Die Informationstechnik ist eines der Arbeits- und Forschungsgebiete mit dem größten Wachstumspotenzial. Computerchips, Datenverarbeitung und Netzwerksysteme sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Informieren Sie sich hier auf Elektriker.org umfassend über Ausbildungswege, Jobmöglichkeiten und Entwicklungsperspektiven eines scheinbar unerschöpflichen Technologiezweigs.
Die Informationstechnik (IT) ist aus den Bereichen Elektrotechnik und Informatik entstanden. So wird auch häufig der Begriff der Elektro- und Informationstechnik für dieses Fachgebiet verwendet. Weitere Bezeichnungen, die heute synonym gebraucht werden, sind „Informationstechnologie“ und „Elektronische Datenverarbeitung“ (EDV).
Die Geschichte der Informationstechnik lässt sich bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu dieser Zeit plante der Brite Charles Babbage den Bau mechanischer Rechenmaschinen. Obwohl er selbst niemals eine funktionstüchtige Apparatur fertigen konnte, ebnete er den Weg für nachfolgende Wissenschaftler.
Die erste programmierbare elektromechanische Rechenmaschine nahm dann der Berliner Konrad Zuse im Jahr 1940 in Betrieb. Damit begann der Siegeszug der Computer. Heutzutage sind informationstechnische Systeme aus dem privaten und beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken.
Ausbildungswege im Bereich der Informationstechnik
Klassische Ausbildungsberufe
Um als zertifizierter Informationstechniker arbeiten zu können, lassen sich verschiedene Arten der Ausbildung absolvieren. Hierzulande sind dies zumeist duale Berufsausbildungen: praktische Fähigkeiten werden innerhalb eines Unternehmens gewonnen, die theoretischen Kenntnisse vermittelt eine Berufsakademie. Ausbildungen solcher Art dauern in der Regel 3 Jahre und werden mit einer Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgeschlossen.
Folgende anerkannte Ausbildungsberufe im Bereich IT lassen sich unterscheiden:
IT-System-Kaufmann / Kauffrau
Informationselektroniker(in) / Informatik-Assistent(in)
Fachinformatiker(in) der Fachrichtung Anwendungsentwicklung
Fachinformatiker(in) der Fachrichtung Systemintegration
mathematisch-technische(r) Software-Entwickler(in)
Wie der Arbeitsalltag eines Fachinformatikers aussehen kann, zeigt Ihnen das folgende Video.
Ein mögliches Betätigungsfeld für Fachinformatiker ist die Ausrüstung von Unternehmen mit Softwaresystemen. © MEBerufe by Youtube.com
Studium der Informationstechnik
Neben einer Lehre gibt es auch die Möglichkeit, Informationstechnik zu studieren. Hierfür stehen die klassischen Universitäts-Studiengänge Informatik, Informationstechnik und Kommunikationstechnik zur Verfügung. Detaillierte Informationen zu den inhaltlichen Unterschieden bekommen Sie hier.
Informationstechnische Weiterbildungen
Eine IT-Ausbildung sollte einerseits theoretische Fachkenntnisse vermitteln und andererseits zu beruflicher Handlungsfähigkeit führen. Wer das erlernte Wissen noch vertiefen beziehungsweise spezialisieren möchte, kann eine weiterführende Schulung absolvieren. Anerkannte IT-Kurse werden von verschiedenen Institutionen angeboten:
- Volkshochschulen
- Industrie- und Handelskammer (IHK)
- Universitäten
- unabhängige Bildungsträger (Schulen und Institute)
Detaillierte Informationen zu den Inhalten und Veranstaltern von IT-Kursen bekommen Sie in einem weiterführenden Artikel hier auf Elektriker.org.
Berufsaussichten für Informationstechniker
Fachliche Qualifikationen und Soft Skills vonnöten
Der Stellenmarkt bietet im Bereich der Informationstechnik vielversprechende Perspektiven. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass praktisch keine Branche heutzutage ohne den Einsatz von Computertechnik auskommt. So sind technische Systeme
zu entwickeln,
zu konzipieren,
zu installieren,
zu warten,
zu bedienen und
zuverlässig vor fremden Zugriffen zu schützen.
Zudem erfordert die rasante Weiterentwicklung von Soft- und Hardware eine stetige Anpassung und Optimierung bestehender Systeme und Netzwerke. Eine umfassende fachliche Beratung durch zertifizierte Experten ist hierbei notwendig, um IT-Anlagen einer Unternehmensstruktur exakt und individuell anzupassen. Damit Beratungsaufgaben kompetent durchgeführt werden können, legen viele Arbeitgeber neben den fachlichen Qualifikationen ihrer Angestellten auch großen Wert auf ausgeprägte Soft Skills.
