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Elektrotechnik

Elektroinstallation Kosten – Was kostet die Elektronik im Neu- und Altbau?

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 07. Juli 2023
Lesedauer: 11 Minuten
©welcomia - istockphoto.com

Mit der stetig wachsenden Anzahl an Gadgets, Smartphones, Tablets und der zunehmenden Bedeutung von „Smart Home“ steigt der Bedarf an Stromversorgung. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung der Elektroinstallation ist hierbei essenziell, um Ihr Zuhause mit ausreichend Anschlüssen auszustatten. Eine neue Elektrik im Neu- und Altbau kann mit unterschiedlich hohen Kosten verbunden sein. Die Installation neuer Stromleitungen ist ein anspruchsvolles Vorhaben, das Sie am besten einem Fachbetrieb überlassen. Er kann Ihnen auch bei der Kostenplanung helfen und sorgt für eine qualitativ hochwertige Installation, wodurch die Langlebigkeit und Sicherheit Ihres elektrischen Systems gewährleistet ist.

Alles auf einen Blick:

  • Die Kosten einer Elektroinstallation variieren aufgrund verschiedener Faktoren wie dem Gebäudetyp (Neu- oder Altbau), den Materialkosten und dem Ausstattungsstandard.
  • Der Ausstattungsstandard variiert von Grundausstattung bis hin zur Komfortausstattung mit Smart-Home-Systemen und zusätzlichen Funktionen wie Jalousien oder Photovoltaik-Anlagen.
  • Bei einem Neubau können auch zusätzliche Kosten für Baustromverteiler und den Hausanschluss anfallen.
  • Die Gesamtkosten für eine Elektroinstallation liegen im Schnitt zwischen 8.000 und mehr als 20.000 Euro.

Welche Normen gelten bei der Elektroinstallation?

Ob eine neue Installation oder eine Sanierung: Für eine sichere Elektrik muss vor allem die Norm DIN 18015 sowie der Standard gemäß der RAL-RG-Norm beachtet werden. So soll für eine reibungslose und vor allem sichere Elektrik in Ihrem Haus gesorgt werden. Relevant sind besonders folgende spezifische Vorschriften:

  • DIN 18015-2: spezifische Vorgaben für die elektrische Mindestausstattung in Wohngebäuden, wie zum Beispiel die erforderliche Anzahl und Platzierung von Steckdosen, die korrekte Positionierung von Schaltern, die Beleuchtungsvorschriften sowie die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen
  • RAL-RG 678: Anforderungen und Qualitätsstandards für die Ausführung von Elektroinstallationen in Wohngebäuden, einschließlich der Installation von Kabeln, Steckdosen, Schaltern und anderen elektrischen Komponenten

Wenn Sie Ihre Elektrik planen, sollten Sie vor allem auf Installationszonen achten.

Welche Faktoren bestimmen den Preis einer Elektroinstallation?

