Photovoltaikanlagen gehören zu den Schlüsseltechnologien der Energiewende und sind unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel. Sie wandeln Sonnenenergie direkt in Strom um und helfen so, CO₂-Emissionen zu senken und fossile Energien zu ersetzen. Ob auf Wohnhäusern, Gewerbeimmobilien oder in Freiflächenanlagen – die Vielfalt der PV-Systeme wächst stetig, und jede Art bringt ihre eigenen Stärken mit. Dabei unterscheiden sich die verfügbaren Anlagentypen nicht nur in ihrer Effizienz und Bauweise, sondern auch in den spezifischen Anforderungen an die Installation und den Standort. Wer sich umfassend über die verschiedenen PV-Systeme und deren Nutzen informiert, kann nicht nur die optimale Anlage für seine Bedürfnisse wählen, sondern auch das volle Potenzial der Solarenergie ausschöpfen.
- Was ist eine Photovoltaikanlage?
- Welche Arten von Photovoltaikanlagen gibt es?
- Wie ist der grundsätzliche Aufbau einer Photovoltaikanlage?
- Wie viel Strom kann eine Photovoltaikanlage erzeugen?
- Welchen Nutzen bietet eine Photovoltaikanlage für Haushalte und Unternehmen?
- Welche Kosten sind mit der Installation einer Photovoltaikanlage verbunden?
- Wie sieht die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage aus?
- Gibt es staatliche Förderungen oder steuerliche Vorteile für Photovoltaikanlagen?
- Was ist die Einspeisevergütung?
- Welche Voraussetzungen müssen für die Installation einer Photovoltaikanlage erfüllt sein?
- Wie viel Fläche wird für eine Photovoltaikanlage benötigt?
- Wie werden Photovoltaikanlagen gereinigt und gewartet? [Anleitung in 5 Schritten]
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Photovoltaikanlage: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Photovoltaikanlagen bieten sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile, indem sie Sonnenenergie nutzen, um Strom zu erzeugen.
- Es gibt netzgekoppelte und netzunabhängige PV-Anlagen sowie hybride Systeme.
- Eine Photovoltaikanlage besteht aus Solarmodulen, Wechselrichter, Montagesystem und optional einem Stromspeicher.
- Wie viel Strommenge erzeugt werden kann, variiert je nach Flächengröße, der geografischen Lage sowie der Ausrichtung und Dachneigung.
- Die Amortisationszeit einer Anlage hängt von der Einspeisevergütung, Eigenverbrauch und den Investitionskosten ab.
- Eine regelmäßige Wartung und Reinigung erhöht die Lebensdauer, die durchschnittlich 25 Jahre beträgt.
Was ist eine Photovoltaikanlage?
Photovoltaikanlagen sind technische Systeme, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln und im modernen Bau bereits fest verankert sind. Dies liegt auch an der sogenannten Solarpflicht in Deutschland, die Hausbesitzer und Unternehmen bei Neubauten zur Installation einer Solaranlage verpflichtet. Hierbei kann es sich entweder um eine Photovoltaik- oder Solaranlage handeln. Während eine Photovoltaikanlage Strom erzeugt, dient eine Solarthermieanlage der Warmwasserbereitung. Die Investition in PV-Anlagen lohnt sich jedoch auch aus anderen Gründen: Da keine fossilen Brennstoffe für die Energiegewinnung benötigt werden, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Für Privathaushalte bietet sich zudem die Möglichkeit, unabhängiger von öffentlichen Stromanbietern zu werden und langfristig Energiekosten zu senken. Dank des stetig wachsenden Angebots sind die Preise für Solarmodule in den letzten Jahren deutlich gesunken, sodass die Anschaffung immer erschwinglicher wird.
Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage?
Die Grundlage, auf der Photovoltaikanlagen funktionieren, ist der sogenannte photovoltaische Effekt. Ein zentrales Element ist das Solarmodul, das in verschiedenen Arten erhältlich ist und sich in Aufbau und Leistung unterscheidet. Ein Photovoltaik-Modul besteht aus mehreren Solarzellen, die ihrerseits aus Halbleitermaterial gefertigt sind – meistens aus Silizium. Jede Zelle besitzt eine negativ dotierte Oberseite und eine positiv dotierte Unterseite, getrennt durch eine neutral geladene Zone. Trifft Sonnenlicht auf die Solarzelle, werden die Elektronen auf der negativ geladenen Seite angeregt und wandern zur positiv geladenen Seite, wodurch elektrische Spannung entsteht. Auf diese Weise entsteht Gleichstrom, der jedoch in dieser Form noch nicht nutzbar ist. Hier kommt der Wechselrichter ins Spiel: Er wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, den Sie anschließend im Haushalt nutzen, in einem Stromspeicher für später aufbewahren oder ins allgemeine Stromnetz einspeisen können.
