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Elektrotechnik

Steckdose anschließen: So funktioniert’s

Elektriker.org Team
Verfasst von Elektriker.org Team
Zuletzt aktualisiert: 30. September 2024
Lesedauer: 6 Minuten

Eine Steckdose anschließen sollte gelernt sein, denn wenn sich ein Fehler einschleicht, kann das nicht nur gefährlich, sondern auch teuer und zeitaufwendig werden. Dies gilt natürlich genauso dafür, wenn Sie eine Steckdose erweitern, eine Steckdose montieren, eine Steckdose reparieren oder eine Steckdose einbauen möchten. Was dabei alles zu beachten ist, erklärt Ihnen Elektriker.org.

Wer jemals eine Steckdose montieren, eine Doppelsteckdose anschließen oder eine Steckdose erweitern wollte, wird sich folgende Fragen gestellt haben:

  • Wie kann ich die Stromleitung finden?
  • Eine richtig angeschlossene Steckdose, kein Strom da – wie geht das?
  • Wie muss ich eine Doppelsteckdose anschließen?
  • Welche und wie viele Steckdosen dürfen maximal an einem Stromkreis hängen?
  • Welche Kabel benötige ich, um die Steckdose montieren oder einbauen zu können?

Kein Grund zur Sorge: Wir geben Ihnen auf alle Ihre Fragen endlich Antworten.

Steckdose einbauen, Steckdose reparieren, Steckdose erweitern

Als erstes sei gesagt, dass die Anzahl der Steckdosen an einem Stromkreis sehr entscheidend ist. Hat man früher noch diverse Steckdosen an einen Stromkreis geschaltet, wird dies inzwischen anders gehandhabt – schon alleine deswegen, weil wir heutzutage einfach viel mehr Elektrogeräte verwenden als früher.

Bei der Installation im Haus sollte immer darauf geachtet werden, eher wenige Steckdosen auf ein und den selben Stromkreis zu hängen. Üblicherweise sollten maximal 4 bis 5 dopptelte Steckdosen oder bis zu 7 einzelne Steckdosen an einen Stromkreis gelegt werden. Jedes Zimmer in einem Haus sollte zudem, wenn möglich, abgesichert sein. Dies ist auch immer in Abhängigkeit von der jeweiligen Leistung zu betrachten, die einmal daran angeschlossen werden soll.

UNSER TIPP:
Ist im Vorfeld nicht genau bekannt, wie viel Leistung später verfügbar sein soll, dann ist es immer zu empfehlen, lieber einen Stromkreis mehr zu ermöglichen. Stromkreise für große Elektrogeräte wie Geschirrspüler oder Mikrowellen sollten außerdem immer extra abgesichert und verlegt werden.

Es gibt gewisse Sicherheitsregeln, die einzuhalten sind, um nicht ungewollt eine Stromleitung zu finden oder am Ende festzustellen, dass auf der Steckdose kein Strom vorhanden ist. Aber das Wichtigste ist dabei die eigene Sicherheit, denn elektrische Anlagen bergen alle Lebensgefahr, wenn sie nicht richtig bedient oder gewartet werden. Auch wenn eine Steckdose kaputt oder eine Steckdose falsch montiert ist, kann dies sehr gefährlich werden. Seien Sie daher immer auf der Hut und geben Sie acht, wenn Sie dabei sind, eine Steckdose, die kaputt ist, zu reparieren oder eine neue Steckdose zu montieren. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es daher ratsam, Steckdosen vom erfahrenen Elektriker einbauen zu lassen.

Steckdose anschließen: Das macht der Fachmann

Um eine Steckdose anschließen zu können, sollte eine übliche Schuko-Steckdose mit 230 Volt in jedem Falle mindestens 3-adrig angefahren werden. Zudem ist es notwendig, dass ein Schutzleiter in grüngelb mitgeführt wird. Ebenfalls ist ein Leitungsquerschnitt von mindestens 1,5 qmm² ratsam. Die Leitungsabsicherung sollte außerdem per Leitungsschutzschalter mit der Bezeichnung B10A erfolgen. Ist von einem Zuleitungsquerschnitt von 2,5 qmm² für die Steckdose die Rede, dann sollte die Leitungsabsicherung ebenfalls per Leitungsschutzschalter mit der Bezeichnung B16A erfolgen.

