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Elektrotechnik

Eine vorausschauende Elektroinstallation mindert die Gefahr der Überlastung

Elektriker.org Team
Verfasst von Elektriker.org Team
Zuletzt aktualisiert: 27. September 2024
Lesedauer: 6 Minuten
Das Symbol für Hochspannung warnt: Führen Sie hier die Elektroinstallation nicht selbstständig durch! © BIRD-Perspektive

Die Elektroinstallation eines Gebäudes ist ein sehr komplexes Vorhaben, welches bei einer gut durchdachten Planung das zukünftige Wohn- oder Arbeitsgefühl erheblich verbessern kann. Eine spätere Nachrüstung oder Änderung hingegen ist sehr aufwändig. Auf Elektriker.org erhalten Sie wissenswerte Informationen zu allen wichtigen Aspekten der Errichtung elektrischer Anlagen!

Nahaufnahme mehrerer abisolierter Stromkabel in verschiedenen Farben (blau, braun, grün-gelb, grau) vor einer Klemmenleiste, bereit zur Verdrahtung.
Zur Elektroinstallation gehört mehr als nur das Verlegen von Verkabelungen. © BIRD-Perspektive

Bei einer Elektroinstallation handelt es sich um die Einrichtung der Stromversorgung und der elektrischen Beleuchtung der gesamten Hausinstallation. Darunter zählen sämtliche elektrische Anlagen der Niederspannung. Bevor die Elektro Installation jedoch vollzogen werden kann, muss eine gründliche Planung unter Einbeziehung einer kostengünstigen und flexiblen Nachrüstung zu einem späteren Zeitpunkt durch die Verlegung von Leerrohren erfolgen. Weiterhin sollte die vorausschauende Elektroplanung unter dem Aspekt des jeweiligen Ausstattungswertes vorgenommen werden. Dieser wird in Mindestausstattung, Standard-Ausstattung und Komfort-Ausstattung untergliedert und richtet sich nach der Quadratmeterzahl des Objektes. Besonders die Elektroinstallation der Küche erfordert die Einrichtung vieler Anschlüsse, da in diesem Raum die meisten Geräte in einer Wohnung bzw. einem Haus betrieben werden und es bei unzureichender Planung schnell zu einer Überlastung kommen kann.

Der Umfang einer Elektroinstallation

In der Norm DIN 18015 der Elektroinstallation Grundlagen ist die minimale Anzahl von Steckdosen und Stromkreisen eines Raumes bzw. einer Wohnung festgelegt. Elektroinstallationen umfassen neben der Leitungsverlegung die Montage zahlreicher elektrischer Anlagen, wie Schutzeinrichtungen bei Überspannung und Fehlerstrom, Maschinen, Geräte, Verteiler, Sensoren, Schalter, Taster und Steckdosen, welche auf der Grundlage des Installationsplanes verbunden werden. Abschließend wird gemessen, ob alle Schutzmaßnahmen wirksam sind. Die Leitungsverlegung der Elektroinstallation unterschiedet sich im Wesentlichen in zwei Arten:

Die Leitungsverlegung der Elektroinstallation auf Putz

Bei dieser Variante der Elektroinstallation werden die Leitungen sichtbar verlegt, weshalb diese zumeist nur für Keller, Garagen, Dachböden oder Industriehallen genutzt wird. Auf der Grundlage der Pläne wie beispielsweise dem Schaltplan für Lichtschalter werden die Leitungen entweder in Rohren, Kabelkanälen oder Kabelbühnen verlegt. Die Wahl der Kabel ist hierbei von der Isolation und dem Querschnitt der Adern innerhalb der Leitung abhängig. Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation besagt in diesem Fall, dass der Nennwert der genutzten Sicherungen den zulässigen Maximalstrom der Kabel nicht unterschreiten darf.

Die Leitungsverlegung der Elektroinstallation unter Putz

Diese Variante der Elektroinstallation beschreibt die Verlegung von elektrischen Leitungen in Wänden, Böden oder Decken. Hierbei sind insbesondere die verschiedenen Installationszonen zu beachten, die verhindern, dass Kabel im Nachhinein versehentlich angebohrt werden. Generell werden die Leitungen in Wänden nur waagerecht und senkrecht verlegt mit einem Abstand von 15 cm oder 30 cm über dem Boden und 15 cm unter der Decke und neben Rohbaukanten und -ecken. Besondere Vorschriften bestehen bei der Elektroinstallation im Bad, denn aufgrund der Feuchtigkeit wird die Gefahr durch Stromschläge erhöht. Der Raum wird deswegen in verschiedene Schutzbereiche aufgeteilt, für die die Verwendung elektrischer Geräte nach den VDE Vorschriften der Elektroinstallation geregelt ist.

