Sie besitzen ein Elektroauto oder wollen sich eines zulegen? Dann haben Sie sich bestimmt schon mit der Frage beschäftigt, wie Sie das Auto zu Hause laden können? Denn auch, wenn es deutschlandweit öffentliche Ladesäulen gibt, ist eine eigene Ladestation die bequemere Lösung. Eine praktische und einfache Alternative für das Laden Ihres E-Autos ist eine sogenannte Wallbox. Mit welchen Kosten Sie hierfür rechnen müssen und wie Sie Geld sparen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- E-Autos lassen sich mit einer Wallbox flexibel und effizient zu Hause aufladen und machen Sie unabhängig von öffentlichen Ladesäulen.
- Eine Ladestation mit einer hohen kW-Leistung (Kilowatt) bietet eine schnelle Ladezeit.
- Eine Wallbox kostet zwischen 500 und 2.500 Euro, wobei der Preis abhängig ist vom Anbieter, dem Modell, den Zusatzfunktionen, der Ausstattung sowie der Ladeleistung.
- Die Installation einer Wallbox muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden und kann zusätzlich zwischen 500 und 2.000 Euro kosten.
- Private Ladestationen müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden und Modelle mit mehr als 11 kW sind sogar genehmigungspflichtig.
Wallbox Kosten
Mit einer eigenen Wallbox für zuhause können Sie ganz einfach Ihr E-Auto laden. Das hat natürlich den großen Vorteil, dass Sie nicht mehr länger von öffentlichen Ladestationen abhängig sind. Wie viel eine Wallbox am Ende kostet, kommt auf das Modell, die Ausstattung, die Zusatzfunktionen sowie die Ladeleistung an.
Wie viel kostet eine Wallbox?
Wenn Sie sich für Ihr Elektroauto eine Wallbox für zuhause zulegen möchten, dann steht Ihnen mittlerweile eine große Auswahl an verschiedenen Anbietern und Modellen zur Verfügung. Zuverlässige Basismodelle erhalten Sie bereits für etwa 500 Euro. Für eine höhere Leistung und Zusatzausstattung können Modelle bis zu 2.500 Euro kosten. Umso mehr Ladeleistung und individuelle Anpassungen eine Wallbox besitzt, desto teurer ist sie.
| Wallbox-Modell | Anbieter | Maximale Ladeleistung | Preis |
| eMH1 | ABL | 11 oder 22 kW | 330 bis 700 € |
| KeContact P30 | KEBA | 22 kW | 900 bis 1.400 € |
| EVBox Elvi | EVBox | 11 kW | 500 bis 800 € |
| wallbe Eco 2.0s | wallbe | 11 kW | 350 bis 450 € |
| AMTRON Charge Control | Mennekes | 11 kW | 1.000 bis 1.500 € |
| Heidelberg Wallbox Energy Control | Heidelberg | 11 kW | 600 bis 1.200 € |
| go-eCharger HOMEfix | go-e | 11 kW | 500 bis 700 € |
Von welchen Faktoren hängen die Wallbox Kosten ab?
- Ladeleistung: Grundsätzlich ist die Leistung der eigenen Ladestation gemeinsam mit dem Ladegerät im E-Auto, dem On-Board Charger, für die Ladedauer verantwortlich. In Bezug auf die Ladestation gilt, dass mit steigender kW-Leistung die Dauer eines Ladevorgangs abnimmt.
- Fehlerstrom-Schutzeinrichtung: Jeder Anschlusspunkt einer Ladestation benötigt eine Absicherung mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung. Diese ist je nach Modell bereits integriert. Sollte eine solche Schutzeinrichtung nicht vorhanden sein, muss diese von einem Fachmann nachträglich eingebaut werden.
- Lastmanagementsystem: Es gibt die Möglichkeit, mehr als ein E-Auto gleichzeitig an einer Ladestation zu laden. Hierfür ist ein Modell mit mehreren Anschlusspunkten notwendig, das über ein entsprechendes Lastmanagementsystem verfügt. Dieses System verteilt während des Ladevorgangs den Strom gleichmäßig auf die angeschlossenen Elektroautos und verhindert, dass die Leitungen überlasten.
- Schnittstellen: Um den Ladevorgang steuern und kontrollieren zu können, sind auch intelligente Wallboxen auf dem Markt erhältlich. Diese sind mit Kommunikationsschnittstellen wie WLAN, LAN oder GSM ausgestattet. Auch Ethernet Schnittstellen wie PLC, OCPP oder RS485 sind erhältlich. So können Sie Ihre Ladestation auch mit Ihrem Smart Home System verbinden.