Kann eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Stromspeicher betrieben werden?
Die Installation oder das Nachrüsten eines Speichers für Ihre PV-Anlage ermöglicht es, überschüssigen Strom für Zeiten geringer Sonneneinstrahlung zu speichern, beispielsweise für den nächtlichen Verbrauch. Dies steigert den Eigenverbrauch und verringert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Moderne Speichersysteme arbeiten oft intelligent und passen ihre Lade- und Entladezyklen an Ihr Verbrauchsverhalten an, um die Effizienz zu maximieren. Achten Sie bei der Auswahl eines Speichers darauf, dass das System skalierbar ist, sodass Sie bei Bedarf die Speicherkapazität erweitern können.
Welche Arten von Photovoltaikanlagen gibt es?
Die zwei Hauptarten sind netzgekoppelte und netzunabhängige Anlagen. Darüber hinaus gibt es hybride Systeme, die eine Kombination aus beiden darstellen.
Netzgekoppelte Anlagen
Privathaushalte und Unternehmen entscheiden sich in der Regel für eine netzgekoppelte Variante, die direkt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist. Sie speisen den überschüssig erzeugten Strom entweder vollständig ins Netz ein oder kombinieren die Einspeisung mit dem Eigenverbrauch. Der überschüssige Strom wird dabei meist zu einer festen Einspeisevergütung verkauft, wobei es sich in der Regel mehr rentiert, den Stromüberschuss in einem Stromspeicher für den späteren Gebrauch zu speichern.
Netzunabhängige Anlagen (Off-Grid)
Eine Off-Grid-Anlage, auch Inselanlage genannt, ist dann sinnvoll, wenn Sie in einem abgelegenen Gebiet ohne Netzanschluss leben. Sie arbeitet unabhängig vom öffentlichen Stromnetz und ist mit einem Batteriespeicher ausgestattet, um den erzeugten Strom für den Eigenbedarf zu speichern.
Hybride Systeme
Diese Anlagenart kombiniert das netzgekoppelte und netzunabhängige PV-System. Sie ermöglicht sowohl die Einspeisung ins Netz als auch die Speicherung überschüssiger Energie.
Übersicht: Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Photovoltaikanlagensysteme
Systemtyp | Vorteile | Nachteile |
Netzgebundene Photovoltaikanlagen |
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Netzunabhängige Photovoltaikanlagen (Off-Grid) |
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Hybride Photovoltaikanlagen |
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Welche Unterschiede gibt es zwischen netzgekoppelten und netzunabhängigen (Off-Grid-) Anlagen?
Netzgekoppelte Anlagen bieten den Vorteil, dass der überschüssige Strom eingespeist und vergütet wird. Sie sind direkt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und nutzen diese Energiequelle, wenn mehr Strom benötigt wird. Netzunabhängige Anlagen sind sozusagen ein geschlossener Kreislauf, da sie mit einem zusätzlichen Batteriespeicher ausgestattet sind und nicht mit dem öffentlichen Netz verbunden sind. Diese Variante erfordert eine größere Planung bezüglich der richtigen Dimensionierung des Speichersystems. Eine Off-Grid-Anlage ist vor allem in Regionen ohne stabile Netzversorgung sinnvoll, weil sie vollständig autark arbeiten kann.

Weitere Arten von PV-Anlagen
Abhängig von der Anwendung und Ihren Bedürfnissen können weitere Unterteilungen der Photovoltaikanlagen erfolgen:
- Aufdach-Anlagen sind die gängigste Lösung. Hierbei werden die Solarmodule auf Dachflächen mit einer robusten Unterkonstruktion und speziellen Halterungen montiert. Außerdem kann nicht nur das Hausdach, sondern auch das Dach eines Carports als Installationsfläche genutzt werden.
