Die Basis des sicheren Betriebes einer jeden elektrischen Anlage ist das verwendete Elektroinstallationsmaterial. Ob im privaten, öffentlichen oder industriellen Bereich: unzuverlässige Bauteile können nicht nur zu Funktionseinschränkungen führen, sie beeinträchtigen oft schon die vorschriftsmäßige Installation. Wie Sie qualitativ hochwertiges Zubehör erkennen und warum Sie nur solches verwenden sollten, erklärt Ihnen Elektriker.org!
Jede fachmännische Elektroinstallation unterliegt einer Vielzahl von Normen und Vorschriften, die dem Nutzer Zuverlässigkeit und Sicherheit garantieren. Die verwendeten Bauteile bilden da keine Ausnahme. Daher unterliegt professioneller Elektrobedarf einem zertifizierten Qualitätssicherungssystem, um Gefährdungen und Funktionalitätseinschränkungen zu vermeiden. So gibt es innerhalb von Fertigung und Vertrieb diverse Prüfverfahren, welche bezüglich Dauergebrauch und Materialeigenschaften die Qualität von Elektroinstallationsmaterial sicherstellen.
Prüfsiegel für Elektroinstallationsmaterial: die Palette ist breit
Praktisch alles, was heutzutage zum Kauf angeboten wird, enthält irgendeine Art der zertifizierenden Kennzeichnung. Dies betrifft jegliche Lebens- und Produktbereiche. Ob ein Siegel jedoch einen fachlichen Wert besitzt oder nur der Verkaufsförderung dient, lässt sich auf den ersten Blick zumeist nur schwer einschätzen.
Auch für Elektroinstallationsmaterial ist die Palette der Siegel breit. Und gerade im Fall von Elektroinstallationen in der Küche oder im Bad, die hohe Ansprüche zu erfüllen haben, sollte man sich der Qualität des montierten Zubehörs unbedingt sicher sein.
Grundsätzlich gibt es nur zwei Prüfzeichen, die gesetzlich geregelt sind. Das eine ist die Kennzeichnung GS („Geprüfte Sicherheit“): sie besagt, dass ein Produkt die Anforderungen des „Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes“ (GPSG) erfüllt. Daneben gibt es das CE-Siegel („Conformité Européenne“), welches die Produktsicherheit nach EU-Richtlinien überprüft.
Alle weiteren Kennzeichnungen, wie beispielsweise die TÜV-Plakette, sind private Zeichen unabhängiger Zertifizierstellen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie für die professionelle Hausinstallation nicht in Frage kämen. So gewährleistet etwa das VDE-Siegel, dass Bauteile den Sicherheitsbestimmungen des „Verbandes deutscher Elektrotechniker“ entsprechen. Diese in einem umfangreichen Vorschriftenwerk zusammengefassten DIN-VDE-Normen beinhalten unter anderem spezielle Bestimmungen für den Bereich Installationsmaterial Elektro. Des Weiteren gibt es sinnvolle EG-Richtlinien. Die Buchstabenfolge RoHS („Restriction of certain Hazardous Substances“) garantiert dem Käufer die Abstinenz bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektronikgeräten. Das WEEE-Zeichen, eine kleine durchkreuzte Mülltonne, weist wiederum darauf hin, dass im Falle von Elektronikschrott eine gesonderte Entsorgung erforderlich ist.
Elektroinstallationsmaterial sollte stets aus dem Fachhandel stammen
Sämtliches Elektromaterial kann günstig im Internet oder gebraucht erworben werden. Hierbei ist der Kauf von No-Name-Produkten oft verlockend, sind doch die Preise für Elektroinstallationsmaterial aus dem Fachhandel zumeist deutlich höher. Doch gerade im Fall der Hauselektrik sollten Sie an dieser Stelle nicht unüberlegt sparen. Denn auch für den Bereich Elektro gilt: Installationsmaterial, welches keinerlei Produktkontrolle unterliegt, bietet ein ständiges Potential für Funktionseinschränkungen und Gefährdungen. Dies gilt für die Verwendung von Primärteilen wie Kabeln, Klemmen und Hülsen ebenso wie für die Installation von Schaltern, Steckdosen oder Lampen.