Rauchmelder schützen uns insbesondere dann, wenn wir am verwundbarsten sind: Des Nachts im Schlaf können wir Sinneseindrücke nur sehr eingeschränkt verarbeiten; wir riechen den Rauch daher nicht. Brandmeldegeräte dagegen registrieren ein ausbrechendes Feuer und warnen eindringlich vor der drohenden Gefahr.
Dass Rauchmelder eine vergleichsweise günstige Möglichkeit sind, die heimische Sicherheit enorm zu erhöhen, dürfte eigentlich längst kein Geheimnis mehr sein. Und doch hängen die Deutschen deutlich zurück, was die Ausstattung der hiesigen Haushalte mit den kleinen elektronischen Lebensrettern angeht – obwohl mittlerweile in der Mehrheit der Bundesländer eine Rauchwarnmelderpflicht herrscht. Dabei weisen Statistiken eindeutig nach, dass die Zahlen von Brandopfern durch die Verbreitung von Rauchmeldern verringert werden können. Wie genau diese Brandmeldegeräte funktionieren, warum sie in jedem Haushalt vorhanden sein sollten und was bei ihrer Montage zu beachten ist, erfahren Sie im Folgenden auf Elektriker.org.
Nachts ist eine mögliche Feuer- oder Rauchentwicklung am gefährlichsten
Statistiken zufolge brechen nachts seltener Brände aus als tagsüber; doch prozentual gesehen ist die Zahl der Verletzten und Toten bei nächtlichen Bränden deutlich höher. Die überwiegende Mehrheit der Opfer ist dabei nicht aufgrund der Flammen, sondern als direkte Folge der Rauchentwicklung zu beklagen. Denn bereits wenige Atemzüge der hochgiftigen Rauchgase genügen, um Bewusstlosigkeit hervorzurufen und schlimmstenfalls den Erstickungstod herbeizuführen.
Feuerwehrleute wissen, dass nach dem Ausbruch eines Brandes nur wenige Minuten bleiben, um das Haus gefahrlos zu verlassen. Gerade nachts, wenn das schlafende Bewusstsein empfangene Sinneseindrücke nicht oder viel zu spät interpretieren kann, ist daher die Gefahr am größten. Denn bevor Schlafende vom Rauchgeruch oder der steigenden Hitze geweckt werden, sind sie durch das eingeatmete Rauchgas oftmals bereits bewusstlos. Weiterführende Informationen über gefährliche Irrtümer bezüglich Wohnungsbränden finden Sie im Übrigen auf dieser Internetseite.
Rauchmelder als potenzielle Lebensretter: Erhöhte Sicherheit im eigenen Heim
Rauchmelder sind daher eine sinnvolle Investition in die häusliche Sicherheit. Sie erkennen den Brand frühzeitig und warnen durch einen eindringlichen Alarmton. Dabei folgen sie meist einem simplen Funktionsprinzip: Die am weitesten verbreitete Variante solcher Brandmeldegeräte sind optische Rauchmelder. In ihrem Inneren sendet eine Fotodiode einen Lichtstrahl aus, der im Normalfall die zweite im Rauchmelder angebracht Diode nicht erreicht. Durch Rauchpartikel in der Luft wird das Licht jedoch gestreut; so trifft es auf die zweite Diode, was wiederum den Alarm auslöst. Andersherum gibt es auch Geräte, in welchen beide Dioden konstant durch einen Lichtstrahl verbunden sind. Hier erfolgt der Alarm, sobald der Lichtstrahl durch eindringende Rauchpartikel gestört oder unterbrochen wird. Näheres zur Funktion von Rauchmeldern erfahren Sie außerdem hier.
Während menschliche Sinnesorgane also relativ lang – im Gefahrenfall zu lang – brauchen, um Rauch zu registrieren, reagieren Brandmeldegeräte sehr viel schneller. Sie sollten daher in jedem Haushalt vorhanden sein. Außerdem lassen sie sich mit hauseigenen Alarmanlagen verbinden, manche Sondermodelle haben gar eine Kamera integriert. Da in der deutschen Bevölkerung jedoch noch ein ausreichendes Bewusstsein um diesen Fakt zu fehlen scheint, haben viele Bundesländer bereits eine gesetzliche Verpflichtung zur Anbringung und Nachrüstung von Rauchmeldern eingeführt. Wer sein Heim ausreichend schützen möchte, sollte allerdings bereits von sich aus Brandmeldegeräte installieren. Lesen Sie in den folgenden Abschnitten, worauf Sie bei der Auswahl sowie der Montage von Rauchmeldern achten sollten.