- Schutzklasse: Jede Ladestation wird einer bestimmten Schutzklasse zugeordnet. Anhand dieser Schutzklasse können Sie bestimmen, ob eine Ladestation für den Außenbetrieb oder lediglich für den Innenbetrieb geeignet ist. Ein umfassender Schutz lässt die Kosten steigen. Wallboxen, die für den Außenbetrieb hergestellt werden, sind beispielsweise gut gegen Spritzwasser, Schmutz und extreme Temperaturen geschützt.
- Zusätzliche Ausstattung: Es gibt zahlreiche Zusatzfunktionen, mit denen Sie Ihre Wallbox ausstatten können. So gibt es Modelle mit einem kWh-Energiezähler oder einer regulierbaren Stromstärke. Es besteht auch die Möglichkeit, Ihre Photovoltaikanlage mit Ihrer Wallbox zu verbinden. Das lässt die Kosten wiederum steigen.
- Anmeldung: Laut § 19 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) sind auch private Ladestationen und Wallboxen unter 11 kW beim zuständigen Netzbetreiber anzumelden. Der Elektriker übernimmt das in den meisten Fällen. Liegt die Ladeleistung über 11 kW, dann müssen Sie bei Ihrem Netzbetreiber eine Genehmigung beantragen. Für die alleinige Anmeldung ohne notwendig Anpassungen müssen Sie hierfür dann 500 Euro bezahlen. Müssen neue Leitungen gelegt und Sicherheitsvorkehrungen für die Installation getroffen werden, liegen die Gebühren bei bis zu 2.000 Euro.
Wie viel kostet die Installation einer Wallbox?
Wie hoch die Kosten für den Einbau konkret ausfallen, ist von den individuellen örtlichen Gegebenheiten abhängig.
Die Installationskosten für eine eigene Wallbox belaufen sich auf 500 bis 2.000 Euro. Lassen Sie die Ladestation ausschließlich von einem Fachbetrieb installieren. So gehen Sie sicher, dass bei der Installation der Ladestation alle relevanten Sicherheitsrisiken beachten werden und Sie Ihr E-Auto später problemlos laden können.
Die Einbaukosten sind zusammengefasst von folgenden Faktoren abhängig:
- Entfernung zwischen Parkplatz und Sicherungskasten
- Notwendige Grabungsarbeiten oder Wanddurchbrüche
- Verlegung oder Umbau von Strom- und Kabelleitungen
- Wandmontage oder Ladesäule
Eine besonders wichtige Rolle kommt dabei der Entfernung zu, die zwischen dem Parkplatz und dem Sicherungskasten besteht. Außerdem ist es von Bedeutung, ob ein neues Kabel verlegt werden muss oder ob eine Leitung bereits vorhanden ist, die für die Ladestation verwendet werden kann. Auch die Tatsache, dass für die Montage der Ladestation eine Wand durchbrochen werden muss oder sonstige Grabungsarbeiten erforderlich sind, lassen die Kosten für den Einbau teurer werden. Grundsätzlich können Ladestationen entweder an der Wand oder an einem Standfuß angebracht werden. Die Wandmontage stellt die kostengünstigere Variante dar.
Wie hoch sind die laufenden Kosten einer Wallbox?
Die laufenden Kosten einer Wallbox sind relativ überschaubar und setzen sich hauptsächlich aus zwei Komponenten zusammen:
Wartungskosten
Eine jährliche Wartung ist für private Ladestationen nicht zwingend erforderlich. Achten Sie jedoch auf Angaben des Anbieters Ihrer Wallbox. In der Regel ist eine Inspektion alle zwei bis vier Jahre empfehlenswert und kostet im Schnitt 200 Euro. Allgemein sollten Sie auch zukünftig auf regelmäßige Updates achten, um so auch langfristig etwas von Ihrer Ladestation zu haben.
Stromkosten
Ihre Stromkosten hängen vom aktuellen Strompreis sowie dem Verbrauch Ihres Elektroautos ab. Die Strommenge, die beim Aufladen eines Elektroautos benötigt wird, wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Der Preis für Strom aus dem öffentlichen Netz liegt derzeit zwischen 0,35 bis 0,50 Cent/kWh und unterliegt starken Schwankungen. Im Schnitt verbraucht ein E-Auto 15 kWh pro 100 Kilometer. Kostet eine kWh 0,35 Cent, liegt der Verbrauch bei 5,25 Euro/100 Kilometer. Informieren Sie sich bei Ihrem Stromanbieter, ob er einen speziellen Tarif für Elektromobilität im Angebot hat und vergleichen Sie, ob dieser einen Preisvorteil mit sich bringt. Laden Sie Ihr E-Auto mit Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage, dann lassen sich zusätzliche Kosten sparen.
