Schützen Sie sich vor Feuer und Rauchentwicklung! Der sogenannte optische Rauchmelder ist die gängigste Variante der Branderkennung in Deutschland – doch wie funktioniert dieser und wo liegen die Vor- und Nachteile? Elektriker.org stellt den Rauchmelder vor und erklärt, wann Sie auf diesen vertrauen können oder ob eine Alternative angebracht ist.
Die Installation von Rauchmeldern ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt! Da das Baurecht zum Zuständigkeitsbereich der Bundesländer zählt, bestehen hier eine Vielzahl verschiedener Regelungen, Ausnahmefällen und Vorschriften. Unabhängig davon sollten Sie Rauchmelder in Schlaf- und Wohnzimmern und Fluren anbringen – diese sind nicht teuer und können überall erworben werden.
Der optische Rauchmelder ist der gebräuchlichste Typ – der allerdings auch eine gewichtige Schwachstelle aufweist! Im Folgenden lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema und erhalten Tipps für den bestmöglichen Schutz Ihres Zuhauses.
Der optische Rauchmelder – die Funktionsweise
Die optischen Rauchmelder arbeiten nach dem Streulichtverfahren: Im Inneren des Geräts wird ein Lichtstrahl ausgesendet, welcher unter normalen Bedingungen von klarer Luft nicht reflektiert wird. Befindet sich aber Rauch in der Prüfkammer des Melders, so wird das Licht gestreut und von einem empfindlichen Sensor aufgefangen (Siehe Grafik unten). Tritt dieser Fall ein, wird der Impuls vom Sensor weitergegeben und der typische, schrille Alarmton wird ausgelöst.
Als Schutzmechanismus vor einem Fehlalarm ist das Gerät so ausgelegt, dass kein Tageslicht auf den Sensor fallen und diesen auslösen kann. Einzig die vom Rauch reflektierten Lichtstrahlen können die lichtempfindliche Stelle erreichen!
Eine zweite Vorkehrung dient dazu, Fliegen und sonstige Insekten mittels eines Gitters vom Innenbereich des Rauchmelders fernzuhalten. Schließlich könnten diese ebenfalls den Lichtstrahl reflektieren und auf den Sensor umlenken, wodurch ein Fehlalarm ausgelöst werden würde.
Die wichtigsten Hinweise zur Montage
Die Statistik besagt, dass der zweithäufigste Grund für Fehlversagen von Rauchmeldern im Standort des Geräts zu suchen ist – der Rauch kann im Brandfall den Melder nicht erreichen und somit bleibt natürlich auch der Signalton aus! Wie können Sie diese Fehler vermeiden und wo befindet dich der ideale Platz für den Rauchmelder? Die wichtigsten Tipps zur Montage lassen sich so zusammenfassen:
- Rauch steigt immer vom Brandherd aus gesehen nach oben! Der Melder sollte also immer an der Decke angebracht werden!
- Die Mitte des Raumes bietet sich dazu an! Sollte dies nicht möglich sein, so halten Sie mindestens 50 cm Abstand von Wänden und Gegenständen wie Schränken, Leuchtern und Treppen.
- Das Gerät sollte nicht im Bereich eines unterbrochenen Luftstroms (z.B. in Ecken) platziert werden. Achten Sie darauf, dass eine gute Luftzirkulation gegeben ist!
- Im Dachgeschoss mit einem Schrägdach sollte der Rauchmelder mindestens 90 cm vom höchsten Punkt des Daches angebracht werden.
- In verwinkelten Fluren und Zimmern sollten Sie sicherheitshalber mindestens zwei Rauchmelder anbringen. So stellen Sie sicher, dass eine schnelle Raucherkennung stattfinden kann.
- Bringen Sie keine Rauchmelder in Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit oder starker Rauchentwicklung an, da hier die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen relativ groß ist. Zu nennen wären hier zum Beispiel Küchen und Bäder.
Optischer oder Ionisationsmelder?
Es stellt sich letztlich die Frage, ob der optische Rauchmelder das richtige Modell für Ihren Wohnraum darstellt. Bedenken Sie, dass die oben beschriebene Funktionsweise darauf basiert, dass der Melder durch eine gewisse Rauchentwicklung ausgelöst wird. Damit ist der optische Brandmelder ideal geeignet für langsam brennende Feuer und Schwelbrände, wie sie sehr häufig in Wohnhäusern der Fall sind.
Dem gegenüber stehen flammende Brände, die sich mit einer großen Hitzeentwicklung und damit geringen Rauchentwicklung beschreiben lassen. Für diesen Brandtypus eignen sich z.B. sogenannte Ionisationsrauchmelder.
Oftmals beinhalten moderne Rauchmelder eine Kombination aus beiden Rauchmeldern. Fragen Sie beim Experten gezielt nach diesen Produkten, da diese Ihre Sicherheit am besten gewährleisten und die Gefahr einer verspäteten Alarmierung minimieren. Eine umfassende Vor-Ort-Beratung und eine Analyse Ihres Gebäudes kann zudem die Sicherheit erhöhen. Kontaktieren Sie auf unserem Portal einen erfahrenen Elektriker, der Ihnen eine individuelle Beratung für den bestmöglichen Feuerschutz anbieten kann.