Viele Hausbesitzer wünschen sich eine Fußbodenheizung – doch wie komplex der Aufbau sein kann, wird oft unterschätzt. Vor dem Einbau sollten Sie sich eingehend mit den verschiedenen Systemen und rechtlichen Vorgaben auseinandersetzen – Elektriker.org gibt Ihnen dazu einen Überblick!
Fußbodenheizungen unterscheiden sich vor allem in ihrem Aufbau – der Nutzen ist jeweils der Gleiche: eine Alternative zum herkömmlichen Heizungskörper. Heizkörper oder Radiatorheizungen reagieren zwar schneller auf Temperaturänderungen und werden rascher warm, allerdings besitzt die Fußbodenheizung einige Vorteile hinsichtlich Optik und Wohlfühlfaktor, die sie zu einem attraktiven Gegenmodell machen.
Vor- und Nachteile
Der größte Vorteil einer Fußbodenheizung ist wohl der damit einhergehende Komfort: durch den besonderen Aufbau der Fußbodenheizung wird die Wärme gleichmäßig verteilt und es entsteht eine behagliche Atmosphäre. Sie sind im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern nicht sichtbar. Auch Allergiker profitieren von dieser Art der Heizung: Durch die Fußbodenheizung wird deutlich weniger Staub aufgewirbelt.
Allerdings ist bei diesen Heizungen eine spontane Regulierung nicht möglich. Das System braucht lange, um einen Raum wieder aufzuheizen, nachdem er abgekühlt ist. Auch sind Einbau und Reparatur relativ umständlich und aufwendig.
Rechtliche Bestimmungen für Ein- und Aufbau der Fußbodenheizung
Für Fußbodenheizungen gilt die Norm DIN EN 1264. Weitere Normen und Verordnungen, die für den Ein- und Aufbau einer Fußbodenheizung relevant sind, sind:
- EnEV: Energieeinsparverordnung
- DIN 18560: Estrichnorm
- DIN 1055: Verkehrslasten
- DIN 18202: Toleranzen im Hochbau
- DIN 4109: Schallschutz im Hochbau
Darin sind unter anderem der korrekte Einbau, die Berechnung der Wärmeleistung und auch die Estrichhöhe geregelt.
Ein- und Aufbau der Fußbodenheizung: Warmwassersysteme und elektrische Systeme
Der Aufbau einer Fußbodenheizung ist abhängig vom jeweiligen System. Dabei wird grundsätzlich unterschieden zwischen Nass- und Trockensystemen – den sogenannten Warmwassersystemen – und elektrischen Fußbodenheizungen. Ob ein Nass- oder ein Trockensystem vorliegt, richtet sich nach der Art, wie das Heizsystem im Boden eingebettet ist. Durch die Montage eines Thermostats im beheizten Raum kann die Temperatur geregelt werden – so kann effizient geheizt und eine Über- oder Unterhitzung vermieden werden. Ein Thermostat kann im Aufputz, im Unterputz oder im Verteiler montiert werden.
Nass- und Trockensysteme
Trockensysteme sind in der Regel problemloser und schneller einbaubar als Nasssysteme.
Beim Nasssystem werden die Heizrohre im Estrich verlegt – die Rohre, die auf einem Noppen- oder Tackersystem aufliegen, werden vom Estrich quasi umschlossen. Das Nasssystem ist vor allem für Neubauten geeignet.
Für den nachträglichen Einbau sollten Sie eher zu einem Trockensystem greifen: Hier wird das System in vorgefertigten Gipsfasern oder in Hartschaum aus Polystyrol verlegt.
Elektrisches System
Ist die Fußbodenheizung auf einem elektrischen System aufgebaut, besteht sie aus den Schichten
- Dampfsperre
- Dämmschicht
- PE-Folie
- Heizmatten
- Estrich
- Spachtel/Fliesenkleber
- Oberbelag
Die Heizmatten werden also unter dem Estrich verlegt.
Allerdings gibt es auch hier verschiedenste Hersteller und Materialien, weshalb Sie vorher mit einem Elektriker absprechen sollten, wie der Aufbau der Fußbodenheizung genau gestaltet ist und wie sie in den Boden eingebaut wird. Die elektrische Fußbodenheizung eignet sich am besten für einen nachträglichen Einbau.