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Photovoltaik- und Solaranlagen

Photovoltaik Speicher: Arten, Größen & Kosten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 10. April 2025
Lesedauer: 18 Minuten
© Pablo Vivaracho Hernandez / istockphoto.com

Immer mehr Haushalte nutzen die Kraft der Sonne, um ihren Strombedarf zu decken. Doch was passiert mit dem überschüssigen Strom, der während der Spitzenzeiten der Solaranlage erzeugt wird? Hier kommen Photovoltaik-Speicher ins Spiel. Sie ermöglichen es, den überschüssigen Solarstrom zu speichern und später zu nutzen, etwa in den Abend- oder Nachtstunden, wenn die Sonne nicht scheint. Auf diese Weise wird der Eigenverbrauch maximiert, der Bedarf an teurem Netzstrom reduziert und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz erhöht. Zudem bieten moderne Solarspeicher eine Reihe von Vorteilen, wie Notstromversorgung und die Optimierung des Energiemanagements im Haushalt, was sie zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich attraktiven Lösung für viele Eigenheimbesitzer macht.

Alles auf einen Blick:

  • Es gibt verschiedene Arten von Stromspeichern, wobei Lithium-Ionen- und Blei-Säure-Batterien für Privathaushalte zu den gängisten Varianten zählen. 
  • Die Speichergröße muss für eine reibungslose Funktion mit dem individuellen Stromverbrauch und der Solaranlagengröße abgestimmt werden.
  • Für einen Haushalt mit zwei bis vier Personen mit einer Photovoltaikanlage von 5 bis 8 Kilowatt-Peak (kWp) Leistung wird oft eine Speicherkapazität zwischen 5 und 10 Kilowattstunde (kWh) empfohlen. 
  • Die Kosten für einen Batteriespeicher beginnen bei etwa 1.000 Euro und können bis zu 16.000 Euro reichen.

Kostenüberblick Photovoltaik-Speicher

KostenfaktorPreis
Stromspeicher900 bis 13.000 Euro
Installation und Anschlussab 1.000 Euro
Wartungskosten mit PV-Anlage (alle 2 bis 3 Jahre)100 bis 250 Euro

Wie viel Sie für einen PV-Speicher schlussendlich ausgeben müssen, kann unterschiedlich sein. Die Kosten hängen nämlich von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe sowie dem Hersteller. Wichtig ist, dass ein externer Stromspeicher kompatibel mit Ihrer Photovoltaikanlage ist. Am besten vergleichen Sie im Vorfeld die verschiedenen Modelle und Anbieter miteinander und lassen sich von einem Profi ausführlich beraten.



Was ist ein Photovoltaik-Speicher?

Nutzen Sie Photovoltaik, um Ihren Haushalt nachhaltig mit Strom zu versorgen, dann kann die Investition in einen Stromspeicher langfristig von Vorteil sein. Dieses Gerät lagert sozusagen überschüssigen Strom, der von einer Solaranlage produziert wird, für den späteren Verbrauch ein. Besonders in Zeiten, in denen die Solaranlage weniger oder keinen Strom erzeugt, versorgt Sie der Speicher auf diese Weise weiterhin mit Solarstrom. Der Photovoltaik-Speicher trägt also entscheidend dazu bei, die sogenannte Autarkiequote eines Haushalts zu steigern, also den Anteil des Stromverbrauchs, der durch selbst erzeugten und gespeicherten Solarstrom gedeckt wird. Wenn Sie Photovoltaik ohne einen Stromspeicher nutzen, können Sie bereits eine durchschnittliche Autarkiequote zwischen 35 und 40 Prozenz erreichen. Erweitern Sie die Anlage mit einem entsprechenden Speicher, kann sich die Quote verdopppeln. 

Schematische Darstellung des Aufbaus einer Photovoltaikanlage an einem Haus, einschließlich Solarmodulen auf dem Dach, Stromspeicher, Wechselrichter, Stromzähler und Verbindung zum öffentlichen Stromnetz.
© Elektriker.org

Ohne Stromspeicher würde der überschüssige Strom ins öffentliche Netz eingespeist, wofür Sie zwar eine Vergütung (Cent pro Kilowattstunde) erhalten, aber in den Abendstunden müssten Sie dann wiederum Strom aus dem Netz beziehen. Mit einem Stromspeicher können Sie den Eigenverbrauch maximieren und die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz verringern, wodurch Sie zusätzliche Stromkosten sparen können.

