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Berufsbild Elektriker

Was macht eigentlich ein Informationselektroniker?

Kirsten Weißbacher
Verfasst von Kirsten Weißbacher
Zuletzt aktualisiert: 15. Februar 2022
Lesedauer: 7 Minuten
© industryview - istockphoto.com

Sie verfügen über ein ausgeprägtes technisches Verständnis, sind gerne handwerklich aktiv und modernste Geräte faszinieren Sie? Dann kann der Job des Informationselektronikers eine tolle Chance für Sie sein. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die Ausbildung Informationselektroniker und zum Berufsbild. Von den Ausbildungsinhalten und der Berufsbeschreibung über die Möglichkeiten zur Weiterbildung bis hin zu dem Einkommen, mit dem Sie zukünftig rechnen können.

Alles auf einen Blick:

  • Ein Informationselektroniker bewältigt vielfältige Aufgaben, passt zum Beispiel Hard- und Software an die Wünsche der Kunden an.
  • In seinen Bereich fallen informations- und kommunikationstechnische Systeme und Geräte.
  • Mittlere Reife ist in den meisten Betrieben Mindestvoraussetzung für das Erlernen dieses Berufs. 
  • Es ist möglich, nach der Ausbildung seinen Meister zu machen und sogar ohne Abitur zu studieren.
  • Ein durchschnittliches Gehalt lässt sich nach der Ausbildung nur schwer vorhersagen. Der Lohn variiert in diesem Job stark. Anfangs liegt der Verdienst ungefähr bei rund 20.000 Euro brutto. 

Aufgaben

Als Informationselektroniker werden Sie sich bei Ihrer Arbeit tagtäglich mit Gerätschaften wie Computern, Scannern, TV-Geräten oder DVD-Playern auseinandersetzen und diese aufbauen, anschließen und miteinander vernetzen. Aber auch das Thema Smart Home bekommt einen immer höheren Stellenwert.

Übersichtsgrafik zu den Aufgaben des Berufs Informationselektroniker.

Welche Aufgaben hat ein Informationselektroniker?

Unsere Geräte und Systeme sind Die Aufgaben des Informationselektronikers sind vielseitig. So gehören beispielsweise die folgenden Aspekte zur Ausbildung bzw. zu Ihrer späteren Arbeit:

  • Planung und Installation von Netzwerken
  • Ansprechpartner für technische Probleme 
  • Aufbau und Anschluss von informations- und kommunikationstechnischen Systemen/Geräten
  • Herstellung von IT-Sicherheit
  • Vorbereitung von Software für verschiedene Geräte und Systeme
  • Betreuung von Systemtechnik
  • Aktuell gehaltenes Wissen zu Techniktrends und modernsten Geräten 
  • Einweisung der Benutzer in die neue Technik und den Umgang damit
  • Serviceorientiertes Handeln

Es wird aber auch zu Ihrem Job gehören, Wartungs- sowie Reparaturarbeiten an technischen Geräten und Systemen durchzuführen und vor allem auch Fehler zu suchen. Dafür brauchen Sie nicht nur handwerkliches und technisches Geschick, sondern auch viel Geduld und die Bereitschaft zum ständigen Lernen.

Wo arbeitet ein Informationselektroniker?

Als angehender Informationselektroniker arbeiten Sie beispielsweise:

  • bei Herstellern von IT-Systemen/elektronischen Geräten,
  • in Service-Betrieben,
  • im Einzelhandel,
  • bei Kabelnetzbetreibern,
  • bei Veranstaltungstechnikern oder
  • Mobilfunkanbietern.

Je nach Einsatz können das sowohl kleine und mittelständische Unternehmen sein. Aber auch große Firmen kommen infrage. 

Um Sie während Ihrer Ausbildung bestmöglich auf den Beruf Informationselektroniker vorzubereiten, werden Sie den praktischen Teil an Ihrem Ausbildungsplatz im Betrieb absolvieren.

Fähigkeiten und Voraussetzungen

Unsere Geräte und Systeme sind oft miteinander verbunden – inklusive ständigem Datenaustausch. Das alles soll reibungslos funktionieren. Es gehört daher zu den Hauptaufgaben dieses Jobs, die entsprechende Hardware zu installieren und ein umfassendes Wissen über Programmiersprachen sowie System- und Anwendersoftware zu besitzen. Funktioniert ein Gerät nicht wie gewünscht, werden Sie zur Fehlerbehebung zum Kunden gerufen.

Übersichtsgrafik zu den benötigten Fähigkeiten für den Beruf Informationselektronikers.

Welche Fähigkeiten braucht ein Informationselektroniker?

Als Informationselektroniker sollten Sie neben technischem Verständnis und handwerklichem Geschick auch ein gutes Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen haben. Aber auch über ein souveränes und gepflegtes Auftreten verfügen.

Grundvoraussetzungen für diese Branche und eine Ausbildung im Beruf Informationselektroniker sind

  • ein technisches und
  • ein mathematisches Verständnis,
  • handwerkliches Geschick sowie
  • die Bereitschaft, sich fortwährend mit den neuesten Technik-Trends zu befassen.

Da Sie oft für und bei Kunden arbeiten werden, sollten Sie nicht nur im Team arbeiten können, sondern auch gut mit anderen Menschen klarkommen.

Schon gewusst?
Der Beruf Informationselektroniker ist noch immer ein typischer Männerberuf. Zwischenzeitlich holten die Frauen zwar auf, ab 2005 gab es immer mehr Informationselektronikerinnen. Allerdings verzeichnen die Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung für das Jahr 2020 eine andere Entwicklung. Der Anteil der Frauen war rückläufig und betrug gerade mal 3,7 Prozent.

Was sind die Ausbildungs-Voraussetzungen und wo finde ich einen Ausbildungsplatz?

Rein rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung für diesen Job vorgeschrieben. Viele Betriebe fordern für die Vergabe des Ausbildungsplatzes aber mindestens einen mittleren Schulabschluss, zum Beispiel einen Realschulabschluss. Gern gesehen sind auch Abitur beziehungsweise Fachabitur.

Freie Ausbildungsplätze werden zum Beispiel auf den Seiten der jeweiligen Unternehmen, aber auch auf klassischen Jobseiten oder bei der Handwerkskammer angeboten. Viele Firmen schaffen auch Praktikumsplätze, damit potenzielle zukünftige Auszubildende die Möglichkeit haben, in den Beruf zu schnuppern. 

Übersichtsgrafik zu den Voraussetzungen des Berufs Informationselektroniker

Ausbildung

Um die Ausbildungsinhalte an die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der IT anzupassen, wurden die Elektroniker-Ausbildungen im Handwerk zum 1. August 2021 neu geordnet. Frühere Untergruppen wurden zusammengefasst und bekommen nun die gleiche Basis vermittelt. Eine Spezialisierung erfolgt rein durch die Wahl des Betriebes.

Wie läuft die Ausbildung zum Informationselektroniker ab?

Ein Informationselektroniker ist sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich für alle informationstechnischen Systeme verantwortlich. Der Beruf ist so vielfältig, dass man nicht von einem Schwerpunkt in der Tätigkeit sprechen kann.  

Es handelt sich um eine duale Ausbildung, bei der Sie sowohl Theorie- als auch Praxisunterricht durchlaufen. In der Berufsschule lernen Sie unter anderem Bereiche wie Informationselektronik, Telekommunikations- und auch Elektrotechnik im Detail kennen.



Freie Ausbildungsplätze werden zum Beispiel auf den Seiten der jeweiligen Unternehmen, aber auch auf klassischen Jobseiten oder bei der Handwerkskammer angeboten. Viele Firmen schaffen auch Praktikumsplätze, damit potenzielle zukünftige Auszubildende die Möglichkeit haben, in den Beruf zu schnuppern. 

Wie lange dauert die Ausbildung zum Informationselektroniker?

Die Ausbildung zum Informationselektroniker dauert 3,5 Jahre. Sie kann bei sehr guten Leistungen auf 3 Jahre verkürzt, die Prüfung also früher durchgeführt werden. Eine spätere Meisterprüfung sowie auch ein Studium sind möglich, was natürlich die Ausbildungszeit insgesamt entsprechend verlängert.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten hat ein Informationselektroniker?

Dieser Ausbildungsberuf ist sehr vielseitig. Nach erfolgter Ausbildung gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich beruflich weiterzubilden. So können Sie zum Beispiel einen Meistertitel erwerben. Als Meister können Sie eventuell sogar selbstständig einen eigenen Betrieb  übernehmen und Lehrlinge ausbilden. Ein Meisterbrief in Kombination mit Berufserfahrung ermöglicht sogar ohne Abitur ein Studium.

Eine Lehre bietet Ihnen eine stärkere Praxisorientierung im Gegensatz zum Beispiel zu einem Dualen Studium im IT-Bereich.

Gehalt

Die Ausbildungsvergütung ist von mehreren Faktoren abhängig, genau wie das spätere Gehalt. Unter anderem davon, ob der Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist und in welchem Bundesland die Ausbildung abgeschlossen wird.

Grafische Darstellung des Gehalts eines Informationselektronikers in Deutschland. Angezeigt werden das Einstiegsgehalt, die Vergütung in den vier Ausbildungsjahren sowie das mögliche Einkommen nach Weiterbildungen.

Was verdient ein Informationselektroniker?

Als Azubi können Sie mit folgendem Durchschnittsgehalt rechnen:

  • Gehalt im 1. Ausbildungsjahr: 700 bis 850 Euro pro Monat
  • Gehalt im 2. Ausbildungsjahr: 760 bis 900 Euro pro Monat
  • Gehalt im 3. Ausbildungsjahr: 845 bis 1.000 Euro pro Monat
  • Gehalt im 4. Ausbildungsjahr: 895 bis 1.100 Euro pro Monat

Was verdient ein Informationselektroniker?

Wie viel Geld Sie nach der Ausbildung in diesem Job verdienen, richtet sich vor allem nach den persönlichen Voraussetzungen, dem Unternehmen, Ihren Kenntnissen sowie nach der vorliegenden Berufserfahrung beziehungsweise Weiterbildung. Das Einstiegsgehalt liegt bei 20.000 Euro pro Jahr. Zum Teil kann dieser Beruf aber sehr lukrativ sein.

Wie kann ein Informationselektroniker sein Gehalt steigern?

Wenn Sie weitere Kenntnisse vorweisen können beziehungsweise zur Weiterbildung bereit sind, kann das Gehalt, je nach Branche, auch deutlich über den Durchschnitt von rund 35.000 Euro brutto steigen. Da der Beruf in der heutigen Zeit immer wichtiger wird, gibt es auch entsprechende Stellenangebote.

Übersichtsgrafik zum Beruf Informationselektroniker

Über unsere*n Autor*in
Kirsten Weißbacher
Kirsten hat Germanistik in Hamburg studiert und im Anschluss ein Volontariat gemacht. Nach ihrem Start in der Unternehmenskommunikation eines lokalen Herstellers wechselte sie in die freiberufliche Tätigkeit. Seit Februar 2024 ist Kirsten bei Digitale Seiten und schreibt dort Ratgeber zu Handwerksthemen aller Art.