Telefonanlagen bieten viele Vorteile für die einfache und günstige Unternehmenskommunikation – aber auch zu Hause kann sich die Einrichtung einer Anlage für Telefone lohnen. So gibt es Telefonanlagen mit Türsprechstellen, die zugleich den Anschluss mehrerer Telefone und die Verbindung mit einem Faxgerät ermöglichen.
Neben den klassischen Telefonanlagen, die analog oder über eine ISDN-Leitung geschaltet werden, stehen mittlerweile auch kabellose und virtuelle Anlagen zur Auswahl, die in vielen Bereichen zusätzliche Funktionen bereithalten. Mit der Vielzahl an unterschiedlichen Telefonanlagen-Lösungen hat zudem die Menge an Anbietern zugenommen. Die Entscheidung für eine Telefonanlage sollte also gut überlegt sein; häufig lohnt sich ein Vergleich von Anwendungsmöglichkeiten und Preisen, um die beste Anlage für die eigenen Bedürfnisse und den eigenen Geldbeutel zu ermitteln. Welche Arten von Telefonanlagen es gibt und worin sie sich voneinander abheben, können Sie hier auf Elektriker.org lesen.
Datenvermittlung und Verbindungswege von Telefonanlagen
Bei den Telefonanlagen der einzelnen Anbieter muss grundsätzlich zwischen mehreren Komponenten unterschieden werden, die miteinander zusammenhängen: Neben der Leitung, die für die Datenvermittlung genutzt wird, betrifft dies die Art der verwendeten Geräte sowie ihre Verbindung mit der Basisstation der Telefonanlage.
- Die Form der Datenvermittlung
Abhängig von dem jeweils verfügbaren Anschluss vor Ort werden Telefone und Telefonanlagen entweder analog oder über ISDN verbunden. Analoge Telefonanlagen nutzen die klassische Telefonleitung, den analogen oder POTS-Anschluss, sind aber heutzutage sehr selten – mehr dazu können Sie an dieser Stelle nachlesen. Häufiger verbreitet sind dagegen Telefonanlagen, die auf der ISDN-Technologie basieren. Dies sind hauptsächlich herkömmliche ISDN-Anlagen, die über die Telefonleitung angeschlossen werden. Eine ISDN-Anlage, die über die Internetverbindung funktioniert, ist zwar ebenfalls möglich. In der Regel reicht allerdings die Datenfrequenz eines gewöhnlichen ISDN-Anschlusses nicht aus, um eine zufriedenstellende Datenvermittlung und Sprachqualität zu gewährleisten; hierfür empfiehlt sich daher eine Verbindung über DSL.
- Anschluss über Kabel oder Funk
Daneben können Telefonanlagen sowohl kabelgebunden sein als auch über Funk miteinander verbunden werden. Bei einer kabellosen Telefonanlage ist noch zu trennen, ob die Anlage als Ganze über Funk angeschlossen ist (in diesem Fall handelt es sich um eine Wlan Telefonanlage) oder ob lediglich die einzelnen Geräte einer Telefonanlage über eine Funkverbindung am Basistelefon registriert werden. Weiterführende Informationen zu diesen sogenannten DECT Telefonanlagen finden Sie auch hier auf unserem Portal.
- Gerätetypen
Zuletzt sind mittlerweile sehr viele verschiedene Geräte mit einer Telefonanlage kombinierbar: Neben den gewöhnlichen Telefonen mit Kabel oder schnurlos können auch Mobiltelefone und Headsets als Endgeräte an einer Telefonanlage registriert werden, sofern diese über die entsprechende Technik verfügt.
Klassische Telefonanlage oder moderne Telekommunikationslösung?
Je nach den vorliegenden Leitungen und Anschlüssen können häufig sowohl die altbekannte ISDN-Telefonanlage als auch moderne IP Telefonanlagen problemlos eingerichtet werden.
Die traditionelle Telefonanlage: Verbindung über ISDN
Schon seit den 90er Jahren in Deutschland als Telekommunikationsstandard etabliert, ermöglicht die Telefonverbindung über ISDN die gleichzeitige Nutzung zweier Leitungen über einen Telefonanschluss. Auf diese Weise können ein Telefon und ein beliebiges weiteres Gerät (Fax, Anrufbeantworter) parallel verwendet werden. Eine ISDN-Telefonanlage nutzt nur eine dieser zwei Leitungen und kann über diese wiederum mehrere Geräte zugleich betreiben. Der Vorteil: ISDN ist flächendeckend in ganz Deutschland verfügbar und eine verlässliche Verbindung. Der Nachteil: ISDN-Telefonanlagen haben eine begrenzte Anzahl an Telefongeräten und Rufnummern, die zur Verfügung stehen. Eine nachträgliche Aufrüstung ist kompliziert und nicht selten mit dem Austausch der gesamten Anlage verbunden.
Moderne Telefonanlagen nutzen das Internet
Eine größere Flexibilität als ISDN-Anlagen bieten dagegen die modernen Anlagen, die auf einer Internetverbindung basieren. So können online nicht nur die unterschiedlichsten Geräte problemlos miteinander verbunden werden, auch sind derartige Telefonanlagen in ihrem Aufbau nicht von vornherein festgelegt und limitiert. Da die Installation und Konfiguration einer virtuellen Telefonanlage gewöhnlich mithilfe einer Software umgesetzt wird, ist die Handhabbarkeit und Einrichtung deutlich vereinfacht: Je nach Anbieter und Programm werden Telefongeräte an der Telefonanlage sogar ganz automatisch erkannt und registriert. Mehr Informationen dazu finden Sie auch hier.
Unterschiedliche Endgeräte
Entsprechend der verwendeten Technologie unterscheidet sich auch, welche Endgeräte für eine Telefonanlage zur Verfügung stehen. Die sogenannten Hardphone-Varianten sind in diesem Bezug deutlich weniger flexibel als die IP und Softphone-Telefonanlagen: So lässt sich eine Telefonanlage, die auf einer Software-Installation beruht, mit allen Geräten verbinden, die softwarekompatibel sind. Das können sowohl spezielle SIP Telefone sein, als auch Smartphones oder eine unbegrenzte Anzahl an Rechnern, die – mit einem Headset ausgestattet – als Telefongerät funktionieren.
Hierbei gilt: Je weiter entwickelt und neuer, desto mehr Funktionen hat ein Telefongerät. So kann ein reguläres Telefon nur Sprachdaten übermitteln und gegebenenfalls speichern, nicht aber schriftliche Dokumente oder Bilddateien – auch wenn eine SIP Telefonanlage dies grundsätzlich unterstützt. Für die vollständige Nutzung aller Anwendungen einer Telefonanlage müssen also unbedingt kompatible Geräte angeschlossen werden.