Wenn Sie Bedarf an einer professionellen Beratung haben oder die Hilfe eines zertifizierten IT-Technikers benötigen, können Sie hier auf unserem Fachportal bequem nach Fachbetrieben aus Ihrer Region suchen und sich unverbindliche Angebote für Dienstleistungen und Servicearbeiten aller Art erstellen lassen.
Tätigkeitsbereiche von Informationstechnikern
Obwohl viele Stellen unter der gleichen Berufsbezeichnung ausgeschrieben sind, können die Tätigkeitsbereiche stark variieren. Ein Informationstechniker kann – je nach individueller Spezialisierung – sehr verschiedene Aufgaben übernehmen:
- Kalkulation von IT-Projekten / Online-Marketing
- Planung, Aufbau, Inbetriebnahme, Vernetzung und Wartung informationstechnischer Systeme
- Softwareentwicklung / Programmierung
- Konzeptionierung und Durchführung von Tests und Testautomatisierungen
- Betreuung von Datenbanken
- Erstellen von Dokumentationen
- Betreuung von Social Media-Kanälen
- IT-Service- und Projektmanagement
- Virtualisierungstechniken / Webdesign und Grafik
- Vertrieb und Verkauf
- Optimierung der IT-Sicherheit
Gerade die IT-Sicherheit spielt heutzutage eine wichtige Rolle, bietet doch gerade ein unübersichtliches Medium wie das Internet eine große Angriffsfläche für illegale Machenschaften. Um innerhalb dieses Bereichs für Aufklärung und Weiterentwicklung zu sorgen, existiert mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine nationale Sicherheitsbehörde.
Perspektiven einer zukunftsweisenden Fachrichtung
Wer die heutigen Stellenangebote der IT-Branche betrachtet, kann sehen, welch explosionsartige Entwicklung die Informationstechnik in den letzten Jahren genommen hat. So führen die Automatisierung und Digitalisierung nahezu aller Arbeitsbereiche dazu, dass auch Berufe, die vormals keinen primären Bezug zur elektronischen Datenverarbeitung besaßen, inzwischen informationstechnisches Fachwissen erfordern. Neue Tätigkeitsfelder mit IT-Bezug sind unter anderem:
Kaufmann / Kauffrau für AV-Medien
Veranstaltungstechniker(in)
Mediengestalter(in)
Film- und Videoeditor(in)
- Fotomedienlaborant(in)
Das Angebot an IT-Jobs ist hierbei groß – sowohl für herkömmliche als auch neue Berufsbilder. Äquivalent zum Anforderungsanstieg innerhalb der beschriebenen Randgebiete sind auch die Voraussetzungen für eine Betätigung als klassischer Informationstechniker heutzutage wesentlich komplexer als noch vor 10 Jahren. So erfordern insbesondere im Bereich der Forschung und Entwicklung die mannigfaltigen Innovationen sehr spezielles Fachwissen. Die Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) bringt hierbei als zentraler IT-Dienstleister des Bundes vielerlei Projekte auf den Weg. Folgenden Forschungsrichtungen wird zurzeit in Fachkreisen große Beachtung geschenkt:
eingebettete Systeme in Telefonen, PDAs, Uhren, Kleidungsstücken („Wearable Computers“) und anderen mobilen IT-Geräten
neue Ansätze für Computertechnologien (Quantenmechanik, Lichtwellenleitertechnik, DNA-basierte Rechner)
Biometrie
serviceorientierte Software-Architekturen (SOA)
- digitales Rechtemanagement
Laut einer Studie des Bundesverbandes BITKOM und des Fraunhofer IAO jedoch hemmt der Fachkräftemangel das Wachstum der IT-Branche in alarmierendem Ausmaß. Auf etwa 11 Milliarden Euro jährlich wird der durch Wissens- und Kompetenzverlust hervorgerufene wirtschaftliche Schaden hierzulande beziffert.
Das Hauptproblem besteht darin, dass eine Vielzahl der Beschäftigten nicht in der Lage sind, mit den wachsenden technologischen Anforderungen Schritt zu halten. Um dies zu ändern, sind sowohl die Unternehmen als auch ihre Mitarbeiter gefragt. So können allein umfangreiche Weiterbildungen und Schulungen dafür sorgen, die heutigen IT-Techniker auf dem neuesten Stand des technologischen Know-hows zu halten. Dafür müssen entsprechende Fortbildungsmöglichkeiten einerseits bestehen, andererseits von den Angestellten angenommen werden.