- Indach-Anlagen integrieren sich in die Dachstruktur, sodass traditionelle Dachmaterialien nötig sind.
- Freiflächen-Photovoltaikanlagen nutzen große, unbebaute Flächen, um große Mengen Solarstrom für die Einspeisung ins Netz zu erzeugen.
- Photovoltaik-Fassaden können sinnvoll sein, wenn die Dachfläche ungeeignet für die Installation ist oder sie die Leistung durch zusätzliche Photovoltaikmodule erhöhen möchten.
- Insel-Photovoltaikanlagen arbeiten unabhängig vom öffentlichen Netz und sind ideal für abgelegene oder autarke Gebäude.
- Schwimmendes Photovoltaik (englisch: Floating Photovoltaics) nutzen Wasserflächen effektiv aus und profitieren von der kühlenden Wirkung des Wassers, um die Effizienz zu steigern.
- Nachgeführte Photovoltaikanlagen richten sich automatisch nach der Sonne aus und maximieren so die Stromerzeugung. Sie werden auch Solar-Tracker genannt.
- Ein Solarzaun ist ebenfalls eine Option, wie Sie auf Ihrem Grundstück Sonnenenergie für den eigenen Strombedarf nutzen. Der Zaun ist dabei nicht mehr nur eine Grundstücksbegrenzung, sondern auch eine Energiequelle.
- Balkonkraftwerke ermöglichen es auch Wohnungseinheiten von Photovoltaik zu profitieren. Hierbei werden die Module dabei an das Balkongeländer angebracht.
Wie ist der grundsätzliche Aufbau einer Photovoltaikanlage?

- Montagesystem: Dabei handelt es sich um das Befestigungssystem der Solarmodule.
- Solarmodule: Die Photovoltaikmodule sind im Außenbereich auf dem Dach oder andere geeignete Flächen installiert. Sie sind für die Umwandlung des Sonnenlichts in Gleichstrom verantwortlich. Hier haben Sie die Wahl zwischen monokristallinen, polykristallinen und Dünnschichtmodulen.
- Wechselrichter: Ein PV-Anlage Wechselrichter wandelt den gewonnenen Gleichstrom in netzkompatiblen Wechselstrom um.
- Verkabelung: Das gesamte System ist zudem durch Stromleitungen verbunden. Diese Verkabelung verbindet Ihre PV-Anlage mit dem Hausnetz, dem öffentlichen Netz sowie dem Stromspeicher.
- Photovoltaik Stromspeicher: Diese Komponente ist optional, jedoch durchaus sinnvoll. Mit einem Speicher können Sie den überschüssigen Solarstrom für den späteren Gebrauch lagern.
- Stromzähler: Hier können Sie die Menge des erzeugten Solarstroms ablesen.
Verkabelung und Sicherheitsaspekte bei der Installation
Hochwertige Kabel mit geeigneter Isolierung und korrosionsbeständigen Anschlüssen sind für die Effizienz und Sicherheit der Anlage essenziell, um eine reibungslose Stromübertragung zu gewährleisten und Kurzschlüsse zu verhindern. Für einen gleichmäßigen Stromfluss besitzen die Solarkabel von PV-Anlagen einen Durchmesser von 4 bis 10 Millimeter. Um die Leitungen zu schützen, werden die Kabel zum Beispiel durch Kabelkanäle gezogen. Überprüfen Sie regelmäßig die Verkabelung Ihrer Anlage, insbesondere nach Stürmen oder anderen extremen Wetterbedingungen, um die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten.
Wie viel Strom kann eine Photovoltaikanlage erzeugen?
Eine durchschnittliche Anlage mit 10 Kilowatt-Peak (kWp) kann in Deutschland etwa 9.000 bis 11.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr erzeugen. Grundsätzlich hängt die erzeugte Strommenge stets von
- der Anlagengröße,
- der Modulart,
- dem Standort,
- der Ausrichtung
- und der Neigung der Module
- sowie der Wetterbedingung
ab. So liegen die Einstrahlungswerte in Süddeutschland höher als im Norden, was sich direkt auf die Stromproduktion auswirkt. Auch Höhenlagen können durch klare Luft und stärkere Sonneneinstrahlung höhere Erträge bieten.
Welchen Nutzen bietet eine Photovoltaikanlage für Haushalte und Unternehmen?
