

  • Digitaler Angriffspunkt: Das digitale Gerät ermöglicht durch den Internetzugang Hacker-Angriffe und damit auch Datenmissbrauch. Achten Sie hier auf die Sicherheitsanforderungen der Hersteller.
  • Transparenz: Die Übersicht und Abrechnung nach dem 15-Minuten-Takt verschafft eine detaillierte Übersicht für Verbraucher. Auch gelänge so eine flexiblere Anpassung des Tarifs an den Börsenstrompreis. Allerdings birgt die Abrechnung in immer kürzeren Abständen auch die Gefahr von immer besseren, verbraucherbezogenen Daten. Denn dadurch können validere Daten erhoben werden. Warum nicht eine Preiserhöhung zu den von Verbrauchern frequentierten Stromverbrauchszeiten? Möglicherweise läuft es aber auch eine ähnliche Entwicklung wie beim Handy-Tarif hinaus und in ein paar Jahren zahlen alle eine günstigere Strom-Flatrate.

Welche Daten senden die neuen Geräte?

Moderne Messeinrichtungen wie ein digitaler Zähler senden keine Daten an den Netzbetreiber. Die Daten bleiben im Zähler und müssen weiterhin abgelesen werden.

Bei Smart Metern hingegen erhält der Stromversorger über den Messstellenbetreiber automatisch die Verbrauchswerte. Um den gläsernen Bürger zu verhindern, regelt § 40 Absatz 5 Satz 2 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), dass der Tarif nur auf die Übersendung eines einzigen Zählerwertes im Monat beschränkt sein darf, solange der Jahresverbrauch unter 10.000 Kilowattstunden fällt. Die gesammelten Daten bleiben also zunächst im intelligenten Messgerät. Auch eine Übermittlung an Dritte ist in §65 des Messstellenbetriebsgesetzes untersagt.

Beträgt der Wert über 10.000 Kilowattstunden, erhalten die Netzbetreiber allerdings jeden Tag die Daten, die nach einem 15-Minuten-Takt erhoben wurden. Weiter heißt es auch im Gesetz: Eine detaillierte Übermittlung der Verbrauchswerte ist möglich, wenn eine flexible, stündliche Tarifanpassung vollzogen werden soll, beispielsweise bei der Anpassung am Börsenstrompreis. Prinzipiell ist die viertelstündliche Anpassung des Strompreises also möglich.

WISSENSWERTES:
2016 sind die Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes in das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende übergegangen. Darin enthalten ist wiederum das Messstellenbetriebsgesetz. Das MsbG regelt den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen, den Smart Grids.

Vorschriften

Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende sieht eine schrittweise Einführung des Smart Meters vor. Bereits 2017 begonnen, werden spätestens 2032 alle Haushalte mit einer modernen Messeinrichtung ausgestattet sein. Verbraucher haben nur die Wahl des Messstellenbetreibers.

Ab wann ist der Smart Meter Pflicht?

Im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende aus dem Jahr 2016 war eine wichtige Voraussetzung zur Einführung der intelligenten Messsysteme die technisch-machbare Umsetzung. Dies ist durch die drei vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifizierten Smart Meter seit Ende Dezember 2019 gegeben.

Somit sind die Geräte in Deutschland seit Anfang 2020 Pflicht, bei Haushalten mit folgenden Kilowattstunden pro Jahr (Referenzwert ist der Durchschnittswert der vergangenen drei Jahre):

  • Haushalte mit einem Verbrauch von über 10.000 Kilowattstunden pro Jahr sind bereits seit 2017 betroffen. Dies gilt auch für Haushalte, die eine Solaranlage mit 7 Kilowatt pro Stunde Nennleistung besitzen und mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen.
  • Haushalte mit einem Verbrauch von 6.001 bis 10.000 Kilowattstunden pro Jahr
  • Bei Haushalten mit einem Verbrauch von unter 6.000 Kilowattstunden pro Jahr ist ein intelligenter Stromzähler optional, ein digitaler Stromzähler aber verpflichtend.
Anzahl der Personen pro Haushalt Stromverbrauch pro Jahr in Kilowattstunden
1 1.500
2 2.500
3 3.000 – 3.500
4 4.000
5 5.000
6 7.000

In allen anderen Fällen bleibt der Einbau optional. Das bedeutet allerdings, dass der Messstellenbetreiber entscheiden darf. Der Verbraucher hat keine Wahl und kein Mitspracherecht. Ihre einzige Möglichkeit als Verbraucher ist der Wechsel zu einem anderen Messstellenbetreiber.

TIPP:
Den Messstellenbetreiber finden Sie auf Ihrer Stromrechnung.

Ab dem Jahr 2032 muss jeder Zähler modern oder intelligent sein.