Die Kosten für die Elektroinstallation hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, weshalb pauschale Preisangaben nur schwer zu machen sind. Es gibt erhebliche Preisunterschiede, je nachdem, ob die Installation in einem Altbau oder Neubau durchgeführt wird. Allgemein setzen sich die Kosten aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Materialkosten
    Für die Elektroinstallation werden unter anderem Steckdosen, Leitungen, Kabel, Verteiler und Lichtschalter benötigt. Je nach Gebäudegröße und der Qualität der Ausstattung sowie der Materialien können die Kosten stark variieren. Für die wichtigsten Bestandteile einer Standardausstattung müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen:
MaterialPreis
Steckdose (einfach)3 bis 10 Euro pro Stück
Lichtschalter (inkl. Dimmeinsatz)20 bis 25 Euro pro Stück
Unterputzdosen3 bis 5 Euro pro Stück
Sicherungskasten300 bis 400 Euro
FI-Schutzschalter30 bis 80 Euro
Kabelca. 0,50 bis 1 Euro pro Meter
Leerrohrca. 0,30 bis 1 Euro pro Meter
Starkstromanschluss (falls notwendig)110 bis 500 Euro
  • Arbeitskosten
    Die Arbeitskosten setzen sich in der Regel aus der Planung und dem Verlegen der neuen Leitungen zusammen. Wie hoch die Kosten ausfallen, kommt vor allem auf den Arbeitsaufwand an. Die Elektroinstallation im Rahmen einer Altbausanierung kann sich unter Umständen schwieriger gestalten, da hier noch alte Leitungen entfernt werden müssen und aufwendige Umbauarbeiten notwendig sein können. Für die Installationsarbeit in einem Neubau müssen hingegen zusätzliche Kosten für einen Stromanschluss eingeplant werden. Zu den Arbeitsstunden können Ihnen auch Anfahrtskosten zusätzlich berechnet werden.
  • Hausanschluss
    Einer der wichtigsten Faktoren bei der Planung und Umsetzung der Elektrik im Neubau sind die Anschlusskosten für einen Hausanschluss. Das bedeutet unter anderem, dass eine Zuleitung für die Stromversorgung zu Ihrem Haus gelegt werden muss, damit Sie Strom beziehen können. Für einen Stromanschluss müssen Sie mit rund 2.500 Euro rechnen. Der Anschluss für Telefon- und Internetverbindung liegt bei etwa 800 Euro.
  • Ausstattungsstandard
    Es wird zwischen einer Grundausstattung, einer mittleren Ausstattung und einer Komfortausstattung unterschieden. Jedes Haus muss über eine gewisse Standardausstattung verfügen, das heißt, eine Mindestanzahl an Steckdosen und Stromkreisen muss in jedem Gebäude vorhanden sein. Für die Installation einer modernen Gebäudesystemtechnik, wie einem Smart-Home-System, wird eine gehobene Ausstattung benötigt. Für ein Smart Home muss ein sogenanntes BUS-System installiert werden, was die Installationskosten erhöht. Zusätzliche Ausstattungen, die den Wohnstandard sowie die Einbaukosten erhöhen, sind elektrische Jalousien sowie die Integration einer Photovoltaik-Anlage oder einer Wallbox.
  • Nutzung des Baustromverteilers
    Während der Bauphase im Neubau wird möglicherweise ein Baustromverteiler benötigt. Die Kosten hierfür richten sich zum einen nach der Höhe des jeweiligen Baustromtarifs sowie danach, wie lange Sie den Baustromverteiler benötigen.


Welche Ausstattungsstandards gibt es bei der Elektroinstallation? 

Ob Sie nun Ihre Elektrik im Haus erneuern oder eine komplett neue Elektroinstallation in Ihrem Neubau verlegen, haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Ausstattungsstandards. Einen gewissen Mindeststandard, den jeder Haushalt erfüllen sollte, wird unter anderem durch die DIN 18015-2 festgelegt. Die Mindestanzahl der Steckdosen und Stromkreise hängt unter anderem an der Raumgröße und den individuellen Ansprüchen an die Haustechnik ab. Für ein höheres Ausstattungsniveau, wozu zum Beispiel Smart Home Beleuchtung und andere Smart-Funktionen zählen, müssen entsprechend mehr Steckdosen und Leitungen eingeplant werden. 

Mindestausstattung: Beinhaltet die grundlegenden elektrischen Komponenten wie Schalter, Steckdosen und Beleuchtungspunkte, die für die allgemeine Nutzung eines Wohngebäudes erforderlich sind. Für eine Wohnfläche von bis zu 140 Quadratmetern müssen Sie circa 8.000 Euro einrechnen. 

Standardausstattung: Erweitert die Mindestausstattung durch zusätzliche Funktionen und Komfortoptionen wie Dimmer-Schalter, Bewegungssensoren für die Beleuchtung, spezielle Steckdosen für bestimmte Geräte (z. B. USB-Steckdosen) und spezielle Schalter für Jalousien oder Rollläden. Je nach Hausgröße können die Kosten bei bis zu 10.000 Euro und mehr liegen.

Komfortausstattung: Umfasst den Einbau von elektrischen Komponenten und Anlagen in ein intelligentes Gebäudesystem. Dadurch ist eine zentrale Steuerung und Automatisierung verschiedener Funktionen wie Beleuchtung, Heizung, Klimatisierung und Sicherheitssysteme möglich. Abhängig vom Umfang müssen Sie hier mit mehr als 20.000 Euro rechnen.

Wie viele Steckdosen sollte ich im Neubau einplanen?

