Ob Hausbau, Renovierung oder Sanierung – neue Lichtschalter anzuschließen gehört zu den grundlegenden Aufgaben der Elektroinstallation, die in jeder Immobilie durchgeführt werden müssen. Gerade im Neubau ist dies in der Regel mit dem Verlegen von Stromleitungen und dem Anschließen von Steckdosen verbunden. Beides erfordert profundes Fachwissen im Bereich der Elektroinstallation.
Alles auf einen Blick:
- Für das Anschließen von Lichtschaltern bieten sich je nach Bedarf verschiedene Schaltungen an. Neben der Ausschaltung für eine Beleuchtung in einem Raum sind die Serienschaltung, Wechselschaltung und Kreuzschaltung weitere Varianten.
- Bei der Elektroinstallation wird an offenen Stromleitungen hantiert. Ein selbstständiger Einbau ohne fundiertes Fachwissen ist daher nicht zu empfehlen, da ansonsten Lebensgefahr besteht.
- Sollten Sie sich dazu entschließen, die Schalter selbst anzuschließen, können Sie die Anleitung in mindestens sieben Schritten befolgen.
- Zuvor sollten Sie allerdings unbedingt den Strom abschalten und sich mit den Farben der Kabel vertraut machen.
Was es zu beachten gilt
Das Anschließen von Lichtschaltern ist bei unsachgerechter Durchführung lebensgefährlich. Daher ist es wichtig, sich selbst nicht zu überschätzen und für den Anschluss gegebenenfalls einen ausgebildeten Elektriker zu beauftragen.
Wer dennoch auf eigene Faust handeln will, sollte wissen, was er tut. Arbeiten an der Elektroinstallation und an Steckdosen sind grundsätzlich an eine Fachkraft zu übertragen. Die in diesem Text angeführten Punkte sind daher als Hilfsmittel anzusehen, um das Risiko für Verletzungen zu minimieren.

Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen Sie treffen?
Bevor Sie an offenen Stromleitungen und Steckdosen arbeiten, sollten Sie immer die Sicherung des betroffenen Raums abschalten. Falls Sie sich nicht sicher sind, schalten Sie den Strom für Ihre gesamtes Zuhause ab.
Informieren Sie zusätzlich Nachbarn über Ihre Arbeit, damit sie an einem offenen Sicherungskasten nicht die Sicherung aus Versehen wieder einschalten. Zudem kann es nicht schaden, wenn jemand für bei einem etwaigen Unfall Bescheid weiß.
Um sicher zu gehen, dass wirklich kein Strom auf der Steckdose und den Kabeln fließt, testen Sie diese zusätzlich mit dem Phasenprüfer. Erst wenn dort kein Strom mehr messbar ist, können Sie mit der Installation beginnen.
Welches Werkzeug benötigen Sie dafür?
Für das Anschließen eines Lichtschalters sind folgende Werkzeuge notwendig:
- Abisolierzange
- Schraubenzieher
- Phasenprüfer
- Abmantler
Dazu sollten Sie einen Schalter mit Klemmen, Abdeckrahmen und Abdeckung (Wippe) vor sich liegen haben.
Welche Farben sind beim Anschließen zu beachten?
Um eine gefahrenlose und erfolgreiche Installation zu starten, ist es zudem wichtig, über die verschiedenen Farben der Kabel und deren Funktion Bescheid zu wissen.
Nach der neuen DIN VDE 0293-308 sind die Farben klar definiert. Allerdings gibt es auch noch Farbcodierungen aus früheren Zeiten, in denen verschiedene Leitungen unterschiedliche Farben hatten. Besonders in Altbauten können die Farbcodierungen von den heutigen Standards abweichen. Sind Sie sich unsicher, ziehen Sie einen Elektriker vor der Installation zu Rate.
Die wichtigste Änderung der DIN VDE von 2003 ist, dass der Neutralleiter immer in blauer Farbe ummantelt ist und der Schutzleiter immer in grün-gelb.
Schritt-für-Schritt Anleitung
Um eine Lampe schalten zu können, benötigen Sie neben der Glühbirne und der Schaltung auch eine Zuleitung, die beispielsweise von einem Kleinverteiler kommt. Diese Zuleitung ist in den meisten Fällen mittlerweile mit drei Kabeln ausgestattet, dem Schutzleiter, dem Neutralleiter und dem Außenleiter. Als Zuleitung wie auch das Verbindungskabel zur Lampe eignet sich ein NYM-J 3×1,5² Kabel.