Und nicht zu vergessen, auch im Rahmen des Solarspitzengesetzes kann es notwendig werden, sich mit Speicherlösungen auseinanderzusetzen.

Welche Arten von Photovoltaik-Speichern gibt es?

  • Lithium-Ionen-Batterien
  • Blei-Säure-Batterien
  • Salzwasserspeicher 
  • Redox-Flow-Speicher
  • Wasserstoff-Stromspeicher 
  • Dampfspeicher 

Die  gängigsten Modelle sind Lithium-Ionen-Batterien und Blei-Säure-Batterien, wobei sich Lithium-Ionen-Speicher aufgrund ihrer Effizienz und geringen Selbstentladung bei Eigenheimbesitzern durchgesetzt haben. Blei-Säure-Batterien sind zwar preiswerter, haben jedoch eine kürzere Lebensdauer und eine niedrigere Energiedichte, was sie weniger attraktiv für langfristige Investitionen macht.

Wie funktioniert ein Photovoltaik-Speicher?

  • Lithium-Ionen-Speicher: Diese Modelle nehmen den Gleichstrom der Photovoltaikanlage auf, speichern ihn in Batterien und geben ihn als Wechselstrom wieder an das Haushaltsnetz ab. Lithium-Ionen-Batterien haben eine höhere Energiedichte, was bedeutet, dass sie mehr Energie pro Kilogramm speichern können als Blei-Säure-Batterien. Sie halten auch länger, was ihre Umweltbelastung im Hinblick auf Ersatz und Herstellung verringert.
  • Blei-Säure-Speicher: Diese älteren Speichertechnologien speichern ebenfalls den überschüssigen Gleichstrom und geben ihn als Wechselstrom ab. Blei-Säure-Batterien sind seit Jahrzehnten im Einsatz und haben ein gut entwickeltes Recycling-System. In vielen Ländern werden bis zu 99 Prozent des Bleis und der Säure in Blei-Säure-Batterien wiederverwertet, was ihre Umweltbelastung durch Abfall verringert.
  • Salzwasserspeicher: Der Salzwasserspeicher ist eine neue, umweltfreundlichere Speicheroption, die keine gefährlichen Chemikalien enthält. Sie lagern den gewonnenen Solarstrom ähnlich wie Lithium-Ionen-Speicher, haben jedoch eine geringere Energiedichte und benötigen mehr Platz.
  • Redox-Flow-Speicher: Dieser Solarstromspeicher wird hauptsächlich im gewerblichen oder industriellen Bereich eingesetzt, da er besonders große Strommengen aufbewahren kann. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Flüssigbatterie, die aus zwei Elektrolyten besteht, worin der Solarstrom gespeichert wird. Hierbei läuft zudem ein komplizierter Kontroll- und Steuerprozess im Hintergrund ab.
  • Wasserstoff-Stromspeicher: Diese Variante eignet sich ideal für eine Langzeitspeicherung. Der überschüssige Strom wird hierbei für ein Elektrolyseverfahren von Wasser verwendet. Daraus entsteht Wasserstoff und Sauerstoff. In einer Brennstoffzelle wird der Wasserstoff abgespeichert und verbrannt, wodurch Strom entsteht. Jedoch ist das Speichern mithilfe von Wasserstoff noch nicht ganz ausgereift, denn im Vergleich ist der Energieverlust bei diesem Stromspeicher relativ hoch und somit der Wirkungsgrad niedrig. Zudem ist eine solche Analge noch sehr teuer.
  • Dampfspeicher: Der Strom, der gespeichert werden soll, wird dazu genutzt, um Wasser in einem Hochdruckbehälter zu erhitzen. Das Speichersystem ist mit einem Stromgenerator verbunden, der durch die Hochdrucktrubine angetrieben wird, sobald Stromenergie benötigt wird. 
WUSSTEN SIE SCHON?
Während Gleichstrom konstant in eine Richtung fließt, ändert Wechselstrom kontinuierlich seine Richtung, d. h., er fließt abwechselnd vorwärts und rückwärts. Gleichstrom wird in Batterien und Smartphones verwendet, Wechselstrom in Haushaltsstromnetzen. Der Umwandlungsprozess bei Photovoltaik von Gleichstrom in Wechselstrom ist notwendig, da sämtliche Haushaltsgeräte auf Wechselstrom ausgelegt sind und nur diese Stromart auch ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann.

Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Speicherarten?

SpeichersystemVorteileNachteile
Lithium-Ionen-Speicher
  • hohe Energieeffizienz
  • lange Lebensdauer
  • kompakt
  • höhere Anschaffungskosten
  • Rohstoffabbau problematisch
Blei-Säure-Speicher
  • niedrige Kosten
  • bewährte Technologie
  • kürzere Lebensdauer
  • geringere Ladeeffizienz
  • wartungsintensiv
Salzwasser-Speicher
  • umweltfreundlich
  • keine giftigen Chemikalien
  • lange Lebensdauer
  • geringere Energiedichte
  • größerer Platzbedarf
  • noch teurer
Redox-Flow-Speicher
  • lange Lebensdauer
  • einfache Anpassung der Kapazität
  • geringe Brandgefahr
  • ideal für größere Strommengen im industriellen Bereich
  • niedrige Energiedichte
  • hochpreisig
  • komplexe Systemtechnik
Wasserstoff-Stromspeicher
  • langfristige Speicherung möglich
  • vielseitige Nutzung (z.B. in Brennstoffzellen)
  • umweltfreundlich
  • Technik noch nicht ausgereift
  • Energieverlust relativ hoch
  • hochpreisig
Dampfspeicher
  • geeignet für große Energiemengen
  • langlebig energieeffizient
  • begrenztes Speichervolumen
  • kostspielig
  • erhöhter Wartungsaufwand

Welche Speichergrößen sind für private Haushalte geeignet?

In der Regel gilt: Die Speicherkapazität sollte groß genug sein, um den durchschnittlichen Stromverbrauch über Nacht oder an bewölkten Tagen zu decken. Der Stromverbrauch wird dabei in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Für ein Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage von 5 bis 8 Kilowatt-Peak (kWp) Leistung wird folgende Speicherkapazität empfohlen: 

Zwei-Personen-Haushalt mit 2.500 kWh Jahresstromverbrauch: 5 kWh Speicherkapazität

Drei-Personen-Haushalt mit 3.500 kWh Jahresstromverbrauch: 5 kWh Speicherkapazität

Vier-Personen-Haushalt mit 4.200 bis 5.000 kWh Jahresstromverbrauch: 7 bis 8 kWh Speicherkapazität

Ein zu kleiner Speicher kann dazu führen, dass überschüssiger Solarstrom ins Netz eingespeist werden muss, während ein zu großer die Anschaffungskosten unnötig erhöht, ohne den Eigenverbrauch merklich zu steigern. Die optimale Dimensionierung ist daher entscheidend, um die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren.

Wie berechnet man die optimale Speichergröße für eine Photovoltaikanlage?

Um die optimale Größe zu berechnen, sollten der jährliche Stromverbrauch des Haushalts und der tägliche Strombedarf betrachtet werden. Ein guter Richtwert ist die Größe der Photovoltaikanlage. Bei kleinen Photovoltaikanlagen sollte die Speicherkapazität in Kilowattstunden nicht viel größer sein als die Leistung der Anlage in Kilowatt. 

 Als Faustformel gilt: Speicherkapazität = 1 kWh pro 1 kWp Anlagenleistung

Die Verbraucherzentrale empfiehlt als Richtwert für die Speichergröße etwa eine Kilowattstunde Batteriekapazität pro 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch. Ein Profi kann Sie bei der richtigen Dimensionierung am besten beraten, sodass Ihr Stromspeicher mit Ihrer Anlage und Ihrem Energieverbrauch übereinstimmt. 

Wie wirkt sich die Speicherkapazität auf die Autarkie eines Haushalts aus?