Zu wenige Steckdosen im Wohnbereich können die Einrichtung und Ausstattung einschränken. Daher ist es besonders wichtig, ausreichend Steckdosen im Wohnbereich einzuplanen. Ist der Raum größer als 20 Quadratmeter, müssen Sie mindestens fünf Steckdosen einkalkulieren. Ist der Wohnbereich kleiner, reichen auch vier Steckdosen. Den Mindeststandard, den nicht nur Steckdosen, sondern auch allgemeine elektrische Anlagen erfüllen müssen, können Sie der Norm DIN 18015 entnehmen. Eine weitere wichtige Vorschrift, die bei einer Elektroinstallation beachtet werden muss, ist die RAL-RG 678 des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung.



Elektroinstallation Kosten: BUS-System, Altbau und Neubau 

Eine Elektroinstallation zu verlegen kostet je nach Ausstattungsqualität und Gebäudeart schnell mehrere hundert bis tausend Euro. Aufgrund der verschiedenen Kostenfaktoren ist es sinnvoll, sich mehrere Angebote von unterschiedlichen Fachbetrieben einzuholen und zu vergleichen.

Wie viel kostet die elektrische Installation eines BUS-Systems?

Die Kosten für die Installation eines BUS-Systems hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Gebäudes, der Anzahl der zu integrierenden Anlagen und der Komplexität des Systems. Für die reine Installation durch einen Elektriker in einem Einfamilienhaus mit einer Fläche von etwa 130 bis 150 Quadratmetern können die Kosten zwischen 15.000 und 50.000 Euro liegen.

Ein BUS-System ermöglicht es Ihnen, Ihr Haus oder Ihre Wohnung zu einem Smart Home aufzurüsten. Es fungiert als zentrale Steuereinheit, die verschiedene elektrische Geräte miteinander verbindet und es Ihnen ermöglicht, sie von einer einzigen Plattform aus zu steuern. Sie können beispielsweise Ihre Beleuchtung dimmen, die Raumtemperatur regeln, die elektrischen Rollläden herunterfahren und das Programm Ihrer Waschmaschine einstellen. Eine solche moderne Elektrik erfordert eine sorgfältige Planung und eine noch sorgfältigere Installation. Daher fallen entsprechend hohe Kosten an.

Eine Smart-Home-Lösung kann auch nachgerüstet werden. In älteren Häusern ist das in der Regel mit einem hohen Aufwand verbunden. Hier müssen oft zuerst die veralteten Elektroinstallationen entfernt, erweitert und erneuert werden. Das verursacht zusätzliche Kosten. Lassen Sie sich am besten von einem Elektriker beraten, ob sich im Rahmen einer Sanierung Ihrer Elektrik ein Smart-Home-System integrieren lässt.

Info:
Im Schnitt besitzen elektrische Anlagen eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren. Nach dieser Zeit sollten Sie Ihre Elektrik erneuern. Die Erneuerung sollte aus Sicherheitsgründen ausschließlich von einem Elektriker durchgeführt werden. Häufige Stromausfälle können unter anderem ein Anzeichen für veraltete Leitungen sein.

Wie viel kostet die Elektroinstallation im Neubau?

Als Faustregel gilt, dass die Installation der Elektrik in einem Einfamilienhaus etwa drei bis fünf Prozent der gesamten Baukosten ausmacht. Diese Kosten können jedoch je nach Ausstattungsstandard und individuellen Bedürfnissen höher oder niedriger ausfallen.

Zusätzlich zu diesen Kosten entstehen in einem Neubau weitere Ausgaben für einen Baustromverteiler und den Hausanschluss. Diese können in die Gesamtkosten der Elektroinstallation einfließen und sollten bei der Kalkulation berücksichtigt werden.

Beispielrechnung: Kosten Elektroinstallation Neubau

In dieser Rechnung beziehen wir uns auf ein Einfamilienhaus mit einer Größe von 150 Quadratmetern.

PostenPreis
Baustromverteiler (inklusive Baustrom) für sechs Monate800 bis 1.000 Euro
Hausanschluss (inklusive Zuleitung und Hauptverteiler-Sicherungskasten)1.500 bis 2.500 Euro
Materialkosten (Steckdosen, Kabel, Leerrohre etc.)4.500 bis 5.500 Euro
Arbeitslohn (ca. 200 Stunden)8.000 bis 16.000 Euro
Gesamtkosten14.800 bis 25.000 Euro

Wie viel kostet eine Elektroinstallation im Altbau?