Grundsätzlich bietet Photovoltaik sowohl Privathaushalten als auch Unternehmen dieselben Vor- und Nachteile. Im Detail gibt es allerdings einige Aspekte, die spezifisch für die entsprechende Zielgruppe sind. Privathaushalte profitieren vor allem von einer Steigerung des Immobilienwerts. Häuser mit Photovoltaikanlagen sind auf dem Immobilienmarkt attraktiver, da sie langfristige Energieeinsparungen versprechen und gleichzeitig umweltfreundlich sind. Führen Sie Solarstrom in das öffentliche Netz und erhalten dafür eine Einkommensvergütung, sind die Einnahmen durch kleine PV-Anlagen mittlerweile steuerfrei.
Unternehmen können ihre Energiekosten insbesondere während der Geschäftszeiten erheblich senken und gleichzeitig diesen Nachhaltigkeitsaspekt in ihrem Portfolio aufführen. Weiterhin entsteht durch die Notstromversorgung eine Energieresilienz, die die Störung des Tagesgeschäfts durch Stromausfälle vermeidet.
Photovoltaikanlagen nutzen: Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Welche Kosten sind mit der Installation einer Photovoltaikanlage verbunden?
Bei der PV-Anlage gilt das Prinzip: Je größer sie ausfällt, desto teurer wird sie. Jedoch kommt es hierbei auf die Qualität und die Leistung an. Die Kosten für eine Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus liegen im Durchschnitt zwischen 6.000 und 15.000 Euro. Sie hängen vor allem von der Art und Anzahl der Module, den Montagearbeiten und dem Hersteller ab.
Hinzu kommen zudem noch folgende Kostenfaktoren:
- Wechselrichter anschließen: 500 bis 2.000 Euro
- Montagesystem: 500 bis 1.300 Euro
- Gerüstkosten: 6 bis 20 Euro pro laufendem Meter
- Netzanschluss: 500 bis 1.000 Euro pro Anschluss
- Batteriespeicher (optional): 5.000 bis 14.000 Euro
- Wartung und Inspektion: 300 bis 400 Euro jährlich
- Versicherung: 60 bis 100 Euro jährlich
Das Angebot von effizienten und preiswerten Solarmodulen wächst kontinuierlich, wodurch der Kaufpreis in den vergangenen Jahren entsprechend sinkt. Dieser Trend wird – bleibt zu hoffen – sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Da die Preise aufgrund der individuellen Faktoren variieren, sollten Sie sich am besten mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einholen. Ein Fachbetrieb kann Ihnen zudem helfen, das richtige Modell für Ihr Vorhaben zu finden.
Wie sieht die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage aus?
In der Regel liegt die Amortisationszeit zwischen 8 und 15 Jahren und ist abhängig von folgenden Punkten:
- den Anschaffungskosten
- der Anlagengröße
- der Effizienz
- dem individuellen Strombedarf
- den Einnahmen durch Einspeisevergütung
Somit haben Sie auch selbst Einfluss darauf, wie schnell sich Ihre Anlage rentiert, wenn Sie zum Beispiel anfangen, Ihren Verbrauch weiter zu senken. Kalkulieren Sie im Vorfeld zusammen mit einem Profi die Amortisationszeit unter Berücksichtigung der Wartungskosten und potenzieller Ertragsverluste, um eine realistische Einschätzung zu erhalten.
Wie lange ist die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage?
Photovoltaikanlagen haben in der Regel eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Die Solarmodule behalten auch nach 20 bis 25 Jahren noch etwa 80 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung, was durch die Hersteller oft durch eine Leistungsgarantie abgedeckt wird. Wechselrichter hingegen haben eine geringere Lebensdauer und müssen im Durchschnitt nach etwa 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden.
Gibt es staatliche Förderungen oder steuerliche Vorteile für Photovoltaikanlagen?
Sowohl der Bund als auch die einzelnen Bundesländer greifen Ihnen bei der Installation einer PV-Anlage unter die Arme. Zu den möglichen Photovoltaik Förderungen zählen zinsgünstige Darlehen und Investitionszuschüsse, wie sie zum Beispiel die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Programm 270 anbietet. Doch auch Landesförderprogramme und regionale Förderprogramme zeigen sich als attraktive Möglichkeiten. Über die Förderdatenbank können Sie gezielt nach regionalen Förderungen suchen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die professionelle Solarberatung sowie die Erstellung eines Sanierungsfahrplans, wenn Sie zum Beispiel eine umfangreiche energetische Sanierung durchführen möchten.
