Wenn Sie einen elektronischen Durchlauferhitzer für die Erwärmung Ihres Trinkwassers verwenden, kann sich Ihr Stromverbrauch um einiges erhöhen. Es kommt allerdings darauf an, wie abhängig Ihr Haushalt von einer strombetriebenen Warmwasserversorgung ist. Elektriker.org weiß mehr!
Zur konventionellen Wassererwärmung durch Brennstoffe oder Fernwärme ist die Verwendung von strombetriebenen Durchlauferhitzern inzwischen eine gängige Alternative. Durchlauferhitzer erwärmen Wasser zu dem Zeitpunkt, an dem es gebraucht wird. Dies kann zentral geschehen, wobei das Gerät auf einer Etage mehrere Räume versorgt, dabei aber trotzdem möglichst nahe an der am meisten verwendeten Zapfstelle installiert wird. Dezentrale Durchlauferhitzer dagegen erwärmen das Wasser individuell an den einzelnen Zapfstellen – man kann sie zum Beispiel gleich am Küchenwaschbecken oder am Anschluss für die Dusche installieren. Dabei muss schlagartig eine große Menge von Energie fließen, um das Wasser so schnell wie möglich zu erwärmen.
Durchlauferhitzer treiben Ihren Stromverbrauch in die Höhe
Die Aufbereitung von Warmwasser kostet einen Haushalt etwa 20% seines Energieverbrauchs. Moderne Heizmethoden bieten Verbrauchern die Wahl zwischen verschiedenen Energiearten bei der Warmwasserversorgung: Der Strompreis ist normalerweise höher als der von Erdöl oder -gas, weshalb man sich gut überlegen sollte, ob man seinen Stromverbrauch durch die Verwendung eines Durchlauferhitzers erhöhen möchte.
Es gibt drei Faktoren, die Ihren Stromspiegel maßgeblich beeinflussen:
- Die Zahl der Personen, die in Ihrem Haushalt leben,
- ob Sie in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus wohnen
- und ob Sie Ihr Warmwasser mit Strom erhitzen.
Die Benutzung von elektronischen Warmwasserspeichern oder Durchlauferhitzern kann den Stromverbrauch eines Haushaltes drastisch erhöhen, wenn die Warmwasserversorgung nur durch sie allein geschieht. In einem Einfamilienhaus mit zwei Bewohnern werden im Jahr durchschnittlich 3.200 Kilowattstunden verbraucht. Wenn sie einen Durchlauferhitzer installiert haben, steigt der Stromverbrauch bei zwei Personen auf rund 3.900 Kilowattstunden. Am größten zeigt sich der Unterschied in Mehrfamilienhäusern: zwei Personen verbrauchen in einer Mietwohnung, in der Warmwasser nicht durch Strom beheizt wird, etwa 2.200 Kilowattstunden im Jahr. Bei einer Warmwasserversorgung durch Durchlauferhitzer erhöht sich deren Stromverbrauch durchschnittlich um bis zu 1.000 Kilowattstunden.
Wann lohnt sich die Installation eines Durchlauferhitzers?
Wer bereits Durchlauferhitzer besitzt und deren Stromverbrauch senken möchte, sollte zunächst eine simple Maßnahme ergreifen: Weniger Warmwasser verschwenden. Dies können Sie beispielsweise durch eine sogenannte Sparbrause erreichen: Solch ein Duschkopf hilft den Wasserverbrauch beim Duschen um bis zu 50% zu verringern. Außerdem wird empfohlen, beim Einseifen das Wasser abzustellen.
Wenn das Wasser Ihres kompletten Haushaltes mit Strom erwärmt wird und Sie Ihren Stromverbrauch stark verringern möchten, sollten Sie von Durchlauferhitzern auf eine energiesparendere Methode umsteigen. Die klassische Warmwasserversorgung verläuft über ein zentrales Heizsystem, bei dem das Wasser in einem Kessel durch Gas, Öl oder Biomasse erhitzt wird. Bei diesen Systemen kann Wärme jedoch durch Speicher- beziehungsweise Verteilungsverluste verloren gehen.
Für einen ganzen Haushalt ist die alleinige Verwendung von Durchlauferhitzern zur Warmwasserversorgung sehr teuer. In Verbindung mit anderen Systemen sind Durchlauferhitzer allerdings durchaus praktisch und können sogar Energie sparen. Dezentrale, also nahe an den Zapfstellen installierte Durchlauferhitzer lohnen sich bei Häusern mit langen Rohrleitungswegen: Der Wärmeverlust, der in den Leitungen vom Wasserspeicher zur Entnahmestelle entsteht, wird vom Durchlauferhitzer ausgeglichen. Oft werden diese Geräte zur dezentralen Warmwasserversorgung von Gäste-WCs verwendet, wenn sie räumlich weit entfernt vom Warmwasserspeicher sind.
Wenn Sie eine Solaranlage auf dem Dach installiert haben, können Sie diese zusammen mit einem Durchlauferhitzer zur Warmwassererzeugung nutzen. Das Wasser wird dabei durch die Solarenergie erwärmt und zur Zapfstelle geleitet. Je nach Bedarf gleicht der Durchlauferhitzer dann die Wärmedifferenz aus.
Eine Alternative zu der elektronischen Variante sind gasbetriebene Durchlauferhitzer. Gasdurchlauferhitzer sind etwas schwieriger zu installieren und müssen regelmäßig gewartet werden. Sie erwärmen Wasser nicht so schnell wie elektronische Durchlauferhitzer, verringern dafür aber den Stromverbrauch.