Je größer die Speicherkapazität Ihres Stromspeichers, desto höher der Autarkiegrad eines Haushalts – vorausgesetzt, der entsprechende Stromertrag wird durch Photovoltaik erzielt. Generell ermöglicht ein größerer Speicher mehr überschüssigen Solarstrom zu speichern und den Eigenverbrauch zu maximieren, wodurch weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Haushalte mit einem effizienten PV- und Speichersystem können so eine Autarkiequoten von bis zu 80 Prozent erreichen, was sie weitgehend unabhängig von Strompreiserhöhungen macht.

UNSER TIPP:
Planen Sie bei der Auswahl eines Stromspeichers eine Reserve ein. So verhindern Sie, dass der Speicher bei unerwartet hohem Stromverbrauch schnell erschöpft ist und Sie auf Netzstrom angewiesen sind.

Welche Vorteile und Nachteile bieten Photovoltaik-Speicher?

VorteileNachteile
  • erhöhen den Autarkiegrad und verringern Netzstromkosten
  • senken langfristig die Stromkosten durch Eigenverbrauch
  • schützen vor Strompreiserhöhungen
  • umweltfreundlich, da sie die Nutzung erneuerbarer Energien fördern
  • können durch staatliche Förderungen subventioniert werden
  • hohe Anschaffungskosten
  • begrenzte Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren
  • regelmäßige Wartung ist erforderlich
  • Effizienzverluste bei Lade- und Entladevorgängen
  • Platzbedarf für größere Speichersysteme


Welche Rolle spielt die Entladeleistung eines Photovoltaik-Speichers bei der Auswahl?

  • Die Entladeleistung bestimmt, wie schnell der gespeicherte Strom in das Haushaltsnetz eingespeist werden kann.
  • Eine höhere Entladeleistung ermöglicht es, mehrere oder leistungsstärkere Geräte gleichzeitig zu betreiben, ohne auf den Netzstrom zurückgreifen zu müssen.
  • Für private Haushalte ist eine Entladeleistung von etwa drei bis fünf Kilowatt oft ausreichend, um den Bedarf zu decken.
  • Bei einem gewerblichen Einsatz sind größere Entladeleistungen erforderlich, da der Energiebedarf meist höher ist.
  • Die Leistung sollte zur Speicherkapazität passen, um eine effiziente Nutzung zu gewährleisten.
  • Überdimensionierte Entladeleistungen erhöhen die Kosten, ohne dass dies bei einem normalen Haushaltsverbrauch notwendig wäre.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Photovoltaik-Privatspeichern und gewerblichen Speichern? 

Privatspeicher haben eine kleinere Kapazität (3 bis 15 kWh) und sind für Haushalte ausgelegt, um den Eigenverbrauch von Solarstrom zu optimieren und als Notstromversorgung zu dienen. Sie benötigen wenig Wartung und nutzen meist Lithium-Ionen-Batterien (Batteriespeicher).

Gewerbliche Stromspeicher sind größer (20 kWh und mehr) und werden in umfangreicheren Gebäudensystemen integriert. Sie dienen neben der Eigenverbrauchsoptimierung auch zur Lastspitzenkappung, Netzstabilisierung und Regelenergie. Diese Photovoltaik-Speicher sind zudem teurer und aufgrund der größeren Dimension aufwendiger in der Wartung. Beide Speicherarten tragen im jeweiligen Bereich zu einer effizienteren Nutzung von erneuerbaren Energien bei.

Wie funktioniert die Integration eines Photovoltaik-Speichers in bestehende Anlagen?

Die Integration eines Photovoltaik-Stromspeichers in eine bestehende Solaranlage erfolgt entweder auf der Gleichstrom- (DC) oder der Wechselstromseite (AC). Bei einer DC-seitigen wird die Speicheranlage zwischen die Solarmodule und den Wechselrichter geschaltet, wodurch der erzeugte Solarstrom direkt in den Speicher fließt. Diese Variante ist besonders effizient, da weniger Energie in Form von Umwandlungsverlusten verloren geht. Die AC-seitige Integration erfolgt nach dem Wechselrichter, was den Vorteil bietet, dass eine Installation auch nachträglich und unabhängig von der bestehenden Solaranlage durchgführt werden kann.

Eine reibungslose Integration erfordert kompatible Komponenten und eine fachgerechte Installation. Es ist wichtig, den Stromspeicher optimal auf die bestehende Anlage abzustimmen, damit das Zusammenspiel zwischen Erzeugung, Speicherung und Verbrauch effizient funktioniert.

HINWEIS:
Überprüfen Sie vor der Installation auch die Kapazität Ihres Wechselrichters. Hierfür können Sie ein geeignetes Messgerät, wie zum Beispiel einen Energiemesser, verwenden oder Sie überlassen die Kontrolle einem Profi. Ein überlasteter Wechselrichter kann zu Energieverlusten führen und die Effizienz Ihrer Anlage mindern.

Welche Voraussetzungen müssen für die Integration eines Photovoltaik-Speichers erfüllt sein?

Zunächst muss die Solaranlage ausreichend Überschussstrom erzeugen, damit sich die Investition lohnt. Außerdem sollte der Wechselrichter mit dem ausgewählten Stromspeicher kompatibel sein. Bei älteren Anlagen ist häufig ein Hybridwechselrichter notwendig, der den Gleichstrom (DC) aus den Solarmodulen direkt in den Speicher weiterleiten kann. Des Weiteren muss die Elektroinstallation des Hauses auf die Montage vorbereitet sein, was in manchen Fällen eine Verstärkung der Elektroinfrastruktur erfordert.

Welche technischen Anpassungen sind bei der Nachrüstung eines Photovoltaik-Speichers erforderlich?

Wenn der Speicher auf der DC-Seite integriert wird, ist ein Hybridwechselrichter notwendig, der sowohl die Umwandlung von Gleichstrom als auch die Speicherung steuert. Ist dieser nicht vorhanden, muss er nachgerüstet werden. Bei einer AC-seitigen Integration sind keine großen Umbauten an der Solaranlage erforderlich, da sich der Anschluss hinter dem Wechselrichter befindet. Eine AC-seitige Nachrüstung gilt daher häufig als einfacher und flexibler, da sie unabhängig von der bestehenden Anlage installiert werden kann und keine großen baulichen Veränderungen erfordert.

Weitere Anpassungen betreffen die Leistung und die Kapazität des Speichers. Er sollte auf Ihren Stromverbrauch und die Leistung der Photovoltaikanlage abgestimmt sein, damit Sie den gewonnenen Solarstrom optimal nutzen können. 

Welche Rolle spielen DC- und AC-seitige Photovoltaik-Speicher bei der Installation?

DC-seitige Photovoltaik-Speicher werden direkt zwischen den Solarmodulen und dem Wechselrichter installiert. Sie nehmen den Gleichstrom aus der Photovoltaikanlage auf und speichern ihn, bevor er in Wechselstrom umgewandelt wird. Diese Speicherart ist besonders effizient, da sie weniger Umwandlungsverluste verursacht. Allerdings erfordert die Installation oft mehr technisches Know-how und ist in der Regel aufwendiger.

AC-seitige Photovoltaik-Speicher werden hinter dem Wechselrichter installiert und speichern den bereits in Wechselstrom umgewandelten Strom. Diese Anlagen können einfacher nachträglich eingebaut werden, da sie unabhängig von der Solaranlage funktionieren. AC-Speicher sind zwar weniger effizient als DC-Speicher, bieten aber mehr Flexibilität bei der Nachrüstung bestehender Anlagen.

Welche Anforderungen an Platz und Standort müssen bei der Installation eines Photovoltaik-Speichers beachtet werden?

Ein Photovoltaik-Speicher benötigt einen gut belüfteten, trockenen und temperaturstabilen Raum, um optimal arbeiten zu können. Da in Privathaushalten in der Regel Batteriespeicher eingesetzt werden, sollte der Standort gut gegen Hitze, Feuchtigkeit und Frost geschützt sein. Ideal sind Technikräume, Keller oder Garagen mit ausreichend Platz. Zudem sollte der Raum leicht zugänglich sein, um Wartungsarbeiten einfach durchführen zu können. Ein zu kleiner oder unzureichend belüfteter Raum kann die Lebensdauer negativ beeinflussen.

Wie viel kostet ein Photovoltaik-Speicher?

Die Kosten variieren je nach

  • Speicherart,
  • Kapazität,
  • Hersteller und 
  • Größe der PV-Anlage.

Oft ist es günstiger, einen Solarstromspeicher bereits bei der Installation von Photovoltaik zu berücksichtigen, als ihn nachrüsten zu lassen, denn die Installation und Verkabelung durch einen Fachbetrieb ist mitunter aufwendig. Zudem muss die Anlage so konzipiert sein, dass die Voraussetzungen für einen Batteriespeicher stimmen. In der folgenden Tabelle erhalten Sie eine Übersicht über die gängisten Modelle für Einfamilienhäuser. 

Kostenübersicht von Photovoltaik-Speichern für Privathaushalte 

SpeichersystemKapazität (Kilowattstunde)PreisspanneWartungskosten (alle 2 bis 3 Jahre)
Lithium-Ionen- Speicher51.000 bis 6.000 Euro80 bis 250 Euro
Lithium-Ionen- Speicher105.000 bis
12.500 Euro 
80 bis 250 Euro
Blei-Säure-
Speicher
5900 bis
5.000 Euro
80 bis 250 Euro

Mit welchem Preis Sie bei der Anschaffung von Ihrem Stromspeicher am Ende rechnen müssen, hängt von den verschieden Faktoren ab. Zu dem Kaufpreis kommen zudem noch die Installationskosten hinzu. Möchten Sie die Vorteile eines Speichers für sich nutzen, sollten Sie sich im Vorfeld ausführlich vom Profi beraten lassen und verschiedene Modelle von unterschiedlichen Herstellern miteinander vergleichen. So finden Sie das  beste Preis-Leistungs-Verhältnis. 



Wie beeinflusst die Dimensionierung eines Speichers die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität der Photovoltaikanlage?

Die richtige Dimensionierung eines Solarspeichers ist entscheidend, um eine optimale Wirtschaftlichkeit und Rentabilität zu gewährleisten. Ein Speicher, der zu groß ist, führt zu unnötig Zusatzkosten, während ein zu kleiner die Autarkie verringert und den Nutzen des Systems einschränkt. Eine gute Dimensionierung berücksichtigt den täglichen Stromverbrauch, die Erzeugungskapazität der PV-Anlage und die Möglichkeit, überschüssigen Strom zu speichern und effizient zu nutzen.

Wie schnell amortisiert sich ein Photovoltaik-Speicher?

Die Amortisationszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel amortisiert sich ein Lithium-Ionen-Speicher nach etwa zehn bis 15 Jahren. Die höheren Anfangsinvestitionen werden durch Einsparungen bei den Stromkosten und die mögliche Einspeisevergütung (Cent pro kWh) ausgeglichen, wobei die Rentabilität durch steigende Strompreise weiter erhöht wird. 

Welche Faktoren beeinflussen die Amortisationszeit eines Photovoltaik-Speichers?

Die wichtigsten Faktoren, die die Amortisationszeit beeinflussen, sind die

  • Anschaffungskosten,
  • die Strompreise,
  • die Förderungen sowie der
  • Eigenverbrauchsanteil.

Ein höherer Eigenverbrauch und steigende Stromkosten führen zu einer kürzeren Amortisationszeit. Staatliche Förderungen können zudem die Investitionskosten senken und die Rentabilität steigern.

Gibt es staatliche Förderungen oder Zuschüsse für die Anschaffung eines Photovoltaik-Speichers?

In Deutschland gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme, die sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene verfügbar sind. Die Einspeisevergütung ist eine der bekanntesten Förderungen für Photovoltaikanlagen. Betreiber von PV-Anlagen bis 100 Kilowatt erhalten eine feste Vergütung für ihren ins öffentliche Netz eingespeisten Strom. Die Höhe der Vergütung hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme und der Anlagengröße ab und ist über einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert. Für Anlagen die noch bis zum 31. Januar 2024 in Betrieb genommen werden, wird eine Teileinspeisung mit 8,03 Cent pro kWh vergütet. Alle sechs Monate wird dieser Betrag gesenkt. Für Anlagen, die ab dem 1. Februar 2025 betrieben werden, liegt die Einspeisevergütung dann bei 7,94 Cent pro kWh. [Stand Dezember 2024]

Durch die Einspeisevergütung erhalten Sie eine zusätzliche Einnahmequelle, die zur Amortisation der Investitionskosten, auch Ihres Batteriespeichers, beiträgt und die Rentabilität der Photovoltaikanlage erhöht.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet über das Programm 270 „Erneuerbare Energien“ sowie den Zusatz für Speicher (Programm 275) zinsgünstige Darlehen für die Anschaffung von PV-Anlagen und Stromspeichern an.

Zusätzlich bieten einige Bundesländer spezifische Zuschüsse für Photovoltaik-Speicher an. Es lohnt sich, die Fördermittel der jeweiligen Region und einzelnen Gemeinden zu überprüfen. Einige Energieversorger bieten eigene Förderprogramme für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher an. Diese Programme können finanzielle Anreize wie Zuschüsse oder günstige Kreditkonditionen umfassen.

Wie lange ist die Lebensdauer eines Photovoltaik-Speichers?

Moderne Lithium-Ionen-Batterien haben in der Regel eine Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren, abhängig von der Anzahl der Ladezyklen. Ein Zyklus ist eine vollständige Ladung und Entladung der Batterie. Lithium-Ionen-Speicher überleben 5.000 bis 10.000 Ladezyklen, je nach Qualität und Nutzung. Die genaue Zyklenzahl können Sie über das Monitoring-System der Batterie überprüfen. Ein Solarstromspeicher, der in der Praxis nur teilweise entladen wird, hält oft länger als die spezifizierte Ladezyklen. Je nach Hersteller und Qualität kann die Lebensdauer jedoch variieren. Nach etwa 10 bis 15 Jahren sinkt die Kapazität merklich, wobei dann ein Austausch sinnvoll sein kann. 

 Wie oft sollte ein PV-Speicher gewartet werden?

Die Wartungsintervalle hängen vom Typ des Speichersystems ab. Generell sollten Sie die gesamte PV-Anlage alle zwei bis drei Jahre von einem Fachbetrieb überprüfen lassen. Dabei sollten vor allem die Batterie, die Steuerungselektronik und die Verkabelung auf Verschleiß oder Schäden kontrolliert werden. Eine regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer und sorgt für eine sichere Nutzung. Moderne PV- und Speichermodelle können per Smartphone-App gesteuert werden und System-Updates erhalten. Hier empfiehlt die Verbraucherzentrale eine Wartung alle vier bis fünf Jahre.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Eigenverbrauch optimieren: Der Stromspeicher sollte so dimensioniert sein, dass er den Eigenverbrauch maximiert, aber nicht überdimensioniert ist. Anhand Ihres jährlichen Stromverbrauchs und Ihrer PV-Anlage können Sie die richtige Größe bestimmten.
  2. Zukunftsplanung einbeziehen: Beim PV-Anlage Planen sollten Sie mögliche zukünftige Stromverbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen einplanen, um Ihre Speicherkapazität entsprechend auszulegen.
  3. Installation durch Fachbetriebe: Lassen Sie die Installation immer von zertifizierten Fachbetrieben durchführen, um die Garantie und den sicheren Betrieb des Systems zu gewährleisten. Beantragen Sie eine Förderung, muss Ihre Anlage zudem vom einem Profi angeschlossen werden. 
  4. Platzbedarf berücksichtigen: Ein Photovoltaik-Speicher benötigt ausreichend Platz und sollte in einem gut belüfteten, trockenen Raum installiert werden, um optimale Bedingungen zu gewährleisten.
  5. Langfristige Kosten einplanen: Denken Sie nicht nur an die Anschaffungskosten, sondern auch an Wartungs- und eventuelle Austauschkosten, die im Laufe der Jahre anfallen können.


Fazit

Photovoltaik-Speicher ermöglichen es Haushalten, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu maximieren und die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz zu reduzieren. Sie speichern überschüssige Energie und geben sie bei Bedarf wieder ab, was langfristig zu einer Unabhänigkeit von öffentlichen Netzanbietern führt. Bei der Auswahl spielen sowohl die Art als auch die Größe und Entladeleistung eine entscheidende Rolle. Die Kosten variieren je nach Kapazität, Installation und Wartung. Durch eine sorgfältige Planung und die Nutzung von Förderungen kann ein Stromspeicher eine rentable Investition für viele Haushalte sein.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.