Viele denken, es kann Geld gespart werden, wenn handwerkliche Arbeiten von Haus- oder Wohnungsbesitzern selbst ausgeführt werden, statt teure Handwerker oder Elektriker zu engagieren. Jedoch kann auch einiges schiefgehen, wenn man sich selbst ans Werk macht. Es ist immer ratsam, insbesondere Installationen rund um die Elektronik im Haus lieber von Fachmännern ausführen zu lassen, statt sie selbst durchzuführen. Arbeiten am Stromnetz erfordern nämlich besondere Vorsicht und einiges an Know-How. Ein Stromschlag aufgrund falscher oder unvorsichtiger Vorgehensweise kann im schlimmsten Fall tödlich enden, weshalb gewisse Arbeiten lieber jemandem überlassen werden sollten, der etwas von ihnen versteht.

Es gibt allerdings einige Dinge, die im Haushalt auch selbst vorgenommen werden können, wie beispielsweise das Schaffen von Spannungsfreiheit. Dazu können Sie mit einem Prüfgerät messen, ob Spannung vorliegt oder nicht.

ACHTUNG:
Immer die Spannungsfreiheit mit einem Spannungsprüfer messen, bevor eine Arbeit ausgeführt wird. Zudem sollten die Anschlussdrähte innerhalb der Schalterdose so präpariert sein, dass sie eine Länge von ungefähr 12 -16 cm aufweisen.

Um mehrere Anschlüsse zu erhalten, kann man nun die Stromverbindungen mit einem Steckdosenverteiler verbinden. Die andere Möglichkeit ist der Einsatz einer externen Steckdosenleiste, um damit die Steckdosenblockade durch beispielsweise einer Steckdosenlampe zu vermeiden.

Welche Arten von Steckdosen gibt es?

Heutzutage gibt es beinahe nur noch Steckdosen mit Anschlussklemmen. Früher hingegen hatten die Steckdosen meist eher Schraubklemmen und mussten mithilfe des Schraubendrehers angezogen werden. Heute jedoch haben sich die Steckklemmen bewährt, da die Zeit, die für das Anschließen der Steckdosen benötigt wird, deutlich geringer ist als mit anderen Methoden.

Steckdose verlegen: Welche Schritte sind notwendig?

Vor der Abisolierung der Drähte müssen die jeweiligen Drähte an der jeweiligen Klemmstelle gerade sein – eine Krümmung darf nicht vorhanden sein. Ist leider ein Draht dennoch verbogen, kann es dazu führen, dass die Klemmstelle nicht hält und im schlimmsten Falle sogar ein Brand entstehen kann. Alle drei Drähte in den Farben grüngelb, schwarz und blau werden dann mit der Abisolierzange auf ungefähr 10 mm abisoliert, während der Kupferdraht, der sich im Inneren befindet, nicht beschädigt werden darf. Eine leichte Einkerbung direkt am Draht kann schon zum Brechen führen. Der grüngelbe Schutzleiter sollte auf die Schutzleiterklemme mittig gesteckt werden und den Außenleiter in die Steckdose klemmen – es spielt dabei keine Rolle, ob der Außenleiter rechts oder links gesteckt wird. Dennoch empfiehlt sich, den Neutralleiter in blauer Farbe links und den Außenleiter rechts zu stecken.

Nach Einklemmung der Drähte, kann nun geprüft werden, ob die Drähte in den Klemmern sitzen. Dazu reicht ein kräftiges und kurzes Ziehen an den Adern. Nach Anschluss der Steckdose fehlt nur noch das Befestigen der Schalterdose und die Steckdose ist fest.

Steckdose reparieren und Steckdose erweitern

Wollen Sie eine bereits bestehende Steckdose reparieren oder erweitern, ist dies einfacher durchzuführen als der Einbau einer komplett neuen Steckdose. Neben der Sicherheit, die hier natürlich auch nicht fehlen darf, kann das gewünschte Ergebnis von einem erfahrenen Handwerker in wenigen Schritten erreicht werden:

Sicherung herausdrehen, innere Schrauben lockern und Gehäuse entfernen, Phase und Neutralleiter an jeweils einem Pol befestigen, Schutzleiter an Schutzkontakt befestigen, bei modernen Steckdosen Leiter an Steckplätze drücken und zuletzt die Steckdose in Unterputzdose einsetzen. Im Anschluss nur noch mit dem Schraubendreher die Klemmen an der Seite spreizen und Einsatz sowie die Abdeckung festschrauben. Wer Steckdosen erweitern möchte, sollte jedoch in jedem Fall den Elektriker seines Vertrauens aufsuchen.



Fazit:

Bei jeglichen Arbeiten an elektrischen Anlagen steht die eigene Sicherheit an erster Stelle: Arbeiten an elektrischen Anlagen bergen alle Lebensgefahr, wenn sie nicht richtig bedient oder gewartet werden. Bei Zweifeln greifen Sie lieber zu einem ausgewiesenen Experten aus Ihrer Nähe.
 

Über unsere*n Autor*in
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