Schaltungen der Elektroinstallation

Je nach Verwendungszweck werden verschiedene Schaltungen differenziert. Auf einem Schaltplan werden im Bereich der Elektroinstallation Symbole für die Darstellung verwendet. Um eine moderne Elektroinstallation am PC zu entwerfen, gibt es für den Elektroinstallationsplan Software im Handel, welche ebenfalls diese Symbole zur Verwendung beinhalten. Im Folgenden werden die grundlegenden Installationsschaltungen erläutert:

Die Ausschaltung einer Elektroinstallation

Eine Ausschaltung dient dazu, dass elektrische Geräte nicht durchgängig in Betrieb sind. Für derartige Schaltungen werden in den meisten Fällen Wechselschalter verwendet, mit denen Betriebsmittel an- oder ausgeschaltet werden können. Eine erweiterte Form stellt die Kontrollausschaltung dar, welche in einem auf die Elektroinstallation spezialisierten Shop erhältlich ist. Diese wird im Bereich der Hauselektrik für Schalter verwendet, in denen eine Glimmlampe integriert ist, um das Einschalten in der Dunkelheit zu erleichtern.

Die Serienschaltung einer Elektroinstallation

Die Serienschaltung der Elektroinstallation wird größtenteils für Leuchten in einem Raum verwendet. Derartige Schalterprogramme sorgen dafür, dass zwei verschiedene Lichtquellen unabhängig voneinander mit einem Doppel-Schalter ein- und ausgeschaltet werden können. Auf diese Weise ist es mit mehrmaligem Betätigen möglich, die gewünschte Funktion (aus, Leuchte 1 an, Leuchte 1 und 2 an, Leuchte 2 an) zu wählen.

Die Wechselschaltung und Kontrollwechselschaltung einer Elektroinstallation

Wenn Sie Ihre Elektroinstallation planen, sollten Sie vor allem in Räumen mit zwei Durchgängen eine Wechselschaltung einberechnen, da diese ein bequemeres An-und Ausschalten der Lichtquellen von zwei Stellen aus ermöglicht. Dafür sind im Handel zwei Wechselschalter erhältlich, die Sie im Bereich des Elektroinstallationsmaterials finden. Vor allem im Dunkeln hat diese Schaltung den Vorteil, nicht erst durch den gesamten Raum zum Einschalten des Lichtes zu gehen. Die Kontrollwechselschaltung hat im Wesentlichen dieselbe Funktion, mit Ausnahme von einer integrierten Glimmlampe, die bei laufendem Betrieb leuchtet.

Die Kreuzschaltung einer Elektroinstallation

Die Kreuzschaltung bei einer Elektroinstallation im Haus wird dann eingeplant, wenn eine Wechselschaltung nicht ausreicht, da mehr als zwei Schalterstellen benötigt werden. Auch hier werden zwei Wechselschalter installiert, zuzüglich beliebig vieler Kreuzschalter, die dazwischen eingerichtet werden. Nachteilig ist es jedoch, dass die Art der Schaltung teuer und schwer erweiterbar ist, außerdem kommt es zu einem Ausfall der gesamten Anlage, wenn nur ein Schalter defekt ist. Auf der anderen Seite sind die Integration eines automatischen Abschaltsystems und eine zentrale Steuerung leichter realisierbar.

Die Tasterschaltung einer Elektroinstallation

Tasterschaltungen werden typischerweise in Treppenhäusern eingesetzt, wenn die Bedienung von mehr als zwei Stellen aus stattfindet. Es wird hier zwar im Gegensatz zur Kreuzschaltung ein zusätzliches Relais benötigt, insgesamt ist diese Schaltung aber einfacher gehalten, was auch die in der Elektroinstallation entstehenden Kosten minimiert. Häufig wird auch ein Zeitrelais verwendet, welches eine automatische Ausschaltung nach einer beliebig eingestellten Zeit ermöglicht.

Nennenswertes über die Elektroinstallation

Wenn Sie vorhaben, Ihre Elektroinstallation selber zu machen, weil Im Internet viele Anleitungen der Elektroinstallation zu finden sind, ist davon dennoch abzuraten. Ein Fachmann kann die einzelnen Komponenten sachgemäß verknüpfen, sodass alle gewünschten Funktionen einwandfrei in Betrieb sind und es zu keinem schwerwiegenden Stromunfall, zum Beispiel durch einen elektrischen Schlag, kommen kann. Sicherlich sehen die durch die Elektroinstallation hervorgerufenen Kosten zunächst höher aus, wenn Sie einen Experten engagieren. Schwerwiegender ist es jedoch, wenn durch eine fehlerhafte Einrichtung Menschen zu Schaden kommen. Weiterhin besteht im Bereich der Elektroinstallation eines Neubaus die Pflicht, die Abnahme einem Elektroinstallateur zu überlassen.



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