Im Falle eines Brandes ist schnelles Handeln lebenswichtig. Mittlerweile herrscht bundesweit eine Rauchmelderpflicht, damit ein Feuer möglichst schnell erkannt wird. Rauchwarnmelder bieten außerdem Schutz vor giftigem Rauch. Eine nützliche Alternative zu herkömmlichen Geräten sind Rauchmelder, die über Funk miteinander verbunden sind. Diese können flächendeckend Alarm schlagen.
Alles auf einen Blick:
- Funkrauchmelder leiten den Alarm des auslösenden Melders per Funk an alle anderen Melder weiter, die dann im ganzen Haus einen Warnton abgeben.
- Über eine spezielle Codierung werden die Funkmelder miteinander vernetzt.
- Schnittstellen ermöglichen eine Verbindung der Rauchmelder mit anderen Sicherheitssystemen oder Ihrem Smart Home.
- Der Einsatz von Funkmeldern ist vor allem in größeren Gebäuden, in denen sich viele Menschen befinden, sinnvoll.
Begriffsklärung
Die verschiedenen Bezeichnungen Funkrauchmelder, Funkrauchwarnmelder oder Funkmelder beinhalten bereits die Funktionsweise. Es handelt sich um einen Rauchmelder, der mithilfe von Funksignalen einen Alarm auslöst.
Was sind Funkrauchmelder?
Ein Funkrauchwarnmelder schlägt dann Alarm, wenn Rauch entsteht – soweit kein Unterschied zu einem herkömmlichen Rauchwarnmelder. Was den Funkmelder so besonders macht, ist, dass er um ein Funkmodul erweitert ist. Dieses Modul dient dem Zweck, mehrere Funkmelder miteinander zu vernetzen. Dadurch entsteht ein umfassendes Alarmsystem.
Erkennt ein Apparat Rauch, übermittelt er entsprechende Funksignale an die anderen. Diese geben dann binnen kürzester Zeit ebenfalls Alarmtöne ab. Funkmelder können über verschiedene Stockwerke verteilt werden. Somit können Sie auch in Räumen, die weiter vom auslösenden Rauchmelder entfernt sind, die Warntöne hören. Dadurch erkennen Sie Brände rechtzeitig und können direkt reagieren. So sparen Sie bei der Bekämpfung des Brandes oder der Evakuierung des Hauses lebenswichtige Zeit ein.
Die Reichweite eines vernetzbaren Rauchwarnmelders ist nicht endlos. Hierfür gibt es Modelle mit Repeater-Funktion, die das Funksignal weiterleiten. Dadurch können Sie große Entfernungen in Ihrem Haus überbrücken oder das durch dicke Betondecken abgeschwächte Signal verstärken.
Funkrauchwarnmelder können Sie zusätzlich mit anderen Warnmeldern, zum Beispiel für Wasserschäden oder Kohlenmonoxid (CO-Melder), verbinden. Löst dann einer dieser Warnmelder einen Alarm aus, springen die Funkrauchmelder ebenfalls an.
Auch ohne Vernetzung ist ein Funkmelder einsatzfähig. Er funktioniert dann wie ein reguläres Einzelgerät und gibt nur in dem Teil des Gebäudes Alarm, in dem sich der Rauch auch tatsächlich entwickelt.
Durch das vernetzbare Funksystem eröffnet sich eine weitere Option: Die Funkmelder lassen sich mit einer übergeordneten Zentrale verbinden, die im Brandfall den abwesenden Besitzer informiert oder direkt die Feuerwehr alarmiert.
Wo bringen Sie Funkrauchmelder an?
Grundsätzlich besteht deutschlandweit eine Rauchmelderpflicht. Je nachdem, in welchem Bundesland Sie leben, gelten unterschiedliche Vorgaben. Die genauen Regelungen können Sie in der jeweiligen Landesbauordnung nachlesen. Bundeslandübergreifend ist festgesetzt, dass Sie Rauchmelder in sämtlichen Schlafräumen und in Fluren, die zu Rettungswegen führen, anbringen müssen. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Orten empfiehlt es sich für die umfassende Sicherheit der Bewohner, Rauchwarnmelder auch in weiteren Räumen zu installieren:
- Schlaf-, Wohn- und sonstige Aufenthaltsräume
- Treppenhäuser und Flure
- Keller und Dachböden
- Küchen
Viele Brände entstehen in der Küche. Durch die Dampfentwicklung beim Kochen und Backen müssen hier spezielle thermo-optische Funkrauchmelder gewählt werden. Auch weniger häufig genutzte Räume stellen Risikofaktoren dar, da ein Feuer sich dort unbemerkt ausbreiten kann.
Welche Arten von Funkrauchmeldern gibt es?
Echte Funkrauchmelder zeichnen sich dadurch aus, dass sie bereits beim Kauf über das notwendige Funkmodul verfügen. Andere Geräte müssen Sie erst durch eine Nachrüstung funkfähig machen. Ohne Funkmodul sind Funkrauchmelder lediglich sogenannte Stand-Alone-Rauchmelder und können weder ein Signal empfangen noch weiterleiten.
Einige Melder haben zusätzliche Funktionen:
- Batterieanzeige: Meistens handelt es sich hierbei um eine blinkende LED-Anzeige, die allerdings in Schlaf- oder Arbeitszimmern störend wirken kann.
- Stummschalttaste: Diese Taste ist besonders bei einem Fehlalarm nützlich. Sie können den Warnton für einige Minuten stummschalten und die Quelle des Fehlalarms, zum Beispiel durch Lüften, beheben. Die Taste kann mit einem langen Stab oder Besenstiel betätigt werden, ohne den Melder abmontieren zu müssen.
- Anschluss an die Stromversorgung: Neben gängigen Geräten mit Batterie gibt es auch solche, die Sie an die 230-Volt-Versorgung anschließen können. Hierfür müssen allerdings einige Kabel in Decken und Wänden verlegt werden, weshalb sich strombetriebene Melder nur für Neubauten eignen.
- Optische Alarmsignale: Ein optisches Signal ergänzt das akustische. Modelle dieser Kategorie sind eine hilfreiche Innovation für Hörgeschädigte. Die Krankenkasse trägt sogar die Anschaffungskosten.
Vernetzung
Die Fähigkeit von Funkmeldern, sich zu vernetzen, ist deren Besonderheit. Hier erfahren Sie, wie die Vernetzung funktioniert.
Wie funktionieren vernetzte Rauchwarnmelder?
Ein Funkrauchwarnmelder ist gleichzeitig Sender und Empfänger von Funksignalen. Jeder Apparat kann einen Brand gleichermaßen erkennen und diese Information über Funk an die Geräte innerhalb der Reichweite beziehungsweise die Repeater übermitteln.

Um herauszufinden, welcher Melder die Rauchentwicklung erkannt und den ersten Alarm ausgelöst hat, müssen Sie die Räume abgehen. Da dies in größeren Gebäuden wertvolle Zeit kosten kann, gibt es die Möglichkeit, eine Funkmeldezentrale einzurichten. Diese Zentrale ermittelt in kürzester Zeit den auslösenden Alarmmelder. Sie sollten die Alarmzentrale an einem gut erreichbaren Platz anbringen.
Wie vernetzen Sie Funkrauchmelder?
Die unterschiedlichen Funkmelder müssen sich gegenseitig erkennen, damit sie sich zuverlässig verständigen können. Hierfür sind zwei Schritte notwendig. Die Informationen für eine korrekte Installation entnehmen Sie der Betriebsanleitung.
- Zuerst müssen Sie darauf achten, in welchen Abständen sich die Rauchmelder zueinander befinden müssen. Oftmals besitzen Funkmelder Antennen, die sie in bestimmte Richtungen ausrichten müssen. Die Anbringung – im Normalfall durch Anschrauben an der Decke – gestaltet sich dank der zugehörigen Montagesets unkompliziert.
- Danach müssen Sie die Geräte miteinander verbinden. Dieser Vorgang wird als Anlernen bezeichnet. Das geschieht über eine bestimmte Codierung, die bei jedem Apparat gleich sein muss. Sie führen die Codierung aus, indem Sie eine bestimmte, vorgegebene Tastenkombination drücken. Dieser Vorgang vernetzt die Einzelgeräte, was in der Regel nur wenige Sekunden braucht.
Ob Sie die Rauchmelder richtig montiert und codiert haben, sollten Sie mit einem abschließenden Funktionstest überprüfen.
Gibt es Störungen durch andere Funkanlagen?
Da Ihr System seinen eigenen, spezifischen Code hat, ist es ausgeschlossen, dass andere Funksignale störend wirken. Es können sich nur Funkmodule miteinander verbinden, die exakt dieselbe Codierung besitzen. Dadurch ergibt sich ein geschlossenes System. Auch wenn im Nachbarhaus ebenfalls Funkmelder installiert sind, können Sie sich sicher sein, dass diese eine andere Codierung verwenden, da es etwa eine Million Kombinationsmöglichkeiten gibt. Die Gefahr einer versehentlichen Vernetzung mit anderen Funkanlagen ist also gebannt.
Welche Schnittstellen gibt es für vernetzte Rauchmelder?
Sogenannte Schnittstellen sind spezielle Kopplungsgeräte. Sie werden dann notwendig, wenn Sie Ihre Funkmeldeanlage um externe Systeme erweitern wollen. Wollen Sie Ihr Smartphone in das vorhandene Rauchmeldesystem integrieren, müssen Sie eine Schnittstelle dazwischen einbauen. Über das Prinzip der Hauscodierung können Sie die Schnittstelle mit dem bestehenden Funksystem verbinden.
Wie funktioniert eine Schnittstelle?
Eine Schnittstelle zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen bidirektionalen Anschluss hat. Das bedeutet, dass sie beidseitig Signale empfangen und senden kann.
Der Rauchmelder sendet über Funk ein Signal an die Schnittstelle. Die Schnittstelle leitet dieses Signal dann an das externe System weiter. Dazu müssen Sie eine Drahtverbindung zwischen dem Kopplungsmodul und der externen Anlage herstellen. Das Kopplungsmodul funktioniert aber auch in die entgegengesetzte Richtung. Löst zum Beispiel Ihr CO-Melder einen Alarm aus, wird diese Information an die vernetzte Schnittstelle geleitet und per Funk an die Rauchmelder übermittelt, die dann alle anfangen, zu piepsen.
Vor- und Nachteile
Geht es um Ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit Ihrer Familie, ist jedes Hilfsmittel wichtig. Ein System aus Funkrauchmeldern bietet viele Vorteile.
Was sind Vorteile von Funkrauchmeldern?
Der entscheidende Vorteil von Funkrauchmeldern gegenüber Stand-Alone-Meldern ist die Alarmweiterleitung. Bis zu 50 Meter Abstand kann zwischen den Geräten liegen.
Ein ganzes Warnsystem sorgt dafür, dass sämtliche Bewohner eines Hauses direkt informiert sind und nicht erst dann, wenn sich der Rauch bereits verbreitet hat. Meldet der Feuermelder im Kinderzimmer einen Brand, sind die Eltern im Schlafzimmer binnen Sekunden durch den dortigen Rauchmelder alarmiert. Funkmelder sorgen also für mehr Sicherheit für alle Bewohner. Dadurch, dass alle Rauchwarnmelder zeitgleich mit dem Alarmton beginnen, ist es unmöglich das Piepsen zu überhören.
Die Anbringung und Installation von Funkmeldern ist unkompliziert. Durch die Funkverbindung und die integrierte Batterie müssen Sie auch nicht extra Kabel verlegen. Die Geräte sind nach der Codierung sofort einsatzbereit.
Das Funksystem ermöglicht Ihnen, Brandmelder in Ihr Smart Home oder in andere Warnsysteme zu integrieren. Spezielle smarte Rauchmelder sind sogar direkt dafür vorgesehen.
Gibt es auch Nachteile?
Nachdem ein System aus vernetzbaren Funkrauchmeldern auf dem Prinzip der Funkstrahlung basiert, stellt sich die Frage nach einer möglichen Gesundheitsschädigung. Aufgrund der niedrigen Strahlungsleistung von Funkmeldern ist eine Installation aber völlig unbedenklich.
Elektromagnetische Strahlen finden Sie überall – WLAN-Router, Handy, Babyphone oder Mikrowelle. Der Schutz vor dem sogenannten Elektrosmog ist gesetzlich geregelt. Funkrauchmelder verfügen jedoch nur über eine sehr geringe Sendeleistung. Diese liegt unter zehn Millivolt – bei manchen Herstellern sogar noch niedriger. Ein LTE-Handy hat eine Sendeleistung, die zwanzigmal höher ist. Außerdem sendet ein Rauchmelder nicht durchgehend wie beispielsweise ein WLAN–Router. Ununterbrochene Funksignale gibt der Melder nur dann ab, wenn er Rauch identifiziert hat. Im Normalbetrieb ohne Zwischenfall gibt der Funkmelder lediglich Funkimpulse ab, die auf wenige Hundertstelsekunden pro Stunde begrenzt sind. Von einer schädlichen Strahlenbelastung durch Funkrauchmelder ist also nicht auszugehen.
Anbieter und Qualitätsmerkmale
Funkmelder unterschiedlicher Anbieter sind meistens nicht miteinander kombinierbar. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie Geräte desselben Herstellers auswählen, die idealerweise auch aus derselben Produktlinie stammen.
Welche Anbieter gibt es?
Führende Hersteller sind: Ei Electronics, Pyrexx, Hekatron, Gira, Abus, FireAngel, Merten und VisorTech.
Worauf müssen Sie beim Kauf achten?
- Individuelle Voraussetzungen: Bevor Sie sich für einen bestimmten Rauchmelder entscheiden, müssen Sie sich über Ihre eigenen Bedürfnisse, aber auch die baulichen Voraussetzungen in Ihrem Gebäude bewusst sein. Hörgeschädigte Menschen sollten darauf achten, dass der Rauchmelder eine zusätzliche optische Funktion hat. Bei einem Rauchwarnmelder für das Schlafzimmer sollten Sie ein Modell ohne konstant blinkende Anzeige wählen, damit Ihr Schlaf nicht gestört ist. Haben Sie eine weitläufige Wohnung oder dicke Decken, müssen Sie auf eine ausreichende Übertragungsweite der Funksignale achten.
- Gesetzliche Regelungen: Funkrauchmelder, die Sie innerhalb der Europäischen Union kaufen können, müssen ein bestimmtes Siegel tragen: das CE-Siegel. Dieses bescheinigt, dass die technischen Daten den Mindestanforderungen der europäischen Norm DIN EN 14604 entsprechen.
- Qualitätslabel „Q“: Diese Auszeichnung bestätigt den hohen Qualitätsstandard eines Melders, der sich aus verschärften Prüfungen der Sicherheit und Funktionalität ergibt.
- Eingebautes Funkmodul: Achten Sie – besonders beim Preisvergleich – darauf, dass das Funkmodul bereits integriert ist. Das erleichtert die Installation der Anlage.
- Ausreichende Lautstärke: Der Alarmton muss mindestens eine Lautstärke von 85 Dezibel erreichen, um zuverlässig hörbar zu sein. Zum Vergleich: Ein Auto, das aus fünf Metern Entfernung vorbeifährt, verursacht einen Lautstärkepegel von 80 Dezibel.
- Laufzeit der Batterie: Bei einem batteriebetriebenen Gerät wählen Sie die Variante mit eingebauter Langzeitbatterie. Diese hat eine Lebensdauer von etwa zehn bis zwölf Jahren. Damit ersparen Sie sich das jährliche Wechseln der Batterien.
- Niedrige Sendeleistung: Bezüglich der elektromagnetischen Strahlungsleistung gibt es Unterschiede zwischen den Herstellern. Wollen Sie die Strahlung auf ein Minimum reduzieren, entscheiden Sie sich für ein Gerät mit geringer Sendeleistung.
- Große Reichweite: Funkrauchmelder sollten mindestens eine Reichweite von 30 Metern besitzen und Signale durch Betondecken senden und empfangen können.
- Repeater-Funktion: Diese Funktion ermöglicht eine sichere Überbrückung von Entfernungen, die die reguläre Reichweite übersteigen.
Einsatzmöglichkeiten und Kosten
Im Vergleich zu seinem Nutzen sind die Kosten für einen Funkrauchwarnmelder sehr gering. Diese Investition in Ihre Sicherheit ist in jeglicher Hinsicht sinnvoll.
Wann sind Funkrauchmelder sinnvoll?
- Besonders für große, mehrgeschossige Wohnungen und Häuser sind Funkrauchwarnmelder ideal, damit Sie den Alarm an jedem Ort schnell vernehmen können. Auch bei kleineren Wohnungen, in denen der Lautstärkepegel zum Beispiel durch Straßenlärm erhöht ist, sind Funkrauchmelder sinnvoll. Diese garantieren, dass Sie den Alarmton auch bei geschlossener Zimmertür sofort hören können
- Sie eignen sich sowohl für Privathaushalte als auch für öffentlich oder gewerblich genutzte Räumlichkeiten
- Funkrauchmelder dienen dem Schutz von Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Museen, Schwimmbädern, Kinos und anderen weitläufigen Gebäuden, in denen sich viele Menschen aufhalten. Ein flächendeckender Alarm und eine schnelle Evakuierung kann Menschenleben retten
- Für den Einsatz von vernetzten Rauchmeldern eignen sich auch Bürogebäude, Lagerhallen oder Produktionsstätten.
Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?
Die Preise für Funkrauchmelder liegen zwischen 10 und 100 Euro. Doch teuer ist hier nicht automatisch besser. Auch Hersteller aus der oberen Preiskategorie bieten günstigere Modelle an. Entscheiden Sie sich für ein Komplettset aus mehreren Geräten, können Sie im Vergleich zum Einzelkauf Kosten sparen.
Fazit
Auch wenn die Montage von Rauchmeldern vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, sollte diese in Ihrem eigenen Interesse liegen. Der Nutzen durch Brandmelder ist im Schadensfall unbezahlbar. Im Vergleich zu Einzelgeräten erhöhen vernetzte Rauchmelder Ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit Ihrer Familie, Mitbewohner oder Nachbarn. Sie garantieren, dass ein Alarm zimmer-, wohnungs- und stockwerkübergreifend übermittelt wird und nicht erst dann, wenn sich Feuer oder Rauch ausbreiten.