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Sicherheitstechnik

Automatische und nicht automatische Feuermelder richtig anbringen

Elektriker.org Team
Verfasst von Elektriker.org Team
Zuletzt aktualisiert: 27. September 2024
Lesedauer: 5 Minuten

Zum aktiven Brandschutz in Ihrem Haus genügt es nicht, einige Brandmelder zu kaufen. Denn nur, wenn Sie Ihre Rauch- und Feuermelder korrekt anbringen und dafür den geeigneten Platz auswählen, ist auch die maximale Sicherheit gewährleistet!

Dabei ist die korrekte und zielgerichtete Brandmelder-Installation maßgeblich von der Art der verwendeten Geräte abhängig. Manuell zu betätigende Feuermelder sollten selbstverständlich leicht erreichbar sein; dagegen müssen Rauchwarnmelder so angebracht werden, dass sie eine eventuelle Rauchentwicklung schnellstmöglich registrieren. Da die Verwendung verschiedener Bezeichnungen für einzelne Geräte nicht immer einheitlich ist, sollen im Folgenden mehrere mögliche Varianten Beachtung finden. Elektriker.org verrät Ihnen, welche Typen von Feuermeldern Sie wie anbringen müssen, um die optimale Sicherheit in Ihrem Heim zu gewährleisten.

Manuelle Feuermelder richtig anbringen

In manchen Städten sind vereinzelt noch historische Feuermelder zu sehen, die als Notrufsäulen auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wurden und zur Meldung eines Brandes dienten. Dagegen sind moderne Geräte, auch Handfeuermelder oder Druckknopfmelder genannt, in kleinen, leuchtend roten Kästen untergebracht und sollen durch manuelle Aktivierung ein Alarmsignal innerhalb eines Gebäudes auslösen: Im Brandfall muss die Sichtscheibe eingeschlagen und der Alarmknopf betätigt werden. So wird ein akustisches Warnsignal im gesamten Gebäude ausgelöst und der Brand gleichzeitig bei der zuständigen Feuerwache gemeldet. Auch ein Hausalarm-System, oftmals in einem blauen Kasten gleicher Bauweise untergebracht, wird im Gefahrenfall manuell betätigt, um das Alarmsignal auszulösen. Für solche Einrichtungen gibt es jedoch keine einheitliche Definition oder gesetzliche Normung, eine Verbindung zur Feuerwehr ist daher nicht unbedingt geläufig.

Nichtsdestotrotz muss der Hausalarm ebenso wie der Feuermelder derart angebracht werden, dass er im Gefahrenfall schnell zu erreichen ist.

ACHTUNG:
Feuermelder sollten ausschließlich in Flucht- und Rettungswegen, die im Notfall beim zügigen Verlassen des Gebäudes genutzt werden, zu finden sein – nicht in entlegenen Räumen, deren Betreten eine zusätzliche Gefahr darstellen würde! Bei größeren oder mehrstöckigen Gebäuden müssen gegebenenfalls mehrere Melder angebracht werden, sodass beim Verlassen jedes Raumes auf dem kürzesten Fluchtweg immer ein Melder erreichbar ist.

Des Weiteren ist bei der Montage zu beachten, dass die Geräte

  • in einer Höhe zwischen 1,20m und 1,60m, idealerweise exakt 1,40m über dem Fußboden befestigt werden;
  • frei zugänglich und durch eine ausreichende Beleuchtung sowie gegebenenfalls durch ein gut sichtbares Hinweisschild gekennzeichnet sind;
  • nur in trockenen Räumen zum Einsatz kommen;
  • ausreichend vor Regen geschützt werden, wenn sie im Freien angebracht werden sollen.

Sowohl die Auf- als auch die Unterputzmontage ist möglich. Das Anschließen der Widerstände an das Stromnetz sollte ausschließlich durch einen qualifizierten Elektriker erfolgen.

Automatische Feuermelder anbringen: Rauch-, Wärme- und Flammenmelder

Rauch-, Wärme- und Flammenmelder sind Brandschutzgeräte, die über ihre jeweilige Sensortechnik einen sich entwickelnden Brand registrieren und automatisch Alarm geben. Um diese Funktion einwandfrei erfüllen zu können, müssen sie nicht nur regelmäßig überprüft, sondern vor allem an einem geeigneten Platz im Haus beziehungsweise in der Wohnung montiert werden. Der Rauchmelder-Einbau sollte demnach:

  1. mindestens in jedem Flur und Treppenhaus sowie in jedem Schlaf- und Kinderzimmer, idealerweise auch im Wohnzimmer;
  2. an der Decke; jedoch nicht direkt in der Dachspitze, sondern mindestens 20 Zentimeter unter dem Dach;
  3. möglichst in der Mitte des Raumes und mindestens 50 Zentimeter von jeder Wand entfernt;
  4. nicht in der Nähe von Lüftungen oder Luftschächten;
  5. in waagerechter Position;
  6. und nicht in Räumen mit erhöhter Rauch- oder Dampfentwicklung erfolgen.
Feuermelder anbringen-Rauchmelder
Rauchmelder sollten in der Mitte der Zimmerdecke montiert werden. © Ei Electronics

Zu Letzteren gehören beispielsweise die Küche, das Bad oder die Werkstatt. Hier sollten stattdessen Wärmemelder, auch Hitze- oder Thermomelder genannt, zum Einsatz kommen. Ihre Montage erfolgt nach denselben Grundsätzen wie jene von Rauchmeldern. Auch Flammenmelder, welche das Infrarot-Spektrum eines Feuers registrieren, müssen auf Deckenhöhe angebracht werden. Nähere Informationen hierzu liefern die beiliegenden Gebrauchsanweisungen.

Wenn Sie diese Überlegungen beherzigen und sich an die Anweisungen der Hersteller halten, zahlen sich die verhältnismäßig geringen Kosten für Rauchmelder in höchstmöglichem Maße aus: Denn mit einem derart optimierten Brandschutz erhöhen Sie die Sicherheit in Ihrem Heim enorm. Sie möchten zudem sicherstellen, dass der Alarm nicht nur in einem Raum, sondern im gesamten Haus ausgelöst wird? Dann finden Sie in diesem Artikel weiterführende Informationen darüber, wie sich Rauchmelder untereinander vernetzen lassen.



Fazit

Die korrekte Platzierung von Brandmeldegeräten ist ein entscheidender Aspekt in der Gebäudesicherung. Wenn Sie unsicher sind, wo Sie Rauchmelder und Feuermelder anbringen sollen, lassen Sie sich ausführlich von einem Fachmann beraten. Folgen Sie bei der Montage außerdem stets den Anweisungen der Hersteller. Nur so ist sichergestellt, dass die Geräte einwandfrei arbeiten und im Notfall Leben retten können.

Über unsere*n Autor*in
Elektriker.org Team
Elektriker.org ist das Branchenverzeichnis für Elektriker-Fachbetriebe. Die Redaktion von Elektriker.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen rund um Elektrizität im eigenen Zuhause.