Warmwasser-Kosten machen einen nicht unerheblichen Teil der jährlichen Heizkostenabrechnung aus. Durch die Modernisierung der Geräte lassen sich hier deutliche Einsparungen erzielen! Wie das am besten funktioniert, erfahren Sie hier auf Elektriker.org!

Wer den Energieverbrauch bei der Erwärmung von Warmwasser reduziert, kann deutlich Kosten einsparen. © Elektriker.org
Die Warmwasserbereitung in deutschen Haushalten macht je nach Wärmeschutz des Hauses zwischen 10 und 45 % des gesamten Energieverbrauchs aus. Pro Jahr und Person sind das 500 bis 800 kW/h (Stand: 2008). Ein Wert, der großes Potenzial zum Sparen bietet. Neben der Reduzierung des Verbrauchs, beispielsweise durch kürzeres und kälteres Duschen, lohnt sich auch eine Modernisierung der Warmwassersysteme. Welche Faktoren Einfluss auf die Warmwasser-Kosten haben und wie Sie diese konkret senken können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten!
Was beeinflusst die Kosten für Warmwasser?
Neben der Menge des erhitzten Wassers spielen vor allem Merkmale des Heizsystems eine zentrale Rolle bei den Warmwasser-Kosten.
Heizsystem
Zunächst muss zwischen zentralen und dezentralen Anlagen beziehungsweise Systemen unterschieden werden. Als zentrale Wassererwärmer bezeichnet man Anlagen, an die alle Wasserentnahmestellen eines Gebäudes angeschlossen sind. Zum Einsatz kommen hier Speicher-, Durchfluss- und Speicherladesysteme. Dezentrale Systeme hingegen versorgen in der Regel lediglich eine Zapfstelle. Sie eignen sich vor allem dann, wenn die Zapfstellen eines Gebäudes zu weit von einer zentralen Anlage entfernt liegen würden. Übliche Systeme sind Boiler, Durchlauferhitzer sowie Warmwasserspeicher.
Boiler werden typischerweise mit Strom betrieben, alternativ stehen auch sogenannte Wärmepumpenboiler zur Verfügung. Bei Boilern handelt es sich um Geräte, die erst kurz vor der Wasserentnahme mit Wasser gefüllt und in Betrieb genommen werden. Der große Nachteil ist, dass das Warmwasser nicht unmittelbar zur Verfügung steht, weswegen sie in Neubauten nur sehr selten zum Einsatz kommen. Auch ist ihr Energieverbrauch höher als der eines effizienten Durchlauferhitzers, weshalb sie in der Regel höhere Warmwasser-Kosten verursachen.
Warmwasserspeicher sind wärmegedämmte, stets mit Wasser gefüllte Geräte, die das enthaltene Wasser ständig auf einem eingestellten Temperaturniveau halten. Das Wasser steht zwar unmittelbar zur Verfügung, doch insbesondere bei längeren Stillstandzeiten steigen die Kosten für Warmwasser aufgrund der hohen Energieverluste deutlich an. Hinzu kommt, dass das Wasser aufgrund der langen Verweildauer unter Umständen nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet ist.
Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser, während es das Gerät durchströmt – also erst dann, wenn es benötigt wird. Einen besonderen Vorteil bieten solche Geräte, die mit Strom betrieben werden, da sie gradgenau eingestellt werden können. Direkt in Küche oder Bad in unmittelbarer Nähe zur Entnahmestelle angebracht lassen sich die Warmwasser-Kosten mit solchen dezentralen Systemen am besten kontrollieren!
Betriebsweise
Dezentrale Geräte werden hauptsächlich mit Strom, alternativ auch mit Gas betrieben. Die Nutzung regenerativer Energien ist nur mit Zusatzgeräten möglich. Zentrale Anlagen hingegen können deutlich leichter an eine Wärmepumpe oder Solaranlage angeschlossen werden und so kostengünstig und umweltfreundlich Warmwasser produzieren. Allerdings kommt es auch auf den Standort der Anlage an: Ungünstige Standorte und daraus resultierende lange Leitungen wirken sich negativ auf den Energieverbrauch und die Warmwasser-Kosten aus.
Zu den Kosten für die einzelnen Energieträger lässt sich sagen, dass Strompreise deutlich am höchsten sind, Erdgas ist deutlich günstiger. Allerdings gilt für dezentrale Geräte, dass mit Gas betriebene Systeme in der Anschaffung teurer und in der Ausführung deutlich größer sind, darüber hinaus benötigen sie etwas länger für die Erhitzung des Wassers und lassen sich nicht gradgenau einstellen.
Wassertemperatur
Einen großen Einfluss auf die Warmwasser-Kosten hat auch die Temperatur, auf die das Wasser maximal beziehungsweise dauerhaft (in Warmwasserspeichern) erhitzt wird. Zu empfehlen sind hier Temperaturen von maximal 60 °C, das Umweltbundesamt empfiehlt allerdings – aus rein energetischer Sicht – Temperaturen zwischen 35 und 45 °C. In letzterem Fall müsste allerdings sichergestellt werden, dass das Wasser zumindest zeitweise auf 60 oder sogar 70 °C erhitzt wird, um Krankheitserreger wie Legionellen abzutöten und die Qualität des Trinkwassers einwandfrei zu halten.
So senken Sie Ihre Warmwasser-Kosten effektiv!
Laien fällt es in der Regel schwer zu entscheiden, welches System zur Warmwasserbereitung am besten für den eigenen Haushalt geeignet ist. Daher empfiehlt sich eine Beratung durch einen qualifizierten Elektriker, der Energiefresser identifizieren und effizientere Lösungen vorschlagen kann, die auf Ihr Verbraucherverhalten abgestimmt sind. Darüber hinaus sollten Sie die beschriebenen Geräte keinesfalls eigenhändig einbauen und anschließen – es besteht eine starke Verletzungsgefahr und die Garantie der Geräte entfällt in der Regel auch! Nehmen Sie daher unbedingt Kontakt zu einem Fachbetrieb auf, wenn Sie Ihre Warmwasser-Kosten durch den Austausch alter, ineffizienter Anlagen senken möchten oder nicht mehr intakte Geräte austauschen müssen.