Im Folgenden wird die Schritt-für-Schritt Anleitung für einen Ausschalter abgebildet, da dies der einfachste Stromkreis ist. Weitere Details bei anderen Schaltungen sind unter dem Punkt Schaltungen explizit aufgeführt.
1. Schalten Sie den Stromkreis ab und überprüfen Sie mithilfe des Phasenprüfers, dass wirklich keine Spannung mehr auf den Leitungen liegt. Entfernen Sie die überstehenden Drähte der Zuleitungen.
2. Verklemmen Sie den für die Erdung verantwortlichen Schutzleiter (grün-gelb) von der Zuleitung mit dem weitergehenden Schutzleiter zur Lampe, indem Sie Steckklemmen verwenden. Entfernen Sie hierfür die farbige Schutzschicht und legen den Draht frei. Der Schutzleiter (PE) wird normalerweise nicht in den Schalter eingeführt.
3. Verbinden Sie in gleicher Weise die beiden Neutralleiter N (blaue Farbe) miteinander. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel von den Adern abschneiden, um ausreichend Material bei etwaigen Nachrüstungen zu haben.
4. Legen Sie die Adern und Klemmen in den hinteren Teil der Dose.
5. Legen Sie den Kabeldraht des Außenleiters (L), auch Phase genannt, frei. Stecken Sie anschließend den Außenleiter in den Schalter. Der dafür vorgesehene Eingang ist meist mit einem L markiert. Ansonsten können Sie den richtigen Anschluss dem Schaltplan auf der Rückseite des Schalters entnehmen. Der Schaltdraht, der zur Lampe führt, wird in einen der beiden Wechselkontakte gesteckt. Je nach Steckplatz ist Ihre Lampe nach oben oder unten gedrückter Wippe geschaltet.
6. Bauen Sie den Schalter in die Dose in der Wand ein. Drehen Sie nach dem Anlegen dafür die Schrauben in die Wand. Anschließend können Sie den Lichtschalter-Rahmen und die Wippe montiert werden.
7. Schalten Sie den Strom für den Lichtschalter wieder am Sicherungskasten an. Dann sollte die Lampe leuchten, sowie Sie den Schalter betätigen.
Schaltungen
Je nach Bedarf kann eine Lampe mit verschiedenen Schaltungen geschaltet werden. Neben dem einfachen Ausschalter gibt es noch den Wechselschalter, Serienschalter und Kreuzschalter. Beim Anschluss gilt es auf die jeweiligen Besonderheiten der Schaltung zu achten.
Welche Lichtschalterarten gibt es?
Die angeschlossenen Lichtschalter haben in jeder Immobilie dieselbe Aufgabe: Den Stromkreis zum Licht ein- beziehungsweise auszuschalten. Sie sind in verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Zwecke erhältlich und in folgende Ausführungen zu unterscheiden. Lichtschalter für:
- Unterputz
- Aufputz
- trockene Räume
- Feuchträume
Welche Schaltungen gibt es?
Die Grundfunktionen der Schalter sind dieselben, jedoch haben die Produkte für gehobene Ansprüche einige spezielle Funktionen. Bei den Grundschaltungen kommen folgende Varianten zum Einsatz:
Ausschaltung
Der Ausschalter ist ein Lichtschalter, der per Kippschaltung das Licht ein- oder ausschaltet. Aufgrund seiner simplen Bauweise ist seine Installation besonders kostengünstig und einfach. Allerdings eignet sich dieser Schalter nur für Anwendungsfälle mit sehr geringen Ansprüchen, beispielsweise wenn in einem Raum nur eine Lampe vorhanden ist.
Anschluss: Die oben aufgeführte Anleitung bietet eine perfekte Schritt-für-Schritt Vorgehensweise zum Anschließen eines einzelnen Ausschalters.
Wechselschaltung
Dieser Lichtschalter kommt in Räumen zum Einsatz, in denen Leuchten oder Leuchtgruppen unabhängig voneinander bedient werden sollen. Sie können die angeschlossene Lampe mit beiden Schaltern jeweils ein- und ausschalten. Daher eignet sich der Wechselschalter in größeren Räumen und im Gang.
Durch den simplen Aufbau ist diese Schaltungsvariante vergleichsweise kostengünstig. Wenn Sie einen Wechselschalter von einem Fachmann anschließen lassen, müssen Sie nicht mit hohen Kosten rechnen.