Beim Kauf von Rauchmeldern auf Qualität achten!
Rauchmelder ist nicht gleich Rauchmelder! Gute Rauchmelder erkennen Sie an verschiedenen Gütesiegeln. Diese weisen nach, dass das betreffende Gerät in diversen Qualitätstests zufriedenstellend abgeschnitten hat. Solche Siegel werden von verschiedenen staatlichen und privaten Institutionen ausgegeben:
- Das CE-Zeichen bestätigt, dass ein Rauchmelder den Produktrichtlinien der Europäischen Gemeinschaft genügt und auf dem hiesigen Markt verkauft werden darf.
- Das TÜV-Siegel des Kriwan-Testzentrums sowie
- Das VDS-Siegel weisen eine verstärkte Produktkontrolle nach und zeichnen so Qualitätsrauchmelder aus. Das VDS-Siegel steht für „Vertrauen durch Sicherheit“ und bestätigt die Konformität eines Rauchmelders mit verschiedenen DIN-Normen.
- Das verhältnismäßig neue „Q“-Siegel bietet die höchste Garantie für Qualität. Es bestätigt, dass das Produkt in besonders streng durchgeführten Qualitätskontrollen bestehen konnte.
Achten Sie beim Kauf von Rauchmeldern darauf, dass die Geräte mit solchen Qualitätsnachweisen ausgezeichnet sind. Das CE-Zeichen allein genügt jedoch beispielsweise nicht, da es über die tatsächliche Qualität des Produktes kaum Aussagen macht. Es sollte daher immer in Verbindung mit einem der anderen Prüfsiegel auf der Verpackung des Rauchmelders zu finden sein. Informieren Sie sich zu diesem Thema auch hier bei der Stiftung Warentest.
Rauchmelder korrekt anbringen
Rauchmelder müssen korrekt montiert werden, damit sie einwandfrei funktionieren. Da Rauch nach oben steigt, gehören die Geräte
- zentral im Raum unter die Decke
- nicht direkt in die Dachspitze, sondern etwa 50 Zentimeter darunter
- nicht in die Nähe von Lüftungen oder Abzügen
- nicht näher als 50 Zentimeter an die umliegenden Wände und sonstige Hindernisse heran
- nicht unter Verkleidungen
Letzteres ist ein häufiger Fehler. Oftmals scheinen die Rauchmelder den Raumeindruck zu stören, weswegen sie gern möglichst versteckt angebracht werden. Dies beeinträchtigt jedoch ihre Funktion! Moderne Rauchmelder sind in ihrer Optik sehr zurückhaltend und fallen kaum noch auf. Außerdem haben viele Hersteller auch Rauchmelder in verschiedensten Designs, mitunter gar zum selber gestalten in ihrem Angebot.
Zudem gehören Rauchmelder nur bedingt in die Küche, ins Bad oder andere Räume mit starker Rauch- oder Wasserdampf-Entwicklung. Hier können bei empfindlichen Geräten schnell Fehlalarme ausgelöst werden. Eine Alternative wäre die Montage von Wärmemeldern oder anderen Brandmeldertypen, beispielsweise mit Multisensoren, die nicht (allein) auf den entstehenden Rauch reagieren.
Netzbetriebene Rauchmelder vom Fachmann anbringen und warten lassen
Während batteriebetriebene Rauchmelder relativ einfach an der Decke montiert werden können, sollten Sie das Anschließen solcher Geräte ans Stromnetz unbedingt einem qualifizierten Elektriker überlassen! Er zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile beider Varianten auf und berät Sie gern zur Auswahl der für Ihre Zwecke geeigneten Brandmelder. Der Fachmann führt zudem die fortführende Wartung durch, damit die Rauchmelder stets einwandfrei funktionieren. Davon abgesehen, sollten Sie selbst im Übrigen jeden Brandmelder regelmäßig über die eingebaute Testfunktion prüfen.