Was ist die Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung ist eine staatlich garantierte finanzielle Entlohnung für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windkraft. Wenn Sie den erzeugten Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen, erhalten Sie pro eingespeister Kilowattstunde eine Vergütung. Für Anlagen, die zwischen dem 1. August 2024 und dem 31. Januar 2025 in Betrieb genommen werden, beträgt die Einspeisevergütung derzeit bei einer Anlagenleistung von 40 bis 100 Kilowatt-Peak (kWp) und Volleinspeisung bis zu 10,68 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei Teileinspeisung liegt die Vergütung für diesen Leistungsbereich bei 5,68 Cent pro Kilowattstunde. Für kleinere Anlagen mit einer Leistung von 0 bis 10 kWp erhalten Sie bei Teileinspeisung 8,03 Cent pro Kilowattstunde und bei Volleinspeisung 12,73 Cent pro Kilowattstunde. Seit 2023 sind diese Einnahmen für Solaranlagen bis zu einer Leistung von 30 kWp steuerfrei.
Wie funktioniert die Einspeisung des erzeugten Stroms ins Stromnetz?
Der durch die Solaranlage erzeugte Strom wird im Wechselrichter von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Das ist notwendig, damit der Solarstrom mit dem öffentlichen Stromnetz und dem Hausnetz kompatibel ist. Dieser kann dann für den Eigenverbrauch genutzt werden, während überschüssiger Strom ins öffentliche Netz eingespeist oder in einem Stromspeicher gespeichert wird. Mithilfe von Stromzählern lässt sich der Eigenverbrauch messen und der eingespeiste Strom dokumentieren. Der gesamte Prozess wird in der Regel von einem modernen Netzmanagementsystem gesteuert.
Welche Voraussetzungen müssen für die Installation einer Photovoltaikanlage erfüllt sein?
Auf den ersten Blick scheint es, als braucht es nur ein geeignetes Dach, um eine Solarstromanlage zu installieren. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass noch weitere Faktoren hinzukommen, die darüber entscheiden, ob Ihr Vorhaben realisierbar ist.
Photovoltaik installieren Checkliste
Aspekt | Details |
Dach- oder Flächenverfügbarkeit |
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Elektrische Infrastruktur |
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Genehmigungen und rechtliche Voraussetzungen |
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Wirtschaftliche und finanzielle Aspekte |
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Versicherung |
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Wie viel Fläche wird für eine Photovoltaikanlage benötigt?
Eine Solarstromanlage mit einer Leistung von einem Kilowatt-Peak (kWp) benötigt durchschnittlich etwa 5 bis 8 Quadratmeter Dachfläche. Für eine typische 5-kWp-Anlage, wie sie häufig für Einfamilienhäuser installiert wird, werden im Schnitt 12 bis 15 Module mit einer Leistung von jeweils 350 bis 400 Watt-Peak benötigt. Dies entspricht einer Dachfläche von etwa 25 bis 40 Quadratmetern.
Wie kann ich den Platzbedarf optimieren?
Im Vorfeld sollte ein Fachbetrieb die vorhandene Fläche analysieren, um potenzielle Schattenquellen wie Schornsteine oder Bäume zu berücksichtigen. Durch sein Fachwissen ist die maximale Ausnutzung des Platzes möglich, aber auch die Vermeidung von Hotspots auf den Modulen, die langfristig zu Schäden führen können. Spezielle Simulationstools können helfen, bereits im Vorfeld den Ertrag Ihrer Anlage zu berechnen und Schattenbereiche zu identifizieren. Auch die Wahl der Leistung und Modulart hat Auswirkung auf Flächennutzung. Module mit einem hohen Wirkungsgrad benötigen in der Regel weniger Fläche, um eine hohe Leistung zu erreichen.
Wie wirkt sich die geografische Lage auf die Effizienz der Photovoltaikanlage aus?
Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Temperatur, Neigungswinkel und Verschattungen stark durch die geografische Lage beeinflussen die Effizienz Ihrer Photovoltaikanlage.
