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Energie- und Gebäudetechnik

Kleinwindkraftanlage: Windenergie für Ihr Zuhause nutzen

Kirsten Weißbacher
Verfasst von Kirsten Weißbacher
Zuletzt aktualisiert: 13. Dezember 2021
Lesedauer: 6 Minuten
©Poulssen - istockphoto.com Windräder auf dem Dach können mithilfe der Windenergie Strom erzeugen

Mit einer Kleinwindkraftanlage gelingt es Ihnen, erneuerbare Energien – in diesem Fall Windenergie – zu nutzen, um Ihr Wohngebäude mit Strom zu versorgen. Sie verzichten damit nicht nur auf Energie aus Kohlekraft, sondern profitieren auch von günstigen Strompreisen. Somit ist die Windkraftanlage für Ihr Zuhause eine gute Alternative zu Solarstrom.

Funktionsweise

Kleinwindkraftanlagen sind kleine Windräder für Ihr Zuhause. Sie nutzen die Windenergie. Wie hoch die Leistung ist, hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel der Windstärke.

Was ist eine Kleinwindkraftanlage?

Sicherlich haben Sie schon einmal eines der großen Windräder gesehen, die in ganz Deutschland aufgestellt wurden, um Energie aus Wind zu erzeugen. Diese Windräder gibt es auch als kleine Variante für den eigenen Garten. Sie stellen also im Grunde ein kleines Windrad auf, welches Strom erzeugt und Ihr Haus hiermit versorgt. Folglich müssen Sie weniger Strom vom Energielieferanten beziehen und können die Energiekosten erheblich senken.

Wie funktioniert das kleine Windrad für zu Hause und wann lohnt es sich?

Die kleinen Windkraftanlagen sind etwa 20 bis 30 Meter hoch. Der Durchmesser der Rotorblätter beträgt 3,5 bis 7 Meter. Sie können entweder im Garten aufgebaut oder auf dem Dach installiert werden.

Das Prinzip hinter den Anlagen ist recht simpel: Der Wind treibt das Windrad an, welches wiederum Energie erzeugt. Diese Energie können Sie nutzen, um die elektrischen Geräte in Haus und Garten zu betreiben.

Doch eine eigene kleine Windkraftanlage lohnt sich nicht in jedem Fall. Sie sollten vorher überprüfen, ob die Investition für Sie Sinn macht. Diesbezüglich überlegen Sie sich am besten Folgendes:

  • Gibt es in der Region, in der ich lebe, überhaupt ausreichend Wind, um daraus Strom zu erzeugen?
  • Kann ich den Strom, den die Kleinwindanlage erzeugt, selbst aufbrauchen?
  • Relativieren sich die Kosten in recht kurzer Zeit, sodass ich davon profitieren kann?

Wie viel Strom erzeugt eine Kleinwindkraftanlage?

Große Kleinwindanlagen erreichen eine Leistung von bis zu 5 kW. Es gibt jedoch auch kleine Varianten, die es gerade einmal auf ca. 1 kW bringen. Eine Windkraftanlage mit 5 kW erzeugt ca. 10.000 kWh Strom, während eine kleine Anlage mit 1 kW es auf etwa auf eine Leistung von 2.000 kWh bringt.

Auch die Stärke des Windes hat selbstverständlich Einfluss auf die Menge der erzeugten Energie. Leben Sie in einer Region, in der es regelmäßig windig ist – beispielsweise an der Küste – können Sie folglich eine höhere Leistung produzieren als in einem Gebiet, in dem kaum ein Lüftchen weht.



Planung und Bau

Bevor Sie eine Windkraftanlage im Kleinformat auf Ihrem Dach oder in Ihrem Garten installieren lassen, sollten Sie sich Gedanken machen, ob sich diese Anschaffung wirtschaftlich lohnt. Für den Bau einer Kleinwindanlage sind Fachbetriebe zuständig, diese kennen sich dann auch mit einer möglichen Baugenehmigung und verschiedenen Herstellern aus.

Wann amortisieren sich die Kosten?

Wann sich die Kosten für die Anschaffung der Kleinwindanlage relativieren, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Relevant sind beispielsweise die Kosten für den Kauf der Anlage sowie für den Aufbau. Ebenso spielt es eine Rolle, wie viel Leistung die Anlage erzeugt.

