Eine Klingelanlage ist eine absolute Notwendigkeit für den Alltag. Doch die wenigsten Haus- und Wohnungsbesitzer beschäftigen sich mit den verschiedenen Modellen und Möglichkeiten dieser Produkte. Erfahren Sie alles über Klingelanlagen bei Elekriker.org!
Klingelanlagen finden sich in fast jedem Ein- und Mehrfamilienhaus: Mit diesen Klingeln machen sich Gäste vor der Haustür bemerkbar. Heutzutage wurde dieses einfache System so erweitert, dass zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen möglich sind – durch die Funktechnik können außerdem komfortable Lösungen gefunden werden. Auch in der technischen Umsetzung gibt es daher einige Unterschiede zwischen den einzelnen Klingelanlagen, die Ihnen Elektriker.org im Folgenden vorstellt.
Verschiedene technische Möglichkeiten bei der Klingelanlage
Bei Klingelanlagen werden einzelne Produkte unterschieden, die in verdrahtete Klingelanlagen und drahtlose Modelle eingeteilt werden. Die meisten der heutzutage erhältlichen Produkte sind mit einem elektrischen Türöffner verbunden.
Klassische Klingelanlagen
Klassische Klingelanlagen sind verdrahtet und in der Regel reine Signalanlagen. Mit diesen Modellen ist meistens keine Kommunikation zwischen Gast und Bewohner möglich, weshalb diese Klingelsysteme mittlerweile als sehr unsicher gelten und vor allem in größeren Städten von modernen Produkten abgelöst werden – häufig werden die Produkte aber auch aufgerüstet, um über verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zu verfügen.
Bei einer reinen Signalanlage wird der Knopf betätigt und ein Summen oder der Ton erklingt in der Wohnung oder im Haus. Die Übermittlung des Signals erfolgt dabei per Draht, der meistens aus einem Kupferkabel oder einem Lichtwellenleiter besteht.
Die Installation solcher Klingelanlagen ist meistens etwas kompliziert, kann durch die fehlende Freisprechanlage von einem erfahrenen Elektriker jedoch in der Regel schnell umgesetzt werden. Normale Hausklingeln werden mit Gleichstrom mit niedriger Spannung getrieben. Sie bestehen aus einem kurzschlussfreien Klingeltransformator, der am Sicherungsautomaten installiert wird. Die Drähte werden zwischen dem Klingeltrafo und dem Taster angeschlossen, eine weitere Ader muss vom Klingeltaster zur Klingel erfolgen. Die Klingel wiederum verbindet der Elektriker mit dem Trafo – so entsteht ein Kreislauf. Der Trafo sorgt dafür, dass die Spannung der Anlage heruntertransformiert wird und statt 230 V (Volt) nur noch etwa 5 V (Volt) beträgt. Bei der Montage in einem Mehrfamilienhaus ist dieser Kreislauf natürlich deutlich komplexer, da die Drähte hier mit zahlreichen Trafos und Tastern verbunden werden müssen.
Drahtlose Klingelanlagen
Immer häufiger werden Klingelanlagen von Elektrikern installiert, die drahtlos funktionieren – diese Systeme werden als Funkanlagen bezeichnet. Die Reichweite der meisten Modelle beträgt etwa einhundert Meter, sodass die Verbindung zwischen Wohnung und Haustür in der Regel problemlos gegeben ist.
Mit einer Funkanlage ist die feste Installation mit der Verdrahtung nicht nötig, denn hier werden Funksender und -empfänger verwendet. Der Funksender befindet sich in der Regel im Klingeltaster, sodass bei der Betätigung ein Signal an den Empfänger gesendet wird. Der Empfänger befindet sich wiederum im Haus und kann als mobiles Gerät sogar in den Garten mitgenommen werden. Diese Klingelanlagen sind damit ausgesprochen praktisch – und können darüber hinaus sehr einfach mit einigen nützlichen Funktionen erweitert werden. So kann Ihr Elektriker die Funkanlage schnell mit einem Türöffner oder einer Gegensprechanlage versehen.
Erweiterungen und Gadgets
Wer den Komfort erhöhen möchte, lässt die Klingelanlage von einem versierten Elektriker erweitern oder greift zu besonderen Gadgets. Diese sorgen zusätzlich für mehr Sicherheit.
Systeme mit Videofunktionen
Einen besonderen Platz in dieser Sparte nehmen Klingelsysteme ein, die über eine eigene Videofunktion verfügen. Diese bieten höchste Sicherheit, da der Gast so sowohl gehört als auch gesehen werden kann – die Kombination aus Ton und Bild ermöglicht es den Bewohnern, den Gast zu erkennen. Die erhöhte Sicherheit durch das Kamerabild in der Klingelanlage kann insbesondere Kindern und älteren Menschen zugutekommen.
Diese Videosysteme sind häufig mit einem Nachtmodus ausgestattet, allerdings bietet sich die Installation einer Außenbeleuchtung natürlich an, um ein gutes Bild zu erhalten.
Gegensprechanlagen
Gegensprechanlagen fungieren im Gegensatz zu den reinen Signalsystemen als Kommunikationsanlagen. Diese Klingelanlagen werden auch als Intercom bezeichnet und bieten die Möglichkeit, mit dem Gast zu sprechen – dieser kann wiederum an der Komponente innerhalb der Wohnung gehört werden. Dieses System ist damit einem Telefon sehr ähnlich.
Auch hier ist eine höhere Sicherheit geboten als bei reinen Signalklingeln, allerdings nicht in einem so umfassenden Maß wie mit einer Video-Türklingel. Gegensprechanlagen sind jedoch auch deutlich günstiger und gehören in den meisten Wohnungen zum Sicherheitsstandard. Durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und den praktischen Nutzen findet diese Form der Klingelanlage auch Anwendung in Aufzügen für den Notruf, für Firmen in deren Konferenzen und in der Arbeit von Pförtnern.
Optische Möglichkeiten
Auch optische gibt es verschiedene Varianten und Möglichkeiten zur Individualisierung. In den meisten Fällen wird Edelstahl zur Produktion der Klingelanlage verwendet, da hier das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut ist: Das Material zeichnet sich durch seinen robusten und wetterfesten Charakter aus – Edelstahl ist in der Regel sehr langlebig. Zudem sind diese Anlagen im Vergleich zu Stahlmodellen sehr günstig erhältlich.
Seltener wird Kunststoff eingesetzt, da sich dieses Material optisch häufig nicht mit Edelstahl oder Aluminium messen kann. Im Vergleich ist Kunststoff jedoch deutlich günstiger. Wichtig ist auch bei der Wahl des Materials, dass Sie zu hochwertigen Produkten greifen – in der Regel sollen Klingelanlagen mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte haltbar sein.
Die Namensschilder sind ebenfalls aus Aluminium oder Kunststoff. Diese werden meistens mit einer passenden Beleuchtung versehen, um eine bequeme Handhabung auch nachts zu ermöglichen.
Installation und Kauf
Beim Kauf der Klingelanlage ist also die Qualität der einzelnen Komponenten wichtig, da die Klingel in der Regel häufig genutzt wird und bei minderwertigen Bestandteilen früher dem Verschleiß unterliegen würde.
Darüber hinaus muss das Produkt unbedingt witterungsbeständig sein, denn die Klingelanlage wird in der Regel auch im Außenbereich angebracht und ist dort Schnee, Regen und anderen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Außerdem sollte die Anlage bruch- und stoßsicher sein sowie mindestens über den Schutzgrad IP43 verfügen: Damit ist die Klingel vor dem Eindringen von Fremdkörpern bis zu einem Durchmesser von über einem Millimeter und gegen Sprühwasser geschützt. Ein Elektriker kann bei der Auswahl helfen.
Die Installation selbst muss immer von einem erfahrenen Elektriker vorgenommen werden, da hier mit Spannungen bis zu 230 V (Volt) gearbeitet wird. Arbeiten mit Strom sollten immer von einem Fachmann durchgeführt werden, da Laien nicht über die nötige Fachkenntnis verfügen – Unfälle und Gefährdungen für die eigene Gesundheit sind daher nicht auszuschließen.