Der Durchschnittsbürger verbraucht laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 120 Liter Wasser pro Tag, von denen 30 Prozent als Warmwasser aufbereitet werden. Viele Bundesbürger setzen bei der Warmwasser Aufbereitung auf den Durchlauferhitzer. Welche Arten gibt es und was muss beachtet werden, wenn man einen Durchlauferhitzer anschließen lassen möchte? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es im Anschluss.
Die Erzeugung von Warmwasser können viele verschiedene Systeme übernehmen. Einige arbeiten alleine (Durchlauferhitzer), andere sind mit dem Heizungssystem verbunden (Warmwasserspeicher). Bei Ersterem wird das Wasser aufgewärmt, sobald es benötigt wird. Lohnenswert sind diese Geräte in Gebäuden, wo nicht regelmäßig Warmwasser benötigt wird, kein Platz für einen großen Speicher existiert ist oder die Erwärmung bei Bedarf bevorzugt wird. Besonders in großen Häusern, in denen keine zentrale Warmwasserversorgung vorhanden ist, werden einzelne Räume wie Badezimmer mit einem Durchlauferhitzer versehen. Was es beim Anschließen der Apparaturen zu beachten gilt, erfahren Sie hier auf Elektriker.org.
Der Durchlauferhitzer und seine Funktion
Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer? Diese Frage stellen sich viele Verbraucher, die sich für dieses System zur Warmwasserversorgung interessieren. Generell besitzen diese kompakten Vorrichtungen eine beachtenswerte Heizleistung, sodass Kaltwasser, das sie durchströmt, sofort auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird.
Im Inneren eines Durchlauferhitzers befindet sich zunächst ein Wassersieb und Mengenregler; Letzterer gleicht Druckschwankungen aus, damit der Wasserdurchfluss konstant ist. Weitere Komponenten regeln die Wassermenge und steuern, wie das kühle Nass letztendlich an den Heizwendeln im Heizblock erwärmt wird.
Auf welche Temperatur das Warmwasser erhitzt wird, hängt von der Geräteleistung, der gewählten Stufe sowie der Wasserzufuhr ab, wie hier zu lesen ist. Angenommen der Durchlauferhitzer hat eine Leistung von 21 kW und wurde auf Stufe zwei gestellt. Wenn rund sieben Liter pro Minute gezapft werden, kann das Gerät das Wasser, dessen Temperatur beispielsweise zehn Grad Celsius beträgt, auf 55 Grad erwärmen; bei einer Zapfmenge von zehn Litern je Minute wäre die Auslauftemperatur um 15 Grad geringer.
Führen Sie einen Kosten-Nutzen-Vergleich durch!
Der Durchlauferhitzer lohnt sich für Familien, deren Warmwasserbedarf oder auch die Warmwasserversorgung gering ist. Es entstehen keine Bereitschaftsverluste, da warmes Wasser nur bei Bedarf erzeugt wird. Dadurch entstehen geringere Kosten und auch das Risiko einer Keimbildung ist kleiner. Sinnvoll sind Durchlauferhitzer auch, wenn Sie einen besonders günstigen Stromtarif besitzen.
Ein elektrischer Durchlauferhitzer verbraucht rund 1.300 Kilowattstunden pro Jahr, wie aus diesem Artikel hervorgeht. Bei einem Preis von 22 Cent je Kilowattstunde entstehen Betriebskosten von 286 Euro pro Jahr.
Wie werden Durchlauferhitzer angeschlossen?
Grundsätzlich werden Lösungen für eine dezentrale Warmwasserversorgung in gas- und strombetriebene Durchlauferhitzer unterteilt. Diese werden in den Räumen mit Warmwasserbedarf installiert und bieten so eine konstante Warmwasserversorgung ohne Temperatur- oder Druckabfälle, wodurch Durchlauferhitzer wesentlich komfortabler sind. Beim Duschen gibt es so beispielsweise keine Kaltwasserschübe, die beispielsweise unter Umständen bei zentralen Heizlösungen auftreten können.
Die zwei Varianten der Durchlauferhitzer werden unterschiedlich in den Wasserkreislauf integriert:
Elektronische Durchlauferhitzer:
Diese kompakten Durchlauferhitzer besitzen eine große Leistung, sie eignen sich aber nicht für eine großflächige Versorgung. Man müsste jeweils einen Elektronischen Durchlauferhitzer an jeder Zapfstelle (Bad, Küche, Garage) durch einen Elektriker installieren lassen. Je nach Wasserbedarf existieren unterschiedliche Modelle von elektronischen Durchlauferhitzern, die entweder an das herkömmliche 220/230V-Stromnetz oder an das 400V-Drehstrom-Netz angeschlossen werden, welches eigentlich nur dem Backofen vorbehalten ist. Zusätzlich wird das Gerät dann mit dem Wasserzulauf und -ablauf verbunden.
Gasbetriebene Durchlauferhitzer:
Gasdurchlauferhitzer fallen größer aus und können verwendet werden, um mehrere Zapfstellen mit warmen Wasser zu bedienen. Sie erfordern keine Integration in das Stromnetz, sondern werden mit Erdgas befüllt, um die Warmwasserversorgung zu gewährleisten. Hierbei fällt dann allerdings der Anschluss und Installation an die Gasleitung und den Schornstein an.
Ob Sie eine elektrische oder gasbetriebene Version wählen, hängt von Ihren Bedürfnissen ab. Elektronische Durchlauferhitzer sind günstiger in der Anschaffung und beim Anschluss der Leitungen durch einen Elektriker, jedoch sind ihre Betriebskosten im Normalfall etwas höher. Sparen können Sie, wenn Sie den elektrischen Erhitzer mit einer Solaranlage kombinieren.
Risiken beim Anschluss eines Durchlauferhitzers
Lassen Sie den Anschluss eines Durchlauferhitzers unbedingt durch einen Fachmann durchführen, denn durch den Umgang mit Strom und Wasser besteht unter Umständen Lebensgefahr!
Folgende Risiken kann der unsachgemäße Anschluss eines Durchlauferhitzers außerdem haben:
- Schäden des Durchlauferhitzers entstehen selbst durch falsch angelegte Leitungen
- Kurzschlüsse bei unsachgemäßem Anschluss ans Stromnetz
- Brandschäden durch austretendes Gas
- Wasserschäden bei undichten Zuleitungen von Durchlauferhitzern
- Verlust von Gewährleistungen sowie Versicherungsansprüchen bei Folgeschäden
Um teuren Folgeschäden bei einem Durchlauferhitzer vorzubeugen, sollten Sie also unbedingt einen professionellen Elektriker konsultieren der viel Erfahrung mit Durchlauferhitzern hat und diese austauschen oder sich um eine Reibungslose Installation kümmert. Das können Sie hier kostenlos und unverbindlich über unser Online-Formular erledigen. Einen Fachhandwerker zum Anschluss eines gasbetriebenen Durchlauferhitzers können Sie über unser Nachbarportal Sanitaer.org kontaktieren.
Ein Elektriker oder Sanitär-Experte unterstützt Sie auch gern bei der Ermittlung Ihres Bedarfs sowie der Auswahl eines geeigneten Durchlauferhitzers. Zusätzlich kann auch die Installation einer entsprechenden Sicherheitsgruppe für den Warmwasserspeicher vorgenommen werden, die Leitungen und Apparatur vor Schäden durch Überdruck bewahrt.
Wie wird die Fachkraft Ihren Durchlauferhitzer richtig anschließen? Sie befestigt (falls vorhanden) eine Montageschablone, versorgt den Durchlauferhitzer mit Strom, wird den Wasserhahn am Durchlauferhitzer anschließen und die Elektroleitungen ausrichten, ehe das gesamte Gerät an der Wand befestigt wird.
Instandhaltung eines Durchlauferhitzers
Sobald der Fachmann Ihren Durchlauferhitzer angeschlossen hat, können Sie das diesen dann verwenden. Sollten Sie irgendwann Probleme oder Defekte feststellen, empfehlen wir, umgehend den Strom abzustellen und den Durchlauferhitzer nicht mehr zu verwenden. Wie bereits gesagt, sind Wasser und Strom eine gefährliche Kombination. Ein typisches Problem dieser Vorrichtungen: Der Durchlauferhitzer tropft. Häufig handelt es sich um kaputte Dichtungen, die ein Experte austauschen kann.
Ansonsten muss der Elektriker Ihren Durchlauferhitzer reinigen oder gar austauschen – und zwar regelmäßig. Gemeint ist nicht das Gehäuse, sondern das Innere des Gerätes. Die Entkalkung ist ein Job für den Experten, da er den Durchlauferhitzer vom Stromnetz trennen muss.
Fazit
Die Kombination aus Wasser und Strom kann zu Sachschäden oder Unfällen führen: Falsch ausgeführte Arbeiten verursachen Kurzschlüsse, Wasserschäden oder gar Brände. Im schlimmsten Fall zahlt Ihre Versicherung nicht für die Schäden. Lassen Sie den Durchlauferhitzer also von einem Elektriker oder Sanitär-Fachhandwerker anschließen und bedenken Sie, dass Sie unter Umständen eine Genehmigung Ihres Energieversorgers benötigen, damit das Gerät in Betrieb gehen kann.