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Photovoltaik- und Solaranlagen

Solarzaun: Kosten, Hersteller & Genehmigungen

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 28. Juni 2024
Lesedauer: 16 Minuten
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Für viele Deutsche spielt die Energieversorgung durch selbst erzeugten Solarstrom eine wichtige Rolle. Schließlich lassen sich hiermit nicht nur E-Autos oder Heizungsanlagen betreiben, sondern auch die Stromkosten können teilweise erheblich gesenkt werden. Ein Solar-Gartenzaun vereint die Funktionen eines herkömmlichen Gartenzauns mit der Stromgewinnung durch Photovoltaik. So nutzen Sie Ihre Grundstücksfläche doppelt effektiv und generieren gleichzeitig sauberen Solarstrom. 

Alles auf einen Blick:

  • Der Solarzaun kann als Gartenzaun genutzt werden, der gleichzeitig Strom erzeugt. Dieser kann selbst verbraucht oder sogar in das öffentliche Netz eingespeist werden.
  • Da der Solargartenzaun dicht ist, eignen sich die Solarmodule ideal als Sicht-, Wind- und Lärmschutz.
  • Im Vergleich zu anderen Zaunvarianten bezahlt sich diese aufgrund der Stromproduktion sozusagen selbst ab.
  • Verglichen mit einer Dachanlage kann ein solcher Gartenzaun mit Photovoltaik auch deutlich einfacher gereinigt und gewartet werden.

Was ist ein Solar-Gartenzaun?

Im Vergleich zu Photovoltaik auf dem Dach oder der Solarfassade ist der Solarzaun noch recht neu auf dem Markt. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Zaun zur Grundstückseinfriedung – nur, dass er nebenbei noch Energie erzeugen kann. Die erzeugte elektrische Energie kann direkt verbraucht werden – beispielsweise zum Laden eines Elektroautos oder eines E-Bikes.

Der Markt bietet bereits jetzt verschiedene Varianten und Leistungsklassen. Ein Solar-Gartenzaun besteht aus gehärtetem Glas und hält eine Schneelast von über 500 Kilogramm aus. Da die Zaunelemente im 90-Grad-Winkel aufgestellt werden, ist das aber eher theoretisch. Die PV-Variante kann zudem eine gute Ergänzung zu anderen Photovoltaik-Anlagen auf Ihrem Grundstück sein wie zum Beispiel einem Solar-Carport oder ein Balkonkraftwerk

Die Kosten im Überblick

TypBeschreibungPreis pro Meter (Euro)Details
Einteilige Varianteauf einer Zaunseite300 – 500günstig, einfach, ideal für kurze Zäune oder einseitige Sonneneinstrahlung
Doppelseitige Variantenutzt Licht von beiden Seiten400 – 600hoher Ertrag, ideal für größere Zäune oder beidseitige Sonneneinstrahlung
Sichtschutz-SolarzaunStromerzeugung und Privatsphäre in einem500 – 700verschiedene Designs, blickdichte Elemente
Design-Solarzaunindividuelle Gestaltung mit hochwertiger Optik700 – 2.000exklusive Optik, individuelle Anpassung an das Haus
MontagematerialPfosten, Schienen, Halterungen etc.50 – 100
WechselrichterWandelt den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom200 – 400
Speicher (optional)ermöglicht die Nutzung für eigene Zwecke zu einem späteren Zeitpunkt500 – 1.000
MontageVariierten je nach Region, Anbieter und Komplexität100 – 200
Sonstige KostenPlanung, Genehmigung, Anbindung ans Stromnetz etc.100 – 200

Wo kommen Solarzäune zum Einsatz?

  • Freiflächen, Felder und weitere landwirtschaftliche Flächen wie Weiden
  • Sichtschutz für Garten und Schrebergarten
  • Einfriedung von Privatgrundstücken
  • öffentliche Parkplätze
  • Abtrennungen innerhalb des Gartens, beispielsweise für separate Tierhaltung oder Obst- und Gemüsegärten

Kann man einen bestehenden Gartenzaun mit Photovoltaik nachrüsten?

Hierfür werden entsprechend leichte Varianten angeboten, die an dem bisherigen Zaun befestigt werden. Aus optischen Gründen kann es jedoch unter Umständen sinnvoller sein, die alten Zaunfelder durch neue zu ersetzen, den bestehenden Sockel und die Pfosten aber beizubehalten.

Funktionsweise eines Solarzauns

Die Zaunelemente des Solar-Gartenzauns funktionieren ähnlich wie eine PV-Anlage auf dem Dach und arbeiten mit Erneuerbaren Energien. Die einzelnen Module sind durch ein Kabel miteinander verbunden und werden mit einem Wechselrichter zusammengeschlossen. Dieser wiederum wandelt den von der Anlage generierten Gleichstrom in Wechselstrom um.

Die produzierte elektrische Energie kann direkt verbraucht oder in einem Speicher für später „aufbewahrt“ werden. Eventuell kann er sogar in das öffentliche Netz eingespeist werden, um hierfür eine Einspeisevergütung zu erhalten.

Wie viel Strom kann ein Photovoltaik Zaun produzieren?

Wie viel Energie der Solarzaun produziert, richtet sich nach dessen Solarzaunleistung sowie nach dem jeweiligen Modell. Grundsätzlich wirken sich die folgenden Faktoren aus:

  • Größe der Anlage: Je mehr Solarmodule installiert werden, desto mehr Energie kann der Gartenzaun erzeugen.
  • Solarmodulleistung: Die Leistung der einzelnen Solarmodule wird in Wattpeak (Wp) angegeben. Je größer sie ist, desto mehr Energie kann pro Quadratmeter Fläche erzeugt werden.
  • Ausrichtung und Einstrahlungswinkel der Sonne: Die optimale Ausrichtung der Solarmodule ist südlich. Aber auch Osten und Westen sind möglich, vor allem bei bifacialen Varianten. Je mehr Sonnenlicht auf die Module trifft, desto effektiver sind sie.
  • Verschattung: Bäume oder andere Gebäude in der Nähe des Zauns können die Leistung der Solarmodule beeinträchtigen.
  • Art des Wechselrichters: Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus den Solarmodulen in netzkonformen Wechselstrom um. Die Effizienz des Wechselrichters spielt ebenfalls eine Rolle für die Leistung des Solargartenzauns.

Vertraut man auf die Angaben der Hersteller, so lassen sich mit zehn laufenden Metern Gartenzaun plus Photovoltaik durchschnittlich etwa 1.500 bis 2.000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Geht man nun davon aus, dass ein Haushalt mit vier Personen rund 4.000 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, bietet der Solarzaun ein erhebliches Sparpotenzial. Bei einem aktuellen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde lassen sich somit etwa 450 bis 600 Euro einsparen.

Vater sitzt mit Tocher im Garten
Solarmodule sind die Technik der Zukunft und werden inzwischen vielseitig eingesetzt. ©Halfpoint – istockphoto.com

Welche Solarzaun-Arten gibt es?

  • Einseitige Varianten
    Diese Modelle einer kleinen PV-Anlage bieten nur auf einer Seite eine Modulfläche. Sie eignen sich also vor allem in den Fällen, in denen nur auf einer Zaunseite mit ausreichend Sonneneinstrahlung zu rechnen ist, weil die andere Seite beispielsweise verbaut ist. Im Gegensatz zu den doppelseitigen Solarmodulen sind diese Varianten erheblich günstiger, erzeugen aber auch weniger Energie.
  • Doppelseitige (bifaciale) Varianten
    Doppelseitige Solarzäune werden auch als „bifacial“ bezeichnet. Sie fangen die Sonne von beiden Seiten ein, sodass entsprechend mehr Energie erzeugt werden kann. Dies erweist sich jedoch nur als sinnvoll, wenn beidseitig eine ungehinderte Sonneneinstrahlung möglich ist. Ideal sind sie bei einer Ausrichtung nach Osten und Westen. Sie sind im Vergleich zu den einseitigen Solarzäunen erheblich teurer, produzieren jedoch auch entsprechend mehr.
  • Sichtschutz-Solarzaun
    Spezielle Sichtschutz-Solarzäune biete optisch ein ansprechendes Design, weil sie nicht nur Solarstrom liefern, sondern auch modern gestaltet sind. Sie schlagen bei der Verwendung dieser Elemente also zwei Fliegen mit einer Klappe, denn Sie produzieren nachhaltigen, günstigen Strom und sorgen gleichzeitig für mehr Privatsphäre. Sichtschutz-Varianten dienen auch dem Lärm- und Windschutz und können daher vor allem im Bereich von Balkon, Terrasse oder Pool wahre Wunder bewirken.
  • Designer-Solarzäune
    Neben diesen einfachen Varianten gibt es auch Designer-Modelle, die deutlich teurer sind. Sie bieten verschiedene Farbvarianten und es können sogar eigene Motive aufgedruckt werden. Außerdem gibt es Zäune, die über eine integrierte Beleuchtung verfügen.

Wie andere Zäune ist auch der Solarzaun in einzelne Zaunfelder aufgeteilt. Diese können in der Länge und in der Höhe variieren. Gängige Modelle werden beispielsweise in den Höhen 1,10 Meter und 2 Meter angeboten.

Tipp:
Wenn es die gewünschte Höhe oder Länge nicht gibt, können Sie beim Bau der kleinen Solaranlage variieren. Es ist bei der Montage beispielsweise möglich, die Module zu drehen, sodass die vormals längere sich in die breite Seite verwandelt. Außerdem ist es möglich, die Module übereinander zu montieren, wenn Sie eine bestimmte Höhe erreichen möchten.

Welche Module kommen zum Einsatz?

Es gibt unterschiedliche Zusammensetzungen. Besonders geeignet sind bifaciale Modelle, da sie von beiden Seiten Strom erzeugen können. Auch Glas-Glas-Module können zum Einsatz kommen.

Nicht zu empfehlen sind hingegen die Glas-Folien-Module, die üblicherweise für Dachanlagen verwenden werden. Dort wird die Folienschicht durch das Dach geschützt, was bei einem Zaun nicht der Fall ist. Demzufolge wäre die Rückseite stets allen möglichen Witterungsbedingungen frei ausgesetzt, was sich erheblich negativ auf die Lebensdauer auswirken würde.

Eine individuelle Beratung durch einen Fachbetrieb ist auf jeden Fall sinnvoll. Achten Sie aber darauf, dass die Anbieter seriös sind und vergleichen Sie mehrere Angebote bis ins Detail.

Wenn Sie auf einen Profi aus Ihrer Nähe zurückgreifen, dann kennt sich dieser auch mit den Fördermöglichkeiten aus. Fragen Sie hier gezielt nach, damit Ihnen nichts entgeht. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, nehmen Sie eine Solarberatung in Anspruch.



Vorteile und Nachteile

Das Thema Stromerzeugung durch Solar hat in den letzten Jahren extrem an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt wegen einer notwendigen sicheren und unabhängigen Energieerzeugung sowie ständig steigenden Strompreisen.

Vorteile

Diese Zaunvariante eignet sich hervorragend, wenn eine andere wie beispielsweise die Solaranlage auf dem Dach oder im Bereich der Fassade nicht infrage kommt oder nicht ausreicht. Sie kann somit als einzige Stromerzeugungsmaßnahme oder als Ergänzung verwendet werden. Durch die Zaunlage kann auch bei tiefstehender Sonne Energie erzeugt werden, was gerade während der Wintermonate optimal ist. In dieser Zeit kann der „Sonnenzaun“ deutlich mehr produzieren als eine Dachanlage.

Sie können durch ihn Ihre eigenen Stromkosten senken und sich aktiv am Umweltschutz beteiligen. Außerdem ist er platzsparend, denn es werden keine zusätzlichen Aufstellflächen benötigt. Ein weiterer großer Pluspunkt: Der Solar-Gartenzaun lässt sich gut reinigen, da man – im Gegensatz zur PV-Anlage auf dem Dach – überall gut hinkommt. Das spart Wartungskosten.

Die Ausgaben amortisieren sich von selbst über die Stromkosten, sodass sich die im Vergleich zu einem klassischen Zaun deutlich höheren Anschaffungskosten schnell relativieren werden. Er eignet sich außerdem als Schutz vor den Blicken anderer, Lärmschutz oder Windschutz und kann sogar als dekoratives Designelement verwendet werden, da es zahlreiche Farbvarianten und Motive gibt.

Nachteile

Zu den größten Nachteilen gehören sicherlich die vergleichsweise hohen Anschaffungs- und Installationskosten. Wird der Standort nicht optimal gewählt, kann dies dazu führen, dass die gewünschte Menge an Strom nicht erzeugt wird. Dies ist umso ärgerlicher, wenn der Nachbar nachträglich ein Gebäude errichtet oder Sträucher pflanzt, die der Stromerzeugung im Weg stehen.

Zu bedenken ist außerdem, in Zaunelemente integrierte PV-Anlagen auf dem eigenen Grundstück müssen regelmäßig gesäubert und gewartet werden.

Die Vor-und Nachteile einer Zaun-Photovoltaikanlage in der Übersicht

VorteileNachteile
als Alternative oder Ergänzung für Dach- oder Fassaden-Anlagen geeignethohe Anschaffungs- und Installationskosten
Zaun und Stromerzeuger in einemStromerzeugung ist abhängig vom Aufstellort, von der Ausrichtung und von einer freien Einstrahlung der Sonne
Strom wird auch bei tiefstehender Sonne erzeugt, was gerade im Winter vorteilhaft istSolarzäune sind für jedermann erreichbar und können daher beschmutzt oder beschädigt werden
erhebliche Stromkosten können eingespart werdenregelmäßige Reinigung und Wartung notwendig
trägt zum Umweltschutz bei, indem nachhaltiger Öko-Strom erzeugt wird
platzsparend, pflegeleicht und einfach zu erreichen
Anschaffungskosten amortisieren sich aufgrund der Einsparungen beim Strom von selbst
als Sicht-, Wind- und Lärmschutz geeignet
in verschiedenen Varianten, Farben und mit Motiven erhältlich

Welche Genehmigung werden für einen PV-Zaun benötigt?

In jedem Fall müssen Sie eine Solarzaun-Genehmigung bei Ihrem Netzbetreiber einholen beziehungsweise müssen Sie diesem mitteilen, dass Sie einen Photovoltaik Zaun betreiben. Des Weiteren ist eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur notwendig, die einen Eintrag im Marktdatenstammregister vornimmt.

Ob Sie darüber hinaus eine Baugenehmigung für den Solarzaun benötigen, hängt davon ab, wo Sie wohnen. Insbesondere hohe und „von der Norm abweichende“ Zäune, die auf der Grundstücksgrenze errichtet werden sollen, bedürfen oft einer Genehmigung. Erfragen Sie dies am besten bei der Baubehörde, die für Ihren Wohnort zuständig ist.

Welche Zaunvarianten genehmigungsfrei errichtet werden dürfen, entnehmen Sie der nachfolgenden Übersicht:

BundeslandGenehmigungsfreie Zäune
Baden-Württemberg§ 50 Abs. 1 Anhang 3c Landesbauordnung für Baden-Württemberg (LBO)
gebäudeunabhängige Solaranlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Bayern§ 57 Art. 1 (3a & 3b) Bayerische Bauordnung (BayBO)
Photovoltaikanlagen für Dächer, Außenwände und Freiflächen (maximal ein Drittel der Ausgangsfläche)
gebäudeunabhängige Anlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Berlin§ 62 Art. 1 (3a & 3b) Bauordnung für Berlin (BauO Bln)
Dach- oder Fassadenphotovoltaikanlagen
gebäudeunabhängige Photovoltaikanlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Brandenburg§ 61 Art. 1 (3a & 3b) Brandenburgische Bauordnung (BbgBO)
gebäudeunabhängige Photovoltaikanlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Bremen§ 61 Art. 1 (2b) Bremische Landesbauordnung (BremGBl.)
Solarkollektoren und Solarenergieanlagen, die in und an Außenflächen aller Art befestigt sind
gebäudeunabhängige Photovoltaikanlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Hamburg§ 60 Abs. 2 Anhang 2 Hamburgische Bauordnung (HBauO)
Solarkollektoren und Solaranlagen, die in und an Außenwand- und Dachflächen befestigt sind
gebäudeunabhängige Anlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Hessen§ 55 Anl. 2 – 3.9 Hessische Bauordnung (HBO)
Solarkollektoren und Solarenergieanlagen sowie PV-Anlagen innerhalb der Dachfläche, an der Fassade oder auf dem Flachdach, und zwar bis zu einer Fläche von zehn Quadratmetern
für Vorhaben nach § 54 Abs. 1 Satz 1 ist nach Maßgabe der Anl. 2 keine Baugenehmigung notwendig
Mecklenburg-Vorpommern§ 61 Art. 1 (3a & 3b) Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBauO M-V)
Photovoltaikanlagen, die in und auf Außenwand- oder Dachflächen befestigt werden (ausgenommen Hochhäuser), auch hinsichtlich der damit verbundenen Änderung der Gestalt des Gebäudes sowie der Nutzungsänderung
gebäudeunabhängige PV-Anlagen bis zu einer Höhe von drei Metern und bis zu einer Gesamtlänge von neun Metern
Niedersachsen§ 69 Art. 1 Anhang 2.4 Niedersächsische Bauordnung (NBauO)
alle im Anhang genannten Photovoltaikanlagen und Teile im Rahmen der im Anhang genannten Grenzen
Solarkollektoren und Solarenergieanlagen in und an Außenwand- und Dachflächen
Nordrhein-Westfalen§ 61 Art. 1 (44a) & § 61 Art. 2 (3) Landesbauordnung NRW (BauO NRW)
Solaranlagen, die sich an Außenwand- und Dachflächen befinden (auch untergeordnete Nebenanlagen) sowie die damit verbundene Nutzungsänderung und die Änderung der äußeren Gestalt
Rheinland-Pfalz§ 62 Art. 1 (2e) Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO)
Solaranlagen in, an und auf Dachflächen und äußeren Wandflächen sowie die damit verbundene Nutzungsänderung
ausgenommen sind Anlagen an und in der Nähe von Kultur- und Naturdenkmälern
Anlagen, die gebäudeunabhängig sind mit einer Höhe bis zu drei Metern und einer Gesamtlänge bis zu neun Metern in Industrie- sowie Gewerbegebieten
Saarland§ 61 Art. 1 (3a & 3b) Landesbauordnung (LBO)
Solaranlagen, die sich an und auf Dach- sowie äußeren Wandflächen befinden sowie die damit verbundene Nutzungsänderung und die Änderung der äußeren Gestalt
Anlagen, die gebäudeunabhängig sind mit einer Höhe bis zu drei Metern und einer Gesamtlänge bis zu zwölf Metern
Sachsen§ 61 Art. 1 (3a & 3b) Sächsische Bauordnung (SächsBO)
Solaranlagen in, an und auf Dachflächen und äußeren Wandflächen sowie die damit verbundene Nutzungsänderung
Anlagen, die gebäudeunabhängig sind mit einer Höhe bis zu drei Metern und einer Gesamtlänge bis zu neun Metern
Sachsen-Anhalt§ 60 Art. 1 (3a) Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt (BauOLSA)
Solaranlagen in, an und auf Dachflächen und äußeren Wandflächen sowie die damit verbundene Nutzungsänderung
ausgenommen Hochhäuser
Schleswig-Holstein§ 63 Art. 1 (3a & 3b) Landesbauordnung für das Land Schleswig-Holstein (LBO)
PV-Anlagen in, an und auf Dachflächen und äußeren Wandflächen sowie die damit verbundene Nutzungsänderung
Ausgenommen oberirdische Gebäude, die den Gebäudeklassen vier und fünf angehören, sowie Hochhäuser
Anlagen, die gebäudeunabhängig sind mit einer Höhe bis zu 2,75 Meter und einer Gesamtlänge bis zu neun Metern
Thüringen§ 60 Art. 1 (3a & 3b) Thüringer Bauordnung (ThürBO)
Photovoltaik in, an und auf Dachflächen und äußeren Wandflächen sowie die damit verbundene Nutzungsänderung
Ausgenommen Hochhäuser
Anlagen, die gebäudeunabhängig sind mit einer Höhe bis zu drei Metern und einer Gesamtlänge bis zu neun Metern

Die Aktualität der Tabelle bezieht sich auf das Jahr 2025. Bitte beachten Sie zudem, dass es in den Bundesländern darüber hinausgehende Regelungen und länderspezifische Besonderheiten geben kann, die in der Tabelle nicht vollständig abgebildet sein können. Im Zweifelsfall oder bei konkreten Bauvorhaben empfehlen wir, sich an die zuständige Baubehörde Ihrer Region zu wenden, um eine abschließende Prüfung und Beratung zu erhalten.

PV-Zaun selbst aufbauen?

Grundsätzlich ist das Selberbauen schon möglich. Allerdings sollten Sie bedenken, dass – trotz ausführlicher Anleitung – für die Montage sowohl handwerkliches Geschick als auch technisches Verständnis gefragt sind. Deshalb empfiehlt es sich, den Aufbau von einem Experten machen zu lassen. Auf jeden Fall muss der Anschluss an das Stromnetz durch einen Profi durchgeführt und abgenommen werden.



Welche Hersteller gibt es?

Es gibt zunehmend mehr Solarzaun-Anbieter, unter anderem:

  • SolarConsult
  • Solarcarport
  • AlphaSolar
  • Maxxsolar
  • Leeb
  • Next2Sun
  • FEWO Kunststoffbau
  • GECO Solar
  • Solarcarport

Alle Anbieter haben verschiedene Zaun-Varianten und Leistungsklassen – mit und ohne die Möglichkeit der Montage auf Ihrem Grundstück.

Mit welchen Kosten muss ich beim Kauf eines PV-Zauns rechnen?

Die Anschaffungskosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:

1. Art des Solarzauns

  • von 400 bis 2.000 Euro pro laufendem Meter

2. Länge des Solarzauns

3. Höhe des Solarzauns

4. Qualität der Komponenten

5. Montage

  • Die Montagekosten variieren je nach Region und Unternehmen. In der Regel liegen sie zwischen 100 und 200 Euro pro laufendem Meter.

6. Zusatzkosten

  • Fundament: etwa 50 bis 100 Euro pro laufendem Meter
  • Elektroinstallation: ab 500 Euro 
  • Genehmigungen: je nach Bundesland zwischen 50 und 100 Euro

Lohnt sich ein Stromspeicher?

Wenn Sie planen, möglichst viel der erzeugten Energie selbst zu verbrauchen, lohnt es sich auf jeden Fall, einen Stromspeicher anzuschließen. Dieser bietet die Möglichkeit zum späteren Verbrauch. Da die Einspeisevergütung, die Sie beim Einspeisen in das öffentliche Netz erhalten, immer geringer wird, ist es besser, das Erzeugte selbst zu verbrauchen. Dies gilt ebenso, wenn man betrachtet, dass die Stromkosten immer weiter ansteigen und es in einigen Jahre aufgrund der Energiewende oder durch politische Situationen sogar zur Stromknappheit kommen könnte.

Tipp:
Wenn Ihnen die Anschaffung des Stromspeichers zu Beginn zu teuer ist, können Sie diesen jederzeit nachrüsten.

Fördermöglichkeiten

Informieren Sie sich vor dem Solarzaunkauf über die Fördermöglichkeiten – wie das Einsparen der Mehrwertsteuer.

Es kann sich immer lohnen, sowohl die regionalen aktuell geltenden PV-Förderungen einzusehen als auch eine Anfrage bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zu stellen beziehungsweise dort auf den Webseiten nachzusehen. Oft gibt es hier zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse für zukunftsweisende Technologien, die mit Erneuerbaren Energien arbeiten. 

Fazit

Solarzäune sind pflegeleicht und erzeugen selbst bei niedrigstehender Sonne Strom, was insbesondere im Winter optimal ist. Sie eignen sich jedoch nur, wenn keine Verschattung vorhanden ist. Die Kosten für eine PV-Anlage am Gartenzaun variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Mit einer durchschnittlichen Investition von 600 bis 1.500 Euro pro laufendem Meter sollten Sie jedoch rechnen, wobei Fördermöglichkeiten diese Kosten senken können. Holen Sie sich auf jeden Fall die Angebote mehrerer Anbieter ein, achten Sie auf die Qualität der Komponenten und vergleichen Sie die Preise. So halten sich die Kosten in Grenzen und Sie profitieren gleichzeitig von den Vorteilen der Solarenergie. 

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.