Damit sich die Anschaffung wirtschaftlich rentiert, müssten Sie den Stromverbrauch über einen externen Anbieter künftig so stark senken, dass die Anlage möglichst schnell abbezahlt ist und dann sozusagen kostenfreien Strom produziert. In einer windigen Region und mit einer großen Anlage gelingt dies natürlich schneller als mit einer kleinen Anlage in einem windstillen Gebiet. Dort würde sich eine Kleinwindkraftanlage folglich erst nach vielen Jahren – wenn überhaupt – lohnen.

Was ist zu tun, ehe Sie die Kleinwindkraftanlage bauen?

Wie erwähnt, sollten Sie als erstes überlegen, ob sich das Windrad für zu Hause für Sie überhaupt lohnt.

Ebenso dürfen Sie die Anlage nicht einfach so auf Ihrem Grundstück aufstellen. In den meisten Gemeinden benötigen Sie hierfür eine entsprechende Baugenehmigung. Da das Baurecht jedoch Ländersache ist und entsprechend unterschiedlich umgesetzt wird, erkundigen Sie sich am besten bei dem für Sie zuständigen Bauamt, ob eine Beantragung notwendig ist oder nicht. Bedenken Sie, dass der Bauantrag mit weiteren Kosten verbunden ist, die in die Kalkulation einbezogen werden sollten.

Zwei moderne vertikale Kleinwindkraftanlagen auf einem Flachdach eines Mehrfamilienhauses zur Nutzung von Windenergie im urbanen Raum.
© ErikdeGraaf – istockphoto.comKleinwindkraftanlagen auf dem Dach gibt es in unterschiedlichen Ausführungen

Einen Profi für den Aufbau einer kleinen Windanlage finden?

Die Installation einer Kleinwindanlage erfordert eine exakte Planung. Diese beginnt bereits bei der Auswahl der richtigen Winderäder und Anlagen. Ebenso müssen Sie überlegen, wo Sie die Anlage aufstellen und Sie benötigen unter Umständen eine Baugenehmigung.

Steht das Windrad, muss es außerdem angeschlossen und in Betrieb genommen werden. All dies ist für einen Laien kaum zu bewerkstelligen. Deshalb empfehlen wir Ihnen, sich für den Bau einer Windkraftanlage für Ihr Eigenheim an einen Experten zu wenden. Dieser berät Sie und plant die gesamte Anlage durch. Er kümmert sich auch um den Aufbau und um die Inbetriebnahme. Er kennt sich außerdem mit sämtlichen Herstellern von Windkraftanlagen, sodass er die passenden für Sie findet.

Vorteile und Nachteile

Die kleinen Windanlagen für zu Hause bieten eine Reihen von Vorteilen. Allerdings lohnt sich eine Windkraftanlage nicht immer.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Kleinwindkraftanlage?

VorteileNachteile
Sie produzieren Strom aus erneuerbaren EnergienEventuell benötigen Sie eine Baugenehmigung für die Windkraftanlage
Sie benötigen weniger Strom von externen Anbietern und können hierdurch die Stromkosten senkenWindkraft lohnt sich nur in Regionen, in denen ausreichend Wind weht
Windkraft eignet sich für Regionen, in denen es sehr windig istDie Anlage selbst amortisiert sich erst nach vielen Jahren in Betrieb
Es handelt sich um eine gute Alternative zum Solarstrom


Fazit

Kleinwindkraftanlagen erweisen sich als echte Alternative zu Solaranlagen. Sie lohnen sich jedoch nur in Regionen, in denen regelmäßig ausreichend Wind weht, um Strom erzeugen zu können.

Dank eines Windrades für zu Hause machen Sie sich von externen Stromanbietern und hohen Energiekosten nahezu unabhängig und Sie tragen zum Umweltschutz bei.

Beauftragen Sie gleich jetzt unter www.elektriker.org einen Experten, der die Windkraftanlage auf Ihrem Grundstück installiert oder Sie über alles Wichtige zu den Windrädern für den privaten Gebrauch informiert.

Über unsere*n Autor*in
Kirsten Weißbacher
Kirsten hat Germanistik in Hamburg studiert und im Anschluss ein Volontariat gemacht. Nach ihrem Start in der Unternehmenskommunikation eines lokalen Herstellers wechselte sie in die freiberufliche Tätigkeit. Seit Februar 2024 ist Kirsten bei Digitale Seiten und schreibt dort Ratgeber zu Handwerksthemen aller Art.