Beispielrechnung für 11 kW Wallbox
| Kostenfaktor | Kosten |
| Wallbox 11 kW | 900 € |
| Anmeldung | – |
| Montage und Installation | 1.000 € |
| Gesamt | 1.700 € |
Beispielrechnung für 22 kW Wallbox
| Kostenfaktor | Kosten |
| Wallbox 11 kW | 1.400 € |
| Anmeldung (Leistung > 11 kW) | 500 € |
| Montage und Installation | 1.200 € |
| Gesamt | 3.100 € |
Wallbox Förderung
Wenn Sie für Ihr Elektroauto eine eigene Wallbox installieren wollen, dann können Sie dabei auch Kosten sparen, obwohl die Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingestellt wurde. Es besteht nämlich noch die Möglichkeit, dass Ihre Stadt oder Kommune Ladesäulen und Wallboxen fördern oder einen Tarif für Elektromobilität anbieten.
Werden private Ladestationen gefördert?
Seit Ende Oktober 2021 ist die Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) von privaten Ladestationen eingestellt. Jedoch bieten manche Gemeinde, Städte und Kommunen verschiedene Programme, um den Kauf und die Installation von Ladesäulen und Wallboxen zu unterstützen. Die Stadt München fördert zum Beispiel Normal- und Schnellladestationen bis zu 22 kW mit maximal 40 Prozent der Nettokosten für Anschaffungs- und Installationskosten bis maximal 500 Euro. Kaufen Sie eine Wallbox oder Ladesäule über die Stadtwerke Dachau, dann erhalten Sie eine Förderung von 125 Euro. Innerhalb von fünf Jahren werden Ihnen jeweils 25 Euro von der Jahresstromverbrauch abgezogen. Informieren Sie sich, ob Förderprogramme für Elektromobilität auch in Ihrer Region angeboten werden.
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Wallbox achten?
Beim Kauf einer Wallbox sollten Sie vor allem auf ein Produkt eines Anbieters zurückgreifen, das von den führenden Automobilherstellern geprüft und zertifiziert wurde. So ist Ihnen auch die Kompatibilität mit Ihrem Elektroauto garantiert. Folgende Dinge sollten Sie beachten, um die beste Wallbox für Ihre Anforderungen zu finden:
- Ladestecker: Grundsätzlich werden bei E-Autos zwei verschiedene Steckertypen, Typ 1 und Typ 2, unterschieden. Die weiteste Verbreitung innerhalb Europas erfährt dabei der Typ-2-Stecker.
- Ladekabel: Manche Modelle besitzen ein abnehmbares Ladekabel, um Autos mit verschiedenen Steckertypen aufladen zu können. Andere Varianten sind mit einem festen Kabel ausgestattet. Wenden Sie sich an den Hersteller, welche Version für Sie am besten ist.
- Ladeleistung: Die Ladeleistung von Wallboxen liegt zwischen 3,6 und 22 kW. Im Allgemeinen reicht die Leistung von 11 kW für die meisten E-Autos aus. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld, welche Ladeleistung sich für Ihr Elektroauto eignet.
- individuelle Anforderungen: Wollen Sie in Ihrem Haushalt mehr als ein Elektroauto aufladen, eignet sich eine Wallbox mit integriertem Lastmanagement. Strom kann dadurch auf mehrere Fahrzeuge aufgeteilt werden, ohne die Stromleitungen zu überlasten.
Fazit
Eine Wallbox für zuhause ist eine optimale Lösung, um Ihr Elektroauto schnell und komfortabel daheim aufzuladen. Es hat nicht nur den Vorteil, dass Sie damit unabhängig von öffentliche Ladestationen sind, sondern Sie sparen damit auch Zeit. Sie können die Ladezeit nämlich viel besser in Ihren Alltag einplanen. Wie viel eine Wallbox kostet, hängt besonders von der Ladeleistung, dem aktuellen Strompreis und dem Energieverbrauch Ihres Fahrzeugs ab. Um Kosten zu sparen, können Sie sich in Ihrer Region über Förderzuschüsse informieren. Manche Stromanbieter bieten extra einen Tarif für Elektromobilität an. Die Installation ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, da eine Wallbox aus Sicherheitsgründen ausschließlich von einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt werden darf. Zudem gilt eine Anmeldepflicht für private Ladestationen. Für Geräte mit mehr als 11 kW benötigten Sie eine Genehmigung, wobei zusätzliche Kosten anfallen können.