In einem Altbau entfallen zwar die Kosten für den Hausanschluss und den Baustromverteiler, aber eine Erneuerung der Haustechnik kann dennoch mit hohen Kosten verbunden sein. Die Durchführung der Arbeiten nimmt oft mehr Zeit in Anspruch, sodass sich die Kosten insgesamt in etwa ausgleichen. Für eine mittlere Ausstattung im Altbau sollten Sie mit circa 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für eine mittlere Ausstattung in einem Altbau sollten Sie ungefähr mit Kosten zwischen 85 und 130 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wenn Sie sich für ein BUS-System entscheiden, liegt die Preisspanne schätzungsweise zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter.

In älteren Gebäuden fehlt oft ein FI-Schalter, da dies früher nicht zum Baustandard gehörte. Bei der Erneuerung einer alten Elektroinstallation muss ein FI-Schalter jedoch eingebaut werden, um den heutigen Anforderungen zu entsprechen. Dies kann zusätzliche Kosten verursachen.



Beispielrechnung Elektroinstallation Altbau

In dieser Rechnung wird die Elektroinstallation in einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern erneuert.

PostenPreis
Materialkosten4.500 bis 5.700 Euro
FI-Schalter30 bis 80 Euro
Arbeitslohn (ca. 200 Stunden)8.000 bis 15.000 Euro
Gesamtkosten14.530 bis 20.780 Euro

Bitte beachten Sie, dass die tatsächlichen Installationskosten je nach individuellen Anforderungen, regionalen Unterschieden und anderen Faktoren variieren können. Es ist ratsam, sich an einen Elektriker zu wenden, um eine genaue Kostenschätzung für Ihr spezifisches Projekt zu erhalten.

Kann ich Kosten bei der Elektroinstallation sparen?

  • Eigenleistungen
    Der Anschluss der elektrischen Leitungen an den Sicherungskasten sowie der Anschluss der Lampen und des Backofens sollten unbedingt von einem qualifizierten Elektriker durchgeführt werden. Es ist jedoch möglich, mit handwerklichem Geschick selbst Schlitze zu stemmen, Unterputzdosen zu setzen und Rohre sowie Leitungen zu verlegen, um Kosten zu sparen.
  • Materialien selbst kaufen
    Es kann sich lohnen, die benötigten Materialien selbst zu kaufen und das nicht dem Fachbetrieb zu überlassen. Führen Sie vorher einen entsprechenden Preisvergleich durch. So können Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihr Projekt finden.
  • eigene Elektroplanung
    Auch die Planung können Sie selbst durchführen. Jedoch sollten Sie den Plan zusätzlich mit einem Elektriker besprechen, um sicher zu gehen, dass sich alles nach Ihren Vorstellung umsetzen lässt.
  • staatliche Förderung
    Eine Einzelförderung für das Erneuern der Elektrik gibt es an sich nicht. Jedoch gibt es die Möglichkeit, den Kredit 159 von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu erhalten, wenn Sie eine Smart-Home-Lösung zum Beispiel mit integriertem Einbruchschutz oder zusätzlicher Barrierefreiheit planen. Wenn Sie ein solches System im Rahmen einer energetischen Sanierung installieren möchten, bietet die KfW entsprechen den Kredit 261. Für weitere Informationen zum Antrag und den Voraussetzungen empfehle ich Ihnen, sich direkt bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu informieren.
  • der richtige Fachbetrieb
    Die Kosten der Fachbetriebe liegen teilweise erheblich auseinander. Wichtig ist jedoch, dass Sie nicht das erstbeste Angebot annehmen.Es ist sinnvoll, sich, verschiedene Angebote einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. 


Fazit

Die Elektroinstallation Kosten hängen unter anderem vom gewählten Ausstattungsstandard sowie von den Materialien und davon ab, wie viele Arbeitsstunden der Elektriker aufbringen muss. Für ein Einfamilienhaus können daher schnell bis zu 25.000 Euro anfallen. Sie können die Kosten jedoch senken, indem Sie verschiedene Eigenleistungen erbringen. Vergleichen Sie zudem gezielt mehrere Angebote von unterschiedlichen Elektrikern sowie die Materialpreise, um so das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.