Analoger Stromzähler
Noch ein vertrauter Anblick, doch spätestens ab dem Jahr 2032 hat der analoge Stromzähler endgültig ausgesorgt. © EdnaM / istockphoto.com

Wer baut das Gerät ein?

Zuständig für den Einbau ist der Messstellenbetreiber. Er ist aber nicht nur für den Einbau, sondern auch für die Wartung und Eichung verantwortlich.

Wenn Sie als Verbraucher selbst einen digitalen Stromzähler einbauen lassen wollen, können Sie einen Hersteller direkt kontaktieren. Neben der Anschlussgebühr ist für die Installation nur ein Internetanschluss notwendig. Bei der eigenständigen Auswahl des Betreibers gelten keine gesetzlichen Obergrenzen für die Nutzungsgebühren der modernen Messeinrichtung.

Kosten

Bei den Kosten für einen Smart Meter sind der Einbau und die Nutzungsgebühr zu beachten. Bei älteren Bauten kann für den Einbau eine Renovierung des Zählerschranks notwendig werden – und die Kosten explodieren. Für die Nutzungsgebühr gibt es eine gesetzliche Obergrenze von 100 Euro im Jahr. Ob sich die Anschaffung amortisiert, bedarf der Rechnung mit spitzem Bleistift.

Was kostet ein Smart Meter?

Die Kosten variieren von Hersteller zu Hersteller. Meist wird für die Einbau eine einmalige Gebühr im mittleren zweistelligen Bereich fällig. Weitere Kosten durch einen notwendig gewordenen Umbau des Zählerschranks sind nicht inbegriffen. Gerade dieser Punkt kann aber schnell im vierstelligen Bereich liegen. Davon betroffen sind vor allem vor 1965 errichtete Gebäude.

Hinzu kommen noch die Nutzungsgebühren. Diese sind von der Menge des verbrauchten Stroms beziehungsweise der Leistung der stromerzeugenden Anlage (beispielsweise Photovoltaikanlage) abhängig. Ein jährlicher Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden ohne entsprechende Anlage hat einen Jahres-Betrag von 40 Euro zur Folge. Die gesetzliche Obergrenze liegt bei 100 Euro.

Diese Obergrenze greift allerdings nicht, wenn Sie sich für ein anderes Gerät entscheiden möchten. Auch beim freiwilligen Einbau greift die Obergrenze nicht.

TIPP:
Für den Gebrauch der digitalen Zähler dürfen maximal 20 Euro im Jahr berechnet werden.

Wann rentiert sich das intelligente Messsystem?

Allein die Installation führt natürlich noch nicht zu einem reduzierten Stromverbrauch. Aber Sie sehen, wann Sie Strom günstiger bekommen. Wer konsequent bleibt und nachhaltig seinen jährlichen Stromverbrauch senkt, für den kann ein intelligenter Stromzähler finanziell Sinn machen. Allerdings variiert die Ersparnis je nach Jahrespreis für den Smart Meter oder digitalen Zähler und ist von der Anzahl der Personen im Haushalt abhängig.

Welche Hersteller gibt es?

Unternehmen mit zertifizierten Smart Metern sind (Stand Januar 2020):

  • Power Plus Communication
  • OpenLimit SignCubes
  • EMH Metering

Weitere zertifizierte Hersteller werden folgen. Dazu gehören unter anderem:

  • Discovergy
  • Kiwigrid
  • devolo
  • Landis + Gyr


Fazit

Der Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem, das über ein Gateway verfügt. Dieses erfasst die Daten des jährlichen Stromverbrauchs im 15-Minuten-Takt und sendet diese an den Stromanbieter weiter. Bei bis zu 10.000 Kilowattstunden pro Haushalt darf die Übermittlung aus Datenschutzgründen allerdings nur einmal monatlich erfolgen. Auch im Gesetz festgelegt ist, dass die moderne Messeinrichtung ab 2020 verpflichtend ist, wenn der Energie-Verbrauch 6.000 Kilowattstunden übersteigt.

Für Verbraucher sollen durch den Einbau des Geräts die Stromkosten sinken. Die Transparenz steigt und so wäre ein Strombezug zu günstigeren Tarifen denkbar. Ob dies allerdings in der Realität auch so kommt, bleibt fraglich. Beispielsweise in Australien führte es zu höheren Stromkosten. Zudem müssen bei der Ersparnis-Rechnung die Nutzungsgebühr für den Zähler beachtet werden. Bis zu 100 Euro im Jahr sind dafür möglich.

Über unsere*n Autor*in
Jérôme Grad
Nach seinem Studium verschrieb sich Jérôme komplett der Tätigkeit als Redakteur, zunächst im Sportbereich, später im Zeitungsverlag. Journalistische Erfahrungen sammelte er in Print- und Onlineredaktionen, darunter unter anderem beim Kicker Sportmagazin und nordbayern.de.