Viele Verbraucher machen erst zu dem Zeitpunkt Bekanntschaft mit dem Sicherungskasten, wenn eine Sicherung ausgefallen ist. Dabei sollten Sie bereits beim Hausbau darauf achten, dass der Sicherungskasten Ihren Anforderungen entspricht. Hinweise, wie man einen Sicherungskasten anschließen kann und was dabei zu beachten ist, finden Sie im Anschluss.

Der Sicherungskasten, auch Zählerkasten genannt, befindet sich in jeder Raumgruppe einer Immobilie (Wohnung, Büro). In seinem Inneren sitzen Schalt- und Sicherungselemente, die elektrische Energie verteilen. Bereits beim Hausbau muss ein Experte die Unterverteilung planen, von der aus der Strom zu den Endverbrauchern (Steckdosen, Beleuchtung) verteilt wird. Je nach Aufbau und Größe einer Immobilie gibt es zumindest eine Unterverteilung pro Etage oder Wohnung. Wo dabei die Herausforderungen liegen, lesen Sie im Folgenden.
Einen Sicherungskasten zu installieren und anzuschließen ist eine Aufgabe, die Sie einem Elektriker überlassen sollten. Dieses Gerät schützt nämlich die gesamte Elektroinstallation Ihres Hauses vor Schäden und sorgt dafür, dass Sie Ihren Ofen, Fernseher und andere Produkte problemlos nutzen können. Elektroinstallationen sollten generell ausschließlich Fachleuten ausführen, wie die Richtlinie DIN VDE 0701–0702 vorsieht.
Funktion und Planung der Unterverteilung
Von der Hauptverteilung, der Stromleitung nach der Trafostation beziehungsweise dem Transformator, werden Unterverteilungen mit Strom versorgt. In modernen Gebäuden befindet sich die Niederspannungsunterverteilung im Hausanschlussraum; in älteren Gebäuden sitzt sie im Regelfall im Keller. Der vom Hauptverteiler ins Haus eingehende Strom wird von dort aus im gesamten Haus verteilt.
Bevor im Neubau der Sicherungskasten angeschlossen werden kann, muss die Unterverteilung geplant und installiert werden. Die Anzahl der Stromkreise im Haus hängt von der Größe des Gebäudes sowie der Ausstattung ab. Für Wohnungen kleiner als 50 Quadratmeter sind drei Stromkreise im Regelfall ausreichend; Häuser größer als 125 Quadratmeter benötigen mindestens sieben Stromkreise. Lassen Sie sich bei der Wahl der Stromkreise von einem Experten beraten, der ihre individuellen Bedürfnisse analysiert und die richtige Wahl trifft. Für Laien ist es immer schwierig, abzuschätzen, wo Stromkreise verlaufen sollten und wie viele wirklich nötig sind.
Anschluss planen: Installationsort für Sicherungskasten wählen
Nicht nur die Anzahl und der Verlauf der Stromkreise sind wichtig, sondern auch der Standort des Elektroinstallations-Verteilers. Folgende Eigenschaften muss der Installationsort erfüllen:
- ausreichend Platz für das Einbaugerät
- seine Tür darf keinen Fluchtweg blockieren
- ausreichende Höhe für maximale Bedienfreundlichkeit
- kondensfrei und nicht zu warm (< 30° C)
- ausreichende Beleuchtung
- gute Erreichbarkeit des Raumes
Wie bereits erwähnt, ist der Installationsort oftmals der Hausanschlussraum; in älteren Gebäuden wurde meist der Keller gewählt, der aber in Notfällen nicht so schnell und unkompliziert zu erreichen ist.
Sicherungskasten fachgerecht anschließen
Sobald ein passender Ort für den Sicherungskasten gewählt wurde, können Sie die Unterverteilung anschließen lassen. Folgendes ist dabei zu beachten:
- Sollten mehrere Verteilerkästen im Gebäude installiert werden, müssen diese die richtige Schutzklasse besitzen. In Feuchträumen (Badezimmer) ist die Schutzklasse IP44 nötig.
