Diese innovative Kombination aus Ladestation, Sonnenkraft und intelligenten Speicherlösungen verspricht nicht nur Ihr E-Auto effizient zu laden, sondern trägt auch maßgeblich zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei. Die Möglichkeiten, Solarstrom in die Wallbox Ihres Elektroautos einzuspeisen, variieren dabei ebenso wie die damit verbundenen Kosten.
Alles auf einen Blick:
- Eine sorgfältige Dimensionierung der PV-Anlage ist essenziell, um sicherzustellen, dass genügend Solarenergie für Ihren Haushalt sowie den Ladeprozess Ihres Elektroautos bereitgestellt wird.
- In der Regel stammt der Solarstrom, der für das Aufladen Ihres Fahrzeugs verwendet wird, aus überschüssiger Energie Ihrer Solaranlage.
- Es wird zwischen drei verschiedenen Funktionsweisen der PV-Überschussladung unterschieden: manuell, halbautomatisiert und dynamisch.
- Das Förderprogramm KfW 442 von der Kreditanstalt für Wiederaufbau wird nicht mehr angeboten.
Funktion, Voraussetzung und Möglichkeiten
Es besteht die Möglichkeit, Ihr Elektroauto ganz ohne externen Stromanbieter oder öffentliche Ladesäulen aufzuladen und stattdessen Ihre PV-Anlage als primäre Energiequelle zu nutzen. Die Kombination aus einer Ladestation, einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher gilt dabei als besonders energieeffizient und umweltfreundlich.
Wie funktioniert eine Wallbox mit Photovoltaik?
Photovoltaik (PV) kann nicht nur Ihre vier Wände mit Strom versorgen, sondern auch Ihr Elektrofahrzeug. Nachdem Ihr Haushalt mit Solarstrom versorgt wurde, kann es dazu kommen, dass Stromenergie übrig bleibt. Diese Strommenge wird als PV-Überschuss bezeichnet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Überschuss zu verwenden. Er kann ins öffentliche Stromnetz eingespeist, in einem Speicher zwischengelagert oder zum Laden Ihres Elektroautos genutzt werden. Wenn Sie sich für das solare Laden Ihres Elektroautos entscheiden, kann das als PV-Überschussladen bezeichnet werden.
Damit die Anlage den erzeugten Solarstrom in die Ladestation Ihres Elektroautos leiten kann, ist ein sogenanntes Energiemanagementsystem sowie eine kompatible Wallbox notwendig. Das System erkennt den Stromüberschuss und kann ihn entsprechend verteilen und nutzen. Es gibt drei verschiedene Methoden, wie eine Wallbox in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage arbeiten kann. Dabei wird zwischen
- manueller,
- automatischer und
- dynamischer Überschussladung unterschieden.
Welche Voraussetzung gibt es für eine Wallbox mit PV-Anlage-Verbindung?
Für das Laden Ihres Elektroautos mit Solarenergie benötigen Sie eine Photovoltaikanlage, einen Speicher und eine eigene Ladestation, zum Beispiel eine Wallbox. Ein Stromspeicher ist durchaus sinnvoll, um den überschüssigen Solarstrom zu speichern, bis Sie ihn benötigen. Die Vorbereitung für die Installation hängt davon ab, ob Sie bereits eine Photovoltaikanlage besitzen oder eine erwerben möchten. Möglicherweise überlegen Sie auch, in ein Elektrofahrzeug zu investieren und dabei Ihre vorhandene Solaranlage für das Laden zu nutzen. Je nach Ausgangssituation ist besonders auf die Anlagengröße und die Kompatibilität der einzelnen Geräte zu achten, um ein effizientes Ladesystem zu schaffen.
Bestehende Photovoltaikanlage: Die Frage, ob Ihre PV-Anlage neben Ihrem täglichen Energieverbrauch auch Ihr Elektroauto mit Strom versorgen kann, hängt unter anderem von der Anlagengröße ab. Lassen Sie den Experten daher prüfen, wie hoch der PV-Überschuss ist und ob dieser für das solare Laden Ihres Elektroautos ausreicht. Wenn die aktuelle Solarfläche nicht genug ist, sollten Sie in Erwägung ziehen, die Anlage zu erweitern. Zusätzlich sollten Sie sich beraten lassen, wie Sie Ihre eigene Solaranlage am besten mit Ihrer Ladestation verbinden. Wichtig ist bei der Auswahl einer neuen Wallbox, dass Sie mit dem vorhandenen Haