Elektriker.org Icon
Photovoltaik- und Solaranlagen

Solarstrom vom Balkon: Kosten & Amortisation eines Balkonkraftwerkes

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 07. Juli 2025
Lesedauer: 14 Minuten
© Maryana Serdynska / istockphoto.com

Solarenergie ist eine saubere und erneuerbare Energiequelle – ohne schädliche Emissionen. Doch es müssen nicht immer gleich mehrere teure Solarmodule auf dem Dach sein, Sie können auch bereits im Kleinen Ihren eigenen Strom erzeugen, zum Beispiel auf dem Dach des Gartenhäuschens oder auch auf Ihrem Balkon. Mit einer solchen Mini-Solaranlage können Sie bereits zu einer erheblichen Einsparung bei den Stromkosten beitragen. 

Alles auf einen Blick:

  • Ein Balkonkraftwerk hilft dabei, die Stromkosten deutlich zu reduzieren, denn der selbst produzierte Strom kann auch selbst verbraucht werden. Und das kann sich lohnen.
  • Mini-Solaranlagen sind optimal geeignet für urbane Gegenden, bei denen große Dächer oder Höfe fehlen.
  • Die Stecker-Solaranlagen können mit einem ganz einfachen Schuko-Stecker, einem Wechselrichter und einem Kabel betrieben werden.
  • Um durch den Ertrag von Solarstrom wirklich zu sparen, müssen Sie möglichst viel Strom produzieren. Die Module sollten daher nach Süden oder mindestens nach Westen ausgerichtet werden.
  • Durch die optimale Ausrichtung kann das Mini-Kraftwerk bis zu 300 kWh Strom pro Jahr erzeugen – pro Solarmodul.
  • Bei einfachen Varianten der Mini-PV-Anlagen beginnen die Anschaffungskosten bereits bei etwa 350 Euro.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Eines mal vorweg: Sie können eine solche Mini-Solaranlage überall da hinstellen, wo Sie Strom haben – das muss nicht zwingend ein Balkon sein. Es geht auch eine Terrasse, ein Schuppen- oder Garagendach. Letztendlich handelt es sich um eine kleine Solaranlage, die aufgrund ihrer kompakten Größe und der wenigen Module auch für die ideal ist, die aus den verschiedensten Gründen keine Solarmodule aufs Dach bauen können.

Die Installation ist ganz einfach: Diese kleinen Kraftwerke werden lediglich aufgestellt oder an die Wand montiert und der Stecker in die normale Steckdose gesteckt. Schon kann der Strom unkompliziert erzeugt und selbst genutzt werden. Man spricht daher auch von Plug-and-play-Anlagen. Wichtig ist allerdings, dass eine Ausrichtung zur Sonnenseite erfolgt, damit die Stecker-Solar-Anlage ausreichend Strom produzieren kann und sich der Kauf rentiert.

Die Mini-Anlagen können bei optimaler Ausrichtung den vom Stromanbieter zuzukaufenden Strom erheblich reduzieren. Dies hilft nicht nur dabei, Kosten einzusparen, sondern erweist sich durch den erzeugten Solarstrom auch als umweltfreundliche Variante.

Welche Einschränkungen gibt es?

Sowohl bei Miet- als auch bei Eigentumswohnungen sind jedoch auch die rechtlichen Aspekte zu beachten. Diese besagen, dass Solaranlagen nur an der Hauswand oder an der Balkonbrüstung angebracht werden dürfen, wenn der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft diesem Vorhaben vorher zugestimmt haben, und zwar am besten in schriftlicher Form. Eine Einstimmigkeit muss jedoch nicht mehr erreicht werden. Es reicht eine Mehrheitsentscheidung aus.

Steht das Gebäude unter Ensemble- oder Denkmalschutz, dann gilt es eventuelle Auflagen zu beachten. Hier sollten Sie sich vor dem Kauf bei der zuständigen Behörde erkundigen. Im Normalfall gilt aber: Umweltschutz vor Denkmalschutz.

Worauf sollte ich achten?

Zunächst müssen Sie auf die Kapazität der kleinen PV-Anlage schauen. Diese wird in Watt oder Kilowatt angegeben. Sie finden die Infos bei den Herstellerangaben oder können diesbezüglich auch einen Fachmann befragen. Danach bewerten Sie die Effizienz. Die Hersteller geben diese als Prozentsatz an. Ist der Prozentsatz höher, deutet er auf eine effektivere Umwandlung des Sonnenlichts hin. Dazu ist aber natürlich auch notwendig, dass die Montage der Miniatur Photovoltaikanlage an einem Platz erfolgt, an dem übers Jahr verteilt möglichst viele Sonnenstunden zu erwarten sind.

Ein Stecker-Solar-Simulator kann Ihnen dabei helfen, die richtigen Werte zu berechnen und so langfristig mithilfe von Photovoltaik zu sparen.

Folgende Punkte sind zusätzlich wichtig:

  • Positionieren Sie die PV-Anlage Richtung Süden an einer Stelle, an der nicht zum Beispiel ein Baum seinen Schatten darauf wirft.
  • Achten Sie darauf, dass kein Staub oder Schmutz sich festsetzt, denn das beeinträchtigt die Leistung.
  • Durch proaktive Wartung garantieren Sie, dass die Balkon-PV-Anlage das hält, was sie verspricht.
  • Ermitteln Sie die Grundlast aller Elektrogeräte zu der Tageszeit, zu der die Solaranlage am meisten Strom erzeugen würde. Dafür gibt es im Handel Messgeräte.
  • Auch der Wechselrichter muss eine entsprechende Leistung erbringen, damit sich die Solaranlage rechnet.

Brauche ich eine spezielle Steckdose?

So eine kleine PV-Anlage braucht keine spezielle Installation, nach der Montage wird sie einfach per Steckdose betrieben. Manche Hersteller fordern dafür einen sogenannten Wieland-Stecker, da er höhere Sicherheitsstandards erfüllt als der herkömmliche Schuko-Stecker.

Ein Schuko-Stecker hat seinen Namen von dem Wort Schutzkontakt. Wir kennen diesen Stecker am Ende des Kabels von unseren Haushalts- und Arbeitsgeräten. Der runde Stecker passt mit seinen zwei Kontaktstiften in jede gängige Steckdose. Der Wieland-Stecker sieht anders aus. Die Stifte liegen nicht frei, wodurch unter anderem eine Brandgefahr zusätzlich minimiert wird.

Der Wieland-Stecker erfüllt die Anforderungen der Norm DIN VDE V 0100-551-1 und DIN VDE V 0628-1 und damit höhere Sicherheitsstandards.

Welches Zubehör benötige ich?

Neben den eigentlichen Solarmodulen benötigen Sie auch einen Wechselrichter. Ein Wechselrichter ist ein Gerät zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom. Außerdem benötigen Sie die Konstruktion, an der die Anlage befestigt wird. Diese brauchen Sie entweder für die Wand oder für die Balkonbrüstung. Die Anschaffung eines Zwischensteckers ist nicht unbedingt notwendig, wird aber empfohlen, denn dieser Stecker macht es möglich, den tatsächlich erzeugten Strom zu messen und hierdurch die Anlagen-Rentabilität besser nachvollziehen zu können. Zusätzlich brauchen Sie noch eine Halterung.

Manchmal ergibt es auch in einem Privathaushalt Sinn, das eine oder andere Gerät über ein Energiemanagementsystem intelligent im Rahmen von Smart Home zu steuern. Das gilt vor allem für Wallboxen und Wärmepumpen, aber auch für manche Wasch- oder Spülmaschinen.

Diese 8 Fragen sollten Sie sich im Vorfeld stellen

  1. Prüfen Sie, ob eine Solaranlage auf Ihrem Balkon (oder an einem anderen gewünschten Aufstellort) überhaupt sinnvoll ist. Scheint genug Sonne? Kann das Solarpanel in die passende Himmelsrichtung gedreht werden?
  2. Ist die elektrische Installation der Wohnung auf dem neuesten Stand der Technik?
  3. Ist der Vermieter beziehungsweise der Eigentümer mit der Montage einer Mini-Solaranlage einverstanden? Wie ist es mit einer Eigentümergemeinschaft?
  4. Gibt es mögliche weitere Gründe, die einer Errichtung widersprechen, beispielsweise der örtliche Denkmalschutz?
  5. Welche Anforderungen müssen erfüllt sein, damit der Netzbetreiber die PV-Module genehmigt?
  6. Welche PV-Anlage entspricht der gewünschten Leistung und Technik?
  7. Kennen Sie einen Experten, der Ihnen bei der Installation helfen kann, sollten Sie selbst nicht klarkommen? Eventuell kommt auch eine Solarberatung infrage?
  8. Haben Sie die Photovoltaikanlage angemeldet und einen eventuell notwendigen Zähleraustausch vornehmen lassen?


Anmeldung und Absicherung

Sobald eine Solaranlage netzgekoppelt ist, also an das Stromnetz in der Wohnung angeschlossen wird, sind Sie dazu verpflichtet, es beim Netzbetreiber anzumelden. Allerdings hat die Bundesregierung eine neue Vorschrift erlassen, in der vereinfachte Regeln für die Anmeldung der kleinen Balkon-Solaranlagen verankert sind. So können Sie den Antrag beispielsweise selbst ausfüllen und einreichen.

Wie und wo muss ich die Balkonkraftwerke anmelden?

Wie die jeweilige Anmeldung für die nachhaltige Stromerzeugung erfolgen muss, richtet sich nach dem Netzbetreiber. Oft stehen Online-Anmeldeformulare zur Verfügung oder Sie können das entsprechende Formular auf der Website des Netzbetreibers herunterladen.

Das Gerät muss die Voraussetzungen für einen Netzanschluss erfüllen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie das Datenblatt des Wechselrichters an den Netzbetreiber übersenden. Außerdem müssen Sie die Solaranlage beim Marktstammdatenregister des Bundes registrieren. Tun Sie dies nicht, riskieren Sie ein erhebliches Bußgeld.

GUT ZU WISSEN:
Das Solarspitzengesetz, das ab März 2025 in Kraft tritt, sieht für neue Photovoltaikanlagen bestimmte Regelungen vor, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Allerdings sind Balkonkraftwerke mit einer Wechselrichterleistung bis zu 800 Watt und einer Modulleistung bis zu 2.000 Watt von diesen Regelungen ausgenommen und unterliegen somit nicht den neuen Anforderungen.

Das Solarpaket, das die Ampelkoalition im April 2024 beschlossen hat, bringt aber voraussichtlich einige Neuerungen mit sich: Balkonkraftwerke sollen zukünftig nicht mehr beim Netzbetreiber gemeldet werden müssen, eine Registrierung beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur wird genügen. Und nicht nur das, der ganze Prozess wird bürokratisch entzerrt. Die Anmeldung wird deutlich einfacher. Ist Ihre Anlage noch an einen Zähler ohne Rücklaufsperre angeschlossen, haben Sie nun auch eine Übergangszeit von vier Monaten, um diesen entsprechend auszutauschen. Das war zuvor nicht der Fall. Ein weiteres großes Plus ist, die Anlagen dürfen auch leistungsfähiger sein. Die sogenannten Anlagenzertifikate sind dann erst ab 500 Kilowatt Leistung notwendig.

Mini PV-Anlage als Solarbatterie in einem Gartenbeet auf einem Balkon
Die winzigen PV-Anlagen, die etwa dazu genutzt werden, um Gartendekoration zu beleuchten, sind nicht anmeldepflichtig © Yummy pic / istockphoto.com

Benötige ich eine Versicherung für das Balkonkraftwerk?

Durch den Betrieb eines Balkonkraftwerkes kann es zu verschiedenen Schäden kommen, auch wenn diese Fälle nur sehr selten eintreten. So ist es beispielsweise möglich, dass die Mini-Photovoltaik-Anlage durch den Wind vom Balkon gefegt wird und hierdurch einen Schaden anrichtet beziehungsweise selbst Schaden nimmt. Für den Fremdschaden kommt normalerweise die Haftpflichtversicherung auf. Für den Schaden an der Solaranlage selbst ist die Hausratversicherung zuständig.

VORSICHT:
Nicht alle Verträge beinhalten diese entsprechende Absicherung für Photovoltaik – vor allem die älteren nicht. Daher sollten Sie bei Ihrem Versicherer nachfragen, welche Aspekte versichert sind und an welchen Stellen der Vertrag gegebenenfalls erweitert oder erneuert werden muss.

Vorteile und Nachteile einer Mini-Solaranlage

Ohne Frage: Ein Balkonkraftwerk hat zahlreiche Vorteile, die vor allem finanzieller Natur sind. Allerdings gibt es auch ein paar Nachteile. Auf beides möchten wir nachfolgend eingehen, damit Sie den bestmöglichen Überblick erhalten.

Wo liegen die Vorteile?

Einer der größten Vorteile der Stecker-Solaranlagen besteht sicherlich darin, dass Sie nun auch als Mieter von der Energiewende finanziell profitieren können. Ist Ihr Vermieter bisher nicht bereit, eine Photovoltaikanlage auf das Dach zu setzen, können Sie selbst handeln, indem Sie ein kleines Kraftwerk auf dem Balkon Ihrer Wohnung errichten.

Durch den selbst produzierten Strom lassen sich die Energiekosten deutlich senken. Haben Sie früher beispielsweise 2.500 kWh Strom in Ihrem Haushalt verbraucht, können es bei günstiger Ausrichtung und optimaler Nutzung zukünftig nur noch 1.900 kWh sein, die Sie vom teuren Energielieferanten zukaufen müssen. Mit Photovoltaik können Sie also einiges sparen.

Dank der neuen Gesetzgebung können Sie die Stecker-Solaranlage in wenigen Schritten anmelden und sehr schnell anschließen beziehungsweise nutzen.

Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass Sie die Mini-PV-Anlage bei einem Umzug einfach mitnehmen können. Sie haben sie schließlich gekauft und sie gehört Ihnen!

Welche Nachteile hat eine Mini-PV-Anlage?

Bei großen Solaranlagen wird der Strom, den Sie selbst nicht verbrauchen, in das öffentliche Netz eingespeist. Sie erhalten hierfür eine Einspeisevergütung von wenigen Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Balkonkraftwerk können Sie den Strom zwar theoretisch ebenfalls einspeisen, dazu wird es aber aufgrund der doch relativ geringen Menge nicht kommen. Ein Stromspeicher für den erzeugten Strom, der in der Anschaffung ziemlich teuer ist, lohnt sich in der Regel nicht.

Um eine Stecker-Solaranlage betreiben zu können, ist unter Umständen ein neuer Stromzähler erforderlich, der vom Netzbetreiber installiert wird. Ältere Zähler, wie der häufig verwendete Ferraris-Zähler, können problematisch sein, da sie rückwärts laufen, wenn ihre Anlage mehr Strom erzeugt, als Sie verbrauchen. Stromzähler ohne Rücklaufsperre waren vor der Verabschiedung des Solarpakets 1 im April 2024 nicht erlaubt. Nach der neuen Regelung haben Sie nun eine Frist von vier Monaten, um den alten Zähler durch einen digitalen Zähler oder einen modernen Zweirichtungszähler zu ersetzen.

Die Vor- und Nachteile in der Übersicht:

VorteileNachteile
  • ideal geeignet für Mieter, die an der Energiewende teilnehmen möchten
  • erhebliche Einsparung von Stromkosten, da Sie deutlich weniger Strom vom Lieferanten beziehen müssen
  • einfache und schnelle Anmeldung
  • kann bei Umzug einfach mitgenommen werden
  • Plug and Play Prinzip
  • keine Einspeisevergütung
  • Stromspeicher lohnt sich aufgrund der hohen Anschaffungskosten im Normalfall nicht
  • eventuell ist ein neuer Stromzähler notwendig

Kosten für die Balkon-PV-Anlage

Einer der größten Vorteile einer Mini-PV-Anlage liegt derzeit [Stand 2023] darin, dass keine Mehrwertsteuer darauf gezahlt werden muss. Die Kosten für die Anschaffung liegen also bei 19 Prozent unter den Standardpreisen.

Was kosten Mini-PV-Anlagen?

Die Preise liegen – je nach Leistung – zwischen 350 und 2.000 Euro. Verbrauchen Sie in Ihrer Wohnung weniger als 2.500 kWh Strom pro Jahr, reichen 300 Watt aus. Sie zahlen hier etwa 500 Euro, teilweise bekommen Sie sie sogar deutlich günstiger. Liegt der Stromverbrauch höher, sollten Sie auf eine 600-Watt-Anlage zurückgreifen. Balkonkraftwerke gibt es bis zu einer Leistung von 2.000 Watt und sogar mit Speicher im steckerfertigen Komplett-Set.

Preisbeispiele für Balkon-Solaranlagen

VariantePreis
300-Watt-Modul350 bis 500 Euro
600-Watt-Modul600 bis 1.000 Euro
Balkonkraftwerkset 1.600 Watt mit Speicher2.000 Euro
Montagekosten und Wechselrichter400 bis 500 Euro
TIPP:
Es besteht die Möglichkeit, die Kosten für die Solarmodule im Ganzen zu senken. So lohnt es sich beispielsweise, die Preise von Komplettsets mit denen der einzelnen Komponenten zu vergleichen. Teilweise gibt es hier erhebliche Unterschiede. Außerdem können Sie eine Mini-PV-Anlage auch gebraucht kaufen, sollten sich dann aber vergewissern, dass sie noch intakt ist und reibungslos funktioniert. Die einzelnen Komponenten müssen zusammenpassen. Im Idealfall besteht noch eine Rest-Garantie-Laufzeit, die Sie nutzen können.

Welche Faktoren beeinflussen die Rentabilität?

Die Rentabilität der Solarmodule ist von zahlreichen Faktoren abhängig. So bringt Ihnen ein hochwertiges Panel, das 600 kW pro Jahr erzeugen kann, nichts, wenn es falsch ausgerichtet ist.

Folgende Faktoren wirken sich auf die Rentabilität Ihrer kleinen Photovoltaik-Anlage aus:

  • gewählte Leistung
    Die meisten Mini-Solaranlagen haben eine Leistung zwischen 300 und 600 Watt. Was genau Sie benötigen, hängt davon ab, wie viel Strom Sie verbrauchen. Bei unter 2.500 kWh pro Jahr reicht in der Regel eine 300-Watt-Anlage aus. Verbrauchen Sie mehr als 2.500 kWh pro Jahr, sollten Sie auf eine 600-Watt-Anlage zurückgreifen. Je mehr Leistung, desto höher ist am Ende natürlich der Ertrag und desto mehr Stromkosten können Sie einsparen.
  • Ausrichtung der Solaranlage
    Eine Mini-Photovoltaik-Anlage lohnt sich nur, wenn sie optimal ausgerichtet werden kann. Dies bedeutet, dass die Solarmodule mit einem Neigungswinkel von 35 Grad nach Süden zeigen sollten. Schon geringste Abweichungen können den Ertrag deutlich minimieren. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele hierfür:
AusrichtungNeigungAbweichung von der Nennleistung
Süden60 Gradminus 5 Prozent
Süden90 Gradminus 30 Prozent
Osten35 Gradminus 10 Prozent
Osten60 Gradminus 20 Prozent
Osten90 Gradminus 35 Prozent
Westen35 Gradminus 10 Prozent
Westen60 Gradminus 20 Prozent

Richtung Norden macht es keinen Sinn, Solarpanels zu installieren, da hier in unseren Breitengraden zu wenig Licht darauf scheinen würde. 

Amortisation: Wann rentiert sich ein Balkonkraftwerk?

Eine kleine Photovoltaikanlage, die eigenen Solarstrom erzeugt, kostet zwischen 350 und 2.000 Euro, wenn Sie sich für ein hochwertiges sehr leistungsfähiges Produkt entscheiden. Ein solches Modell erzeugt mehr als 600 kWh Strom pro Jahr, wenn es optimal ausgerichtet ist. Bei einem Strompreis von circa 42 Cent pro kWh liegt die Einsparung somit bei 252 Euro pro Jahr. Je nach Anschaffungspreis kann sich die Solaranlage für den Balkon daher nach spätestens fünf Jahren amortisieren. Ausgehend davon, dass die meisten Hersteller eine Lebensdauer von 25 Jahren angeben, ist dies ein sehr guter Wert.

Früher war die Leistung im Verhältnis zum Preis deutlich niedriger und es hat viel länger gedauert, bis sich die Anschaffung einer Balkon-Solaranlage gelohnt hat. Heutzutage weisen moderne PV-Module einen Wirkungsgrad von fast 25 Prozent auf und man kann davon ausgehen, dass sich dieser Wert noch steigern lässt. Und wenn die Strompreise weiter steigen, amortisiert sich die Mini PV noch schneller.

Gibt es staatliche Zuschüsse für den Solarstrom vom Balkon?

Für Mini-Solaranlagen, die auf der Terrasse errichtet werden können, gibt es derzeit eine indirekte Förderung vom Staat. Wenn Sie eine solche Stecker-Solar-Anlage kaufen, müssen Sie die Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent nicht entrichten. Hausbesitzer können voraussichtlich bis Ende 2026 von diesem Steuervorteil profitieren.

Doch die staatliche Förderung ist nicht die einzige. Erkundigen Sie sich am besten, ob Ihr Bundesland, der Landkreis oder die Gemeinde weitere Förderungen anbieten. Die Wahrscheinlichkeit ist derzeit sehr hoch, denn immer mehr Regionen erkennen die Notwendigkeit von Solaranlagen und unterstützen den Einbau großzügig. Wenn Sie unsicher sind, dann fragen Sie doch einfach einen Experten. Hier bekommen Sie nicht nur ein funktionierendes und sinnvolles Komplettset, sondern auch die entsprechende Beratung. Ein weiterer Vorteil, wenn Sie einen Fachbetrieb beauftragen: Sie können bei den Themen Garantie und Gewährleistung auf den fachgerechten Einbau der steckerfertigen Balkon-PV verweisen.



Fazit

In Anbetracht der steigenden Strompreise ist es sinnvoll, Solarstrom auch im Kleinen zu nutzen. Hierdurch profitieren nicht mehr nur Hausbesitzer mit einer eigenen Immobilie, sondern auch Mieter und Eigentümer von Wohnungen. Schließlich lassen sich Balkonkraftwerke einfach installieren und betreiben, sodass sich der Bedarf an zugekauftem Strom deutlich reduzieren kann. Dies wirkt sich erheblich auf den Strompreis aus. Solarstrom aus einer Mini-PV-Anlage wird derzeit dadurch gefördert, dass Sie keine Mehrwertsteuer bezahlen müssen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.