Durch das fehlende Sonnenlicht verbreitet sich in der dunklen Winterzeit bei den meisten Menschen eine trübe Grundstimmung. Licht ist also nicht nur für das Sehvermögen wichtig, sondern beeinflusst auch das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Die Lichtplanung verfolgt das Ziel, mit dem richtigen Licht eine angenehme Raumatmosphäre zu schaffen. Dabei spielt der Lux-Wert vor allem am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie, was dieser Wert genau aussagt und was bei der Planung der richtigen Beleuchtung zu beachten ist.
Alles auf einen Blick:
- Das richtige Licht kann die Wohnatmosphäre optimieren und hat Einfluss auf die Gesundheit und die Produktivität.
- Der Lux-Wert kann mithilfe einer Formel grob berechnet werden. Für genaue Messungen greifen Sie auf ein Messgerät zurück.
- Lichtkonzepte lassen sich während der Planung eines Neubaus oder Renovierungsarbeiten am besten umsetzen.
- Die Arbeitsstättenverordnung formuliert in den Technischen Regeln der Arbeitsstätten Belichtung (ASR A3.4) die Mindesthelligkeit an Arbeitsplätzen.
- Lampen für den Außenbereich sollten über den passenden Outdoor-IP-Schutz verfügen.
Funktion der Lichtplanung

Bei der Lichtplanung werden Innen- und Außenräume mit einem durchdachten Beleuchtungskonzept optimal in Szene gesetzt. Effizienz, Funktion und Stil müssen dabei in einen harmonischen Einklang gebracht werden.
Warum ist Lichtplanung notwendig?
Bei der Planung und Berechnung der idealen Beleuchtung ist es das Ziel, Lichtquellen am richtigen Ort einzusetzen. Zudem gilt es herauszufinden, wie viele Leuchten benötigt werden, um die gewünschte Helligkeit und Stimmung zu erzielen. Dabei spielt nicht nur die künstliche Beleuchtung eine Rolle, auch der Anteil des Tageslichts wird berücksichtigt.
Licht soll nicht nur die Einrichtung stilvoll unterstreichen, sondern auch die richtige Funktion in einem Raum erfüllen. Im privaten Arbeitszimmer sollten Sie beispielsweise tagähnliches Licht installieren, da es sich positiv auf Ihre Produktivität auswirkt. Hier sind stimmungsvoll gedimmte Leuchten ungünstig, da diese eher ermüdend wirken. Eine gute Lichtplanung ist daher nicht nur ein visueller Mehrwert für einen Raum, sondern soll auch einen praktischen Zweck erfüllen.
Wann ist eine Lichtplanung sinnvoll?
In einem Neubau oder während Renovierungsarbeiten lässt sich ein Lichtkonzept am besten umsetzen. Während Bauherren dem Lichtdesgin früher keine große Aufmerksamkeit geschenkt haben, wird es jetzt zu einem immer wichtigeren Bestandteil der Baupläne. In der Planungsphase sollte das Lichtkonzept von Beginn an inbegriffen sein. Dadurch können zusätzlich benötigte Leitungen und Steckdosen rechtzeitig eingeplant werden. Der Lichtplaner sollte entweder sofort nach der Gebäudeplanung oder spätestens 6 Wochen bevor der Elektriker die Anschlüsse verlegt kontaktiert werden.
Raumbeleuchtung berechnen
Die Berechnung der idealen Beleuchtung ist besonders in Arbeitsstätten relevant und wird im privaten Haushalt eher selten durchgeführt. Am Arbeitsplatz gelten die sogenannten Technischen Regeln der Arbeitsstättenverordnung (ASR A 3.4). Um diese Anforderungen einzuhalten, wird der Wert des Lichtstroms und die Beleuchtungsstärke berechnet.
Was ist der Unterschied zwischen Lumen und Lux?
Damit Lampen mit der richtigen Beleuchtungsstärke eingebaut werden, sollte der Unterschied der beiden Einheiten Lumen (lm) und Lux (lx) klar sein.
Lumen ist die Einheit von Lichtstrom. Damit wird die gesamte Lichtleistung einer LED-Lampe oder Leuchte beschrieben. Es ist die Lichtmenge, die von einer künstlichen Beleuchtung zu allen Seiten ausgestrahlt wird.
Die Beleuchtungsstärke mit der Einheit Lux ist der Anteil des Lichtstroms, der direkt auf eine Fläche strahlt. Dieser Wert ist besonders relevant, wenn es um Lichtinstallationen in Arbeitsstätten geht. Der Lux-Wert wird berechnet, um sicherzustellen, dass Arbeitsplätze ausreichend ausgeleuchtet sind und für die Beschäftigten optimale Arbeitsbedingungen herrschen. Folgende Faktoren fließen dabei mit ein:
- Lumen-Wert der Lampe
- Raumgröße, Grundriss und Deckenhöhe
- Abstrahlwinkel, Tageslicht und Reflektionen der berührten Objekte im Raum
- Standort und Position der Lichtquelle
Da die Beleuchtungsstärke von diesen unterschiedlichen Größen abhängig ist, können Hersteller von Leuchtmittel diesen Wert nicht pauschal für Ihre Produkte angeben. Dieser kann nur ausgerechnet oder mit einem Messgerät festgestellt werden.
Wie wird LUX berechnet?
Die Beleuchtungsstärke setzt sicher aus der Lichtstärke (Candela) einer Lichtquelle und dem Abstand (Meter) der beleuchtenden Fläche zusammen (cd/m²).
Lichtstärke steht für den Anteil des Lichtstroms, der in eine bestimmte Richtung ausgestrahlt wird. Für diesen Wert können Sie den Produktdetails Ihres Leuchtmittels die Lumen und den Abstrahlwinkel entnehmen. Die Lichtstärke definiert sich dann als Lumen pro Abstrahlwinkel zur Fläche (lm/r²).
Raumbeleuchtung für Zuhause und den Arbeitsplatz
Licht beeinflusst die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Für Arbeitsplätze ist die optimale Beleuchtungsstärke in der Arbeitsstättenverordnung für die verschiedenen Tätigkeitsfelder festgelegt. Für Sie als Privatperson gelten die Technischen Regeln (ASR A3.4) nicht zwingend, diese können Ihnen dennoch als Leitfaden für die richtige Beleuchtung dienen.
Warum ist die Berechnung von Lux an Arbeitsplätzen wichtig?
Die Technische Regeln für Arbeitsstätten Belichtung (ASR A3.4) definiert die ideale Beleuchtungsstärke in Arbeitsräumen. Laut den §§ 3 und 5 des Arbeitsschutzgesetztes steht die Geschäftsführung in der Pflicht, den Arbeitsplatz für ihre Beschäftigten mit ausreichend Licht auszustatten.
Die Richtlinien der Arbeitsstättenverordnung (ASR. A3.4) regeln nicht nur die künstliche Beleuchtung im Innen- und Außenbereich, sondern geben auch den idealen Anteil von Tageslicht an. Diese speziellen Arbeitsstättenverordnung soll neben der Gesundheit und der Produktivität vor allem die Arbeitssicherheit der Beschäftigten garantieren.
Wie hell der Arbeitsplatz ausgeleuchtet werden muss, kommt ganz auf die dort verrichtete Arbeit der Beschäftigten an. Dabei wird zwischen einer normalen, groben und feinen Tätigkeit unterschieden. Die genauen Mindestbeleuchtungen für die jeweiligen Arbeitsaufgaben sind detailliert in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten Belichtung (ASR. A3.4) zu finden:
- Schreibtische in Büroräumen: 500 Lux
- Gang und Treppenhaus: mindestens 150 Lux
- Lagerräume und Sanitärräume: 200 bis 500 Lux
In Arbeitsstätten sollte die Berechnung der Beleuchtungsstärken und die Lichtplanung, ausschließlich von einem Experten durchführt werden.
Auf was müssen Sie bei der Lichtplanung in Innenräumen achten?
Die perfekte Beleuchtung ist von Raum zu Raum unterschiedlich. Sie sollten sich daher zuerst mit der Ausstattung und der Beschaffenheit der Umgebung vertraut machen:
- Grundhelligkeit: Achten Sie darauf, wie viel Tageslicht im Raum ankommt. Auch der Farbton der Möbel, der Wände und des Bodens spielen in die Grundhelligkeit mit hinein. Umso heller die Umgebung ist, desto weniger künstliche Beleuchtung wird benötigt.
- Stromanschlüsse: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Anzahl der Stromanschlüsse. Die Planung eines Neubaus gibt Ihnen die Möglichkeit, rechtzeitig Anschlüsse und Leitungen einzubauen.
- Raumschnitt: Der Grundriss und die Höhe Ihrer Decken sind für die Berechnung der optimalen Raumhelligkeit wichtige Werte.
Die zentralen Fragen, die vor einer konkreten Lichtplanung zu beantworten sind, lauten: Wie viel Licht brauchen Sie für welchen Zweck oder welche Tätigkeit und an welchem Platz. Wenn das geklärt ist, können Sie sich über das genau Lichtdesign und die richtigen Leuchtmitteln Gedanken machen.
Wie können Sie Licht im Außenbereich installieren?
Falls Sie draußen keinen Stromanschluss besitzen, müssen Sie noch lange nicht auf Beleuchtung verzichten. Hierfür können Sie auf solarbetriebene Lampen oder tragbare Akkuleuchten als Lichtquelle zurückgreifen. Eine Lichtinstallation eignet sich besonders für Wege und Einfahrten, aber auch eine Vordach-Beleuchtung kann Ihrem Haus eine besondere Wirkung verleihen.
Die Beleuchtung im Außenbereich dient hauptsächlich der Orientierung. Natürlich können Sie dadurch auch hier eine angenehme Atmosphäre schaffen. Die Leuchten, die Sie draußen anbringen, sollten über die richtige Outdoor-IP-Schutzart verfügen. Dadurch sind sie gegen Nässe durch Regen und Schnee optimal geschützt.
Wie können Sie durch LED-Lampen Ihr Haus energiesparend gestalten?
Es ist möglich, herkömmliche Leuchtmittel gegen energiesparende LEDs auszutauschen, ohne dass Sie an Helligkeit in Ihren Wohnräumen verlieren. Dafür können Sie die Lumen-Werte der unterschiedlichen Leuchten addieren. Dadurch erhalten Sie einen Richtwert, den Ihre neuen LEDs decken müssen. Besonders sinnvoll ist der Einsatz von LEDs in Räumen, in denen jeden Tag für mehrere Stunden das Licht brennt. Die Anschaffungskosten werden durch die gesparte Energie mit der Zeit wieder ausgeglichen.
Kosten und Durchführung
Welche und wie viele Leuchten Sie für den gewünschten Raumeffekt benötigen, kann Ihnen ein Lichtplaner am besten beantworten. Vor allem in Arbeitsstätten ist es notwendig mit einem Experten zusammenzuarbeiten. Denn hier gelten die Technischen Regeln für Arbeitsstätten Belichtung (ASR A3.4).
Wieviel kostet eine professionelle Lichtplanung?
Die Kosten sind abhängig von der Größe und Komplexität der Wohnräume und der Vorstellung des Kunden. Ein pauschaler Festpreis ist daher schwierig zu nennen, da jedes Projekt unterschiedliche Anforderung hat. Der Preis wird meist nach Stunden und pro Quadratmeter berechnen. Die Lichtplanungskosten gehen Hand in Hand mit den Material- und Arbeitskosten für die Elektroinstallation. Denn umso aufwendiger die Beleuchtungspläne für Ihr Haus sind, desto höher liegen die Kosten für den Elektriker, der die passenden Leitungen und Steckdosen verbaut.
Können Sie selbst die Lichtplanung übernehmen?
Sie können in Ihrem eigenen Haus kleinere Lichtgestaltungen selbst übernehmen. Am Anfang ist es hilfreich, sich mit den drei verschiedenen Arten der Beleuchtung auseinandersetzen: Grundbeleuchtung, Sekundärbeleuchtung und Akzentbeleuchtung. Eine wohl durchdachte Kombination wirkt besonders harmonisch.
Durch eine Mischung aus direkten und indirekten Lichtquellen ist es möglich, eine stimmungsvolle Raumwirkung zu erzielen. Direktes Licht funktioniert hierbei als Hauptlichtquelle und beleuchtet ein Objekt direkt, beispielsweise eine Esstischlampe den Esstisch. Indirektes Licht hingegen setzt weiche Lichtakzente und wird an Wänden oder Decken reflektiert. Darunter fallen zum Beispiel LED-Streifen oder auch Deckenfluter.
Aufgrund der Technischen Regeln (ASR A3.4), die in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) bezüglich der Beleuchtungsstärke festgelegt sind, sollte im gewerblichen Rahmen ein Experte engagiert werden.
Fazit
Die Lichtplanung besteht zum Großteil aus dem individuellen Geschmack. Wie viel Lux Ihr Raum schlussendlich benötigt, ist Ihnen in Ihren eigenen vier Wänden selbst überlassen. Ein Neubau bietet Ihnen dabei die beste Möglichkeit, ein Lichtkonzept exakt nach Ihren Vorstellungen zu verwirklichen. In Arbeitsstätten sollte für die optimale Beleuchtungsstärke auf jeden Fall ein Lichtplaner zu Rate gezogen werden. Hier ist die Geschäftsführung verpflichtet, sich an die Technische Regeln für Arbeitsstätten Beleuchtung (ASR A3.4) zu halten. Darin werden die Mindesthelligkeit und der Anteil von Tageslicht festgelegt. Je nach Tätigkeit der Beschäftigten variiert die Belichtungsstärke. Den Lux-Wert können Sie durch die entsprechende Formel grob berechnen. Jedoch wird dieser Wert von variablen Faktoren beeinflusst, wie unter anderem der Lichtstärke. Ein spezielles Messgerät, das Luxmeter, kann Ihnen ein exaktes Ergebnis liefern.