- Die Sonneneinstrahlung variiert je nach Äquatornähe. Je näher, desto mehr Sonne, woraus eine höhere Energieproduktion resultiert. In Deutschland liegen die jährlichen Einstrahlungswerte zwischen 900 und 1.200 Kilowattstunden pro Quadratmeter, während südliche Regionen Europas wie Spanien oder Italien Werte von 1.500 bis 2.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter erreichen können.
- Photovoltaikzellen arbeiten bei kühleren Temperaturen effizienter, daher erzielen Anlagen in Regionen mit milden Temperaturen in der Regel eine höhere Leistung als Anlagen in sehr heißen Gebieten. Ein Temperaturanstieg von einem Grad Celsius kann zu einem Effizienzverlust von etwa 0,4 bis 0,5 Prozent führen. Die optimale Temperatur liegt bei circa 25 Grad.
- In nördlichen Regionen gibt es ausgeprägte Unterschiede in der Tageslichtdauer zwischen Sommer und Winter, was zu starken Schwankungen in der Energieproduktion führen kann. Umgekehrt profitieren äquatornahe Regionen von konstanteren Sonnenstunden über das gesamte Jahr hinweg.
- Küstenregionen und Berggebiete können durch häufigere Bewölkung oder Nebel die direkte Sonneneinstrahlung verringern. Verschattungen durch umliegende Gebäude, Bäume oder Berge beeinflussen ebenfalls die Effizienz.
Optimierung und Anpassung an lokale Gegebenheiten
Sollten Sie in einer Region leben, in der besonders hohe Temperaturen herrschen, kann es sinnvoll sein, darauf ausgelegte Solarmodule zu verwenden. Des Weiteren kann eine passive Kühlung durch die Hinterlüftung der Module die Effizienzsteigerung unterstützen.
Welche Rolle spielt die Ausrichtung und Neigung des Daches bei der Installation?
In Deutschland liegt der optimale Winkel bei etwa 30 bis 40 Grad, um eine maximale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. In äquatornahen Regionen kann der Neigungswinkel geringer ausfallen. Eine nach Süden ausgerichtete Photovoltaikanlage erzielt in der Regel die besten Ergebnisse in der nördlichen Hemisphäre.
Auch wenn die Südausrichtung als ideal gilt, können Ost-West-Ausrichtungen im Individualfall sinnvoll sein. Vor allem dann, wenn Ihre PV-Anlage mit einem Speichersystem kombiniert werden soll. Ein Ost-West-System erzeugt Strom über den gesamten Tagesverlauf, was den Eigenverbrauch erhöht. Flachdächer bieten die Möglichkeit, die Module flexibel in die optimale Ausrichtung zu bringen. Hier sind spezielle Montagesysteme notwendig, die für den optimalen Winkel sorgen. Auf diese Weise können Sie eine weniger optimale Ausrichtung ausgleichen.
Wie werden Photovoltaikanlagen gereinigt und gewartet? [Anleitung in 5 Schritten]
- visuelle Inspektion
- Modulreinigung
- elektrische Teile prüfen
- Anlagenleistung prüfen
- Dokumentation
Die Wartung umfasst die regelmäßige Überprüfung aller Komponenten der Anlage. Auch wenn keine gesetzliche Wartungspflicht besteht, sollten Sie Ihre Anlage einmal im Jahr durch einen Fachbetrieb inspizieren lassen. Weiterhin ist es empfehlenswert, die Module sauber zu halten, da Schmutz wie Staub, Laub oder Vogelkot die Leistung beeinträchtigen. Besonders in landwirtschaftlichen Gegenden oder in der Nähe von Industrieanlagen können sich Schmutzpartikel ablagern, die die Lichtdurchlässigkeit der Module verringern. Für die Reinigung sollte mit einer weichen Bürste und schonenden Putzmitteln gearbeitet werden. Zu Ihrer Sicherheit sollten Sie diese Arbeit in luftiger Höhe ebenfalls einem Profi überlassen.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Optimale Modulwahl: Wählen Sie die passenden Solarmodule entsprechend Ihrer Anforderungen und Ihrem Budget. Monokristalline Module sind effizienter, dafür aber auch teurer. Polykristalline Module sind kostengünstiger, haben aber eine etwas geringere Effizienz.
- Berücksichtigung der Netzkapazität: In ländlichen Gebieten kann die Netzkapazität beschränkt sein, da die Leitungen hier älter und noch nicht flächendeckend modernisiert sind. Zudem können die längeren Leitungen auch zu einem höheren Leistungsverlust führen. Das kann die Einspeisung des erzeugten Stroms beeinflussen.