Anschluss: Bei der Wechselschaltung haben Sie mindestens zwei Schalter im Schaltkreis. Daher ist es wichtig, dass Sie beim Anschließen zwei Kabel vom ersten zum zweiten Schalter verlegen, die sogenannten Korrespondierenden. Sie dienen als Überbrückung, ein NYM-J 3×1,5² Kabel ist dafür geeignet.
An der ersten Schalterdose klemmen Sie die Phase von der Zuleitung in die vorgesehene Klemme L, die als Schaltereingang fungiert. Am zweiten Wechselschalter klemmen Sie Sie ein weiteres, stromführendes Kabel, den Außenleiter zur Leuchte. Dies bildet den Schalterausgang.
Serienschaltung
Bei der Serienschaltung sind zwei Schalterkontakte voneinander unabhängig geschalten. Das heißt, dass mindestens zwei Lampen in einem Schaltkreis verankert sein können, die nicht gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet werden. Dabei gibt es drei Klemmen, eine für die Phase und zwei für die Verbraucher.
Im Vergleich zur Parallelschaltung hat die Serienschaltung den Nachteil, dass jede Glühbirne von der anderen abhängig ist, damit Strom fließt. Geht eine kaputt oder wird herausgeschraubt, wird der Stromkreis unterbrochen. Bei der Parallelschaltung hingegen besitzt jede Glühbirne ihren eigenen Stromkreis.
Anschluss: Bei der Serienschaltung verlegen Sie neben der Zuleitung in die Klemme L auch zwei stromführende Kabel (Außenleiter) zu den beiden Leuchten. Dafür können Sie die Pfeile am Schalter nutzen. Die Nullleiter (blau) und die Erdung (grün-gelb) werden wie gehabt mit Klemmen abgebunden.
Kreuzschaltung
Die Kreuzschaltung kommt zum Einsatz, wenn drei oder mehr Lichtschalter eine Lampe kontrollieren sollen. Ein klassischer Einsatzort ist das Schlafzimmer, wenn die Deckenleuchte sowohl von den beiden Schaltern der Nachttischlampen als auch dem an der Tür bedient werden kann.
Leider hat die Kreuzschaltung einen gravierenden Nachteil: Eine Erweiterung gestaltet sich schwierig, da ein durchgehendes Adernpaar vonnöten ist. Außerdem ist dieser Schalter recht teuer in der Anschaffung, was bei einem Ausfall für hohe Reparaturkosten sorgt.
Anschluss: Durch den Aufbau mit einem Kreuzschalter und zwei Wechselschaltern wird der Schalter problemlos zwischen den Wechselschaltern eingebaut. Zur Überbrückung zwischen beiden Schaltern dienen die Korrespondierenden, die in die Pfeilkontakte eingeklemmt werden. Auch hier gilt wie bei der Serienschaltung: Am ersten Schalter wird der stromführende Außenleiter in die Klemme L eingesteckt.
Lichtschalter mit Bewegungsmelder
Nicht zu vergessen ist dieser besondere Lichtschalter. Die Bewegungen führen zur Aktivierung des Stromkreises, wodurch das Licht automatisch angeht. Neben dem erhöhten Komfort reduziert ein Lichtschalter mit Bewegungsmelder Ihre Stromrechnung, denn der Stromkreis stoppt nach einer eingestellten Zeit oder Bewegung von selbst. Auch wenn die Anschaffungskosten höher sind als bei klassischen Lichtschaltern, kann sich eine Investition lohnen.
Fazit
Der Anschluss von Lichtschaltern erfordert profundes Fachwissen über die Elektroinstallation. Denn dabei wird an offenen Stromkabeln gearbeitet. Eine falsche Aktion und es kann Lebensgefahr bestehen. Besser ist es daher, sich einen Elektriker zur Hilfe zu nehmen. Er weiß nicht nur, wie man einen Schalter gefahrenlos installiert, sondern kann Ihnen bei der Auswahl der Schaltungen je nach gewünschter Funktion behilflich sein. Neben dem einfachen Ausschalter gibt es für eine Beleuchtung in einem Raum oder Gebäude noch die Serienschaltung, Wechselschaltung und Kreuzschaltung.
Sollten Sie sich trotz der Gefahren für eine eigenständige Installation des neuen Lichtschalters entscheiden, ist es zwingend notwendig, den Strom abzuschalten und sich mit den Farben der Kabel vertraut machen. Eine 7-Schritte-Anleitung bietet einen Überblick, wie beim Anschluss vorzugehen ist.7