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Fußbodenheizung

Welche Auswirkung hat die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung?

Elektriker.org Team
Verfasst von Elektriker.org Team
Zuletzt aktualisiert: 10. Juni 2021
Lesedauer: 6 Minuten

Die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung ist ein wichtiger Bestandteil dieser Konstruktion: Sie macht den Einbau deutlich einfacher – welche Möglichkeiten diese Aufbauhöhe bietet und welche Vorteile mit einer Fußbodenheizung einhergehen, zeigt Elektriker.org!

Die geringe Aufbauhöhe der Fußbodenheizung macht sie zu einer vielseitig einsetzbaren Heizungsart, die sich sowohl in privaten Wohnräumen als auch in geschäftlichen und öffentlichen Bereichen immer mehr durchsetzt. Dabei eignet sich die Fußbodenheizung sowohl für Altbausanierungen als auch für die Verlegung in Neubauten – dieses Heizsystem ist daher in den meisten Räumen für den Einbau geeignet.

Was ist die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung?

Die Aufbauhöhe einer elektrischen Fußbodenheizung hängt maßgeblich von der gewählten Marke und dem jeweiligen Modell ab. In den Fußboden werden in der Regel eine sorgfältige Trittschall- und Wärmedämmung, die Heizrohre und der darauf liegende Estrich eingebaut. Diese Elemente der Fußbodenheizung bestimmen am Ende die Aufbauhöhe, der Bodenbelag selbst wird ebenso wie der Rohuntergrund nicht mehr zur Aufbauhöhe dazugerechnet.

Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung

Wer sich für den Einbau einer Fußbodenheizung interessiert, sollte zunächst die Vor- und Nachteile abwägen und erst im Anschluss, unter Umständen auch mit der Hilfe eines Fachmanns, eine Entscheidung treffen.

Die Nachteile einer Fußbodenheizung werden vor allem beim Nachrüsten deutlich: Wird die Fußbodenheizung beispielsweise bei der Sanierung eines Altbaus eingebaut, können auch bei geringer Aufbauhöhe Probleme entstehen: Häufig müssen hier die Türen abgesägt und damit angepasst werden. Ähnliche Maßnahmen müssen bei den Fußbodenleisten vorgenommen werden, denn auch diese müssen an die zusätzliche Höhe des Fußbodens angepasst werden – damit ist der Einbau in Altbauten eher umständlich und zeitaufwendig. Hinzu kommt, dass es auch zu unterschiedlichen Höhen der Böden in verschiedenen Räumen kommen kann, wenn in einem Raum eine Fußbodenheizung eingebaut wird und im anderen Raum nicht: Durch die unterschiedliche Aufbauhöhe des Fußbodens durch die eingebaute Heizung entstehen nicht nur Stolperfallen, auch der optische Eindruck kann etwas gestört werden. Auch das Gewicht spielt eine wichtige Rolle: Die Decken eines Altbaus können das Gewicht einer Fußbodenheizung häufig nicht tragen. Hier muss also ein Fußbodenheizsystem mit einem sehr geringen Flächensystem gefunden werden – allerdings besitzen Nasssysteme häufig ein Gewicht bis zu 120 Kilogramm pro Quadratmeter, in einem Altbau müssten Sie also zu einer elektrischen Fußbodenheizung greifen.
Nichtsdestotrotz gibt es bei einer Fußbodenheizung auch zahlreiche Vorteile, die den Einbau auch im Altbau lohnenswert machen: Durch die geringe Aufbauhöhe moderner Fußbodenheizungen und die große Anzahl an verschiedenen Modellen ist der Einbau in fast allen Räumen und Gebäuden möglich. Vor allem elektrische Fußbodenheizsysteme haben sich dabei durchgesetzt: Diese bestehen im wesentlichen Teil aus Heizmatten, die sehr einfach verlegt werden können: Hier ist kein Estrich nötig. Die Matte wird lediglich festgedrückt und im Anschluss verspachtelt, was eine deutlich geringere Aufbauhöhe der Fußbodenheizung zur Folge hat. Durch den fehlenden Estrich ist die elektrische Heizung auch für Altbauten geeignet. Nicht zuletzt überzeugt die Fußbodenheizung durch ein besonders Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden.

Wie ist eine Fußbodenheizung aufgebaut?