- Zukunftsplanung der Anlage: Planen Sie Ihre Anlage zukunftssicher, falls eine spätere Erweiterung, zum Beispiel um einen Stromspeicher, gewünscht ist. Wählen Sie dafür einen Wechselrichter, der auch in Zukunft eine höhere Leistung verarbeiten kann.
- Energieverbrauch analysieren: Vor der Installation ist es ratsam, den aktuellen Energieverbrauch zu analysieren und auf Basis dieser Daten die Größe der Anlage zu planen. Hierfür sollten Sie einen Termin zur Solarberatung vereinbaren.
- Reinigungskosten einplanen: Befindet sich Ihre Photovoltaikanlage an einem besonders schmutzgefährdeten Standort, wie zum Beispiel in der Nähe von landwirtschaftlichen Feldern, Industrieanlagen oder staubigen Gegenden, sollten Sie die Kosten für eine regelmäßige Reinigung einkalkulieren.
Fazit
Photovoltaikanlagen sind eine hervorragende Möglichkeit, um umweltfreundlichen Strom zu erzeugen und gleichzeitig Energiekosten zu senken. Sie bieten sowohl für Privathaushalte als auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile. Mit der richtigen Planung, den passenden Komponenten und einer regelmäßigen Wartung lässt sich das Potenzial der Sonnenenergie optimal ausschöpfen. Staatliche Fördermittel können oft mit regionalen Förderungen kombiniert werden, daher sollten Sie sich auch informieren, ob es in Ihrem Bundesland oder Ihrer Stadt Förderprogramme für die Installation von PV-Anlagen gibt.
Photovoltaikanlage: Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert die Installation einer Photovoltaikanlage?
Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus dauert die Installation in der Regel zwei bis drei Tage. Größere Anlagen oder komplexere Installationen, zum Beispiel auf Flachdächern oder in Kombination mit Stromspeichern, können eine Woche oder länger dauern.
Kann ich eine Photovoltaikanlage selbst installieren?
Es ist grundsätzlich möglich, eine Photovoltaikanlage selbst zu installieren, jedoch ist davon abgeraten. Der Anschluss an das Stromnetz sowie die Einrichtung der Wechselrichter und Überwachungssysteme dürfen außerdem ausschließlich nur von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, weil eine unsachgemäße Installation zu erheblichen Sicherheitsrisiken und Ertragsverlusten führen kann. Kommt es durch eine unsachgemäße Installation zu Schäden, kann der Versicherungsschutz verfallen.
Kann eine Photovoltaikanlage zur Kühlung eines Gebäudes beitragen?
Durch die Installation auf dem Dach wird ein Teil der Sonnenstrahlung in Strom umgewandelt, sodass weniger Wärme in das Gebäude eindringt. Studien zeigen, dass die Module die Dachtemperatur um bis zu 5 Grad Celsius senken können, was die Innentemperatur ebenfalls leicht reduziert. In Kombination mit einer Wärmepumpe kann die PV-Anlage zudem indirekt ebenfalls zur Klimatisierung beitragen.
Welche Arten von Stromspeichern sind für Photovoltaikanlagen erhältlich?
Die gängigsten Stromspeicher für Solarstromanlagen sind Lithium-Ionen-Batterien, Blei-Säure-Batterien und Redox-Flow-Batterien. Lithium-Ionen-Batterien sind aufgrund ihrer hohen Energiedichte, langer Lebensdauer und Effizienz die bevorzugte Wahl. Blei-Säure-Batterien sind kostengünstiger, haben jedoch eine kürzere Lebensdauer. Redox-Flow-Batterien bieten eine skalierbare und langlebige Option, sind jedoch teurer und größer.
Wie kann ich meine Photovoltaikanlage gegen Blitzeinschläge schützen?
Zum Schutz der Photovoltaikanlage vor Blitzeinschlägen ist die Installation eines äußeren Blitzschutzsystems (Blitzableiter) und eines inneren Überspannungsschutzes notwendig. Die Module, der Wechselrichter und die Verkabelung sollten geerdet sein, um Schäden durch Überspannungen zu vermeiden. Ein Fachbetrieb kann die notwendige Schutzanlage planen und installieren.