- Es ist zu empfehlen, die Innentür des Verteilers mit einem Plan auszustatten, der die einzelnen Stromkreise beschreibt.
- Jedes einzelne Kabel muss ordnungsgemäß angeklemmt sein.
- Für flexible Kabel gibt es spezielle Schellen, damit sie nicht reißen.
- Einbaugeräte (LS-Schalter, Zeitschaltuhr) müssen korrekt auf den vorgesehenen Hutschienen sitzen.
Generell gilt: Ordnung hat im Sicherungskasten größte Priorität. Kabel dürfen nicht gebündelt oder überkreuzt angeschlossen werden. Dadurch würde Wärme im Verteilerkasten entstehen, die gefährlich sein kann.
Experten empfehlen, jeden Stromkreis mit mindestens zwei FI-Schaltern abzusichern. Diese schützen Sie vor einem Stromschlag, falls Fehlstrom fließt. Warum zwei FI-Schalter? Falls es zu Fehlstrom kommt, fällt der Strom nicht in der gesamten Wohnung aus.
Sicherungskasten im Altbau erneuern
Besitzer oder Käufer einer alten Immobilie müssen sich früher oder später mit dem alten Verteilerkasten beschäftigen. Sollten Sie den Sicherungskasten erneuern lassen? Ob der Sicherungskasten kaputt oder schlichtweg zu alt ist: Lassen Sie sich von einem Elektriker über zeitgemäße Verteilerkästen beraten. Der Experte wird Ihre Stromkreise prüfen und überlegen, ob diese Ihren Anforderungen genügen.
Bedenken Sie: Die Stromkreise in Altbauten wurden nicht für eine große Anzahl elektrischer Geräte konzipiert. Unter Umständen ist es nötig, nicht nur einen modernen Sicherungskasten anzuschließen, sondern auch neue Stromkreise zu erschaffen.
Verteilerkasten für den Außenbereich
Neben dem Sicherungskasten im Innenbereich sollten Sie sich überlegen, ob Sie separate Anschlüsse für die Garage und den Garten wünschen.
- Für den Außenbereich muss der Sicherungskasten den Schutzgrad IP65 erfüllen. Er besteht im Regelfall aus hochwertigem Kunststoff und ist UV-beständig. Dennoch ist es nicht ratsam, den Kasten an einem sehr sonnigen Ort zu positionieren; trocken und kühl sollte der Anschlussort sein. Gleiches gilt auch für den Anschluss von Außensteckdosen.
- Ein separater Sicherungskasten für die Garage ist immer eine gute Idee, wenn das Garagentor elektrisch betrieben wird oder Sie Hobbyarbeiten mit elektrischen Geräten ausführen.
Sicherungskasten im Smart-Home
Wenn Sie ein intelligentes Haus bauen und die Unterverteilung planen möchten, sollten Sie frühzeitig mit einem versierten Elektriker Ihres Vertrauens Kontakt aufnehmen. Das Smart-Home hat besondere Anforderungen im Bereich Unterverteilung.
Im Hausanschlussraum sitzt nicht länger nur ein Sicherungskasten, sondern eine moderne Technikzentrale. Sie fasst alle Daten- und Energieverbindungen zusammen und besteht im Regelfall aus folgenden Komponenten:
- Schutzschalter
- Haushaltszähler
- Multimediafeld
Lassen Sie sich von einem Elektriker über die Integrationsmöglichkeiten eines modernen Sicherungskastens informieren, wenn Sie besonders hohe Ansprüche an Ihre neue Immobilie haben.
Sicherungskasten anschließen: Keine Aufgabe für Heimwerker!
Auch wenn einige Heimwerker davon überzeugt sind, einen Sicherungskasten in Eigenregie anschließen zu können, spricht alles dagegen.
- Mit Strom arbeiten ist lebensgefährlich!
- Ein Verstoß gegen VDE-Vorschriften ist teuer!
- Im Schadensfall haftet die Versicherung nicht!
Es spielt also keine Rolle, ob Sie entsprechendes Wissen im Elektrobereich vorweisen können. Kein seriöser Elektriker wird die Installation abnehmen, wenn er sie nicht selbst ausgeführt hat.