Grundsätzlich teilt sich der Aufbau einer Fußbodenheizung in verschiedene Schichten auf. Auf einem tragenden Untergrund wird zunächst eine Trittschall- und Wärmedämmung aufgelegt. Darauf wiederum liegt der wichtigste Bestandteil der Fußbodenheizung: Die Matte, auf denen sich die Heizungsrohre befinden, die den Boden und den Raum erwärmen. Darauf folgt der Estrich, der die Wärme aufnimmt und gleichmäßig verteilt: Es besteht direkter Kontakt zwischen den Heizrohren und dem Estrich, der diese umschließt. Da sich der Estrich und diese Rohre durch die Wärme der Heizung ausdehnen und wieder zusammenziehen können, müssen zwischen Wand und den Heizungsrohren Dämmstreifen oder Dehnungsfugen eingebaut werden. Auf dem Estrich wird schließlich der Fußboden verlegt.
Grundsätzlich wird bei Warmwassersystemen zwischen Trockenverlegungen und Nasssystemen unterschieden: Trockensysteme besitzen den genannten Estrich, bei Nasssystemen werden stattdessen Glasfaserplatten oder Trockenbauplatten verlegt. Bei einem Nasssystem nimmt der Einbau zwar weniger Zeit in Anspruch, jedoch ist die Wärmeübertragung deutlich schlechter als beim Aufbau mit dem Estrich. Diese Systeme werden mit warmem Wasser betrieben – im Gegensatz zur elektrischen Fußbodenheizung, die an den Stromkreislauf angeschlossen wird. Diese besteht statt aus Rohren nur aus einer Heizmatte oder Heizkacheln, also aus einem selbstklebenden Trägergeflecht.

Die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung

Einer der wichtigsten Faktoren der Fußbodenheizung ist deren Aufbauhöhe. Moderne Fußbodenheizungen können sehr dünn verlegt werden, da sowohl der Estrich als auch die Trockenbauplatten direkt auf die Heizungsrohre aufgelegt werden. So wird kein Platz verschwendet. Bei diesen Dünnschichtsystemen stehen die einzelnen Bestandteile – also Dämmmaterial, Heizungsrohre und Estrich – in direktem Kontakt zueinander und werden auf den tragenden Untergrund aufgetragen.

UNSER TIPP:
In Altbauten muss der Boden nicht selten erst begradigt werden, bevor die Fußbodenheizung eingebaut werden kann – so erhöht sich die Aufbauhöhe noch einmal minimal.

Die Aufbauhöhe einer modernen Fußbodenheizung beträgt heutzutage etwa 20 Millimeter, jedoch sind mittlerweile Heizungen erhältlich, die eine Höhe von nur 17 Millimetern besitzen. Dies sind meistens elektrische Fußbodenheizungen, die keinen Estrich benötigen und daher weniger Platz einnehmen. Damit kann eine Fußbodenheizung auch sehr einfach nachgerüstet werden: Durch die geringe Aufbauhöhe kann die Fußbodenheizung auch auf bestehenden Untergrund aufgetragen werden, ohne den Raum zu beeinträchtigen oder übermäßig zeitaufwendig zu werden.
Warmwassersysteme sind dagegen bis zu 45 Millimeter hoch und wiegen bis zu 120 Kilogramm pro Quadratmeter. Aufgrund der Höhe und des Gewichts werden sie vor allem in Neubauten eingeplant.

Fazit

Wer sich für eine Fußbodenheizung entscheidet, sollte sich im Voraus mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen auseinandersetzen. In der Regel überwiegen die Vorzüge, die sich vor allem aus der geringen Aufbauhöhe der Fußbodenheizung ergeben. Jedoch ist vom individuellen Fall abhängig, ob sich eine solche Heizung lohnt – ebenso wie die Kosten für den Einbau und eventuell fällige Reparaturen. Dennoch kann eine Fußbodenheizung fast überall eingebaut werden, denn durch die niedrige Aufbauhöhe eignet sie sich auch zur Nachrüstung in Altbauten. In der Regel hilft ein vorheriges Gespräch mit einem sachkundigen Elektriker, der Sie über die Kosten und Einbaumöglichkeiten für eine solche Heizung informieren kann.

Über unsere*n Autor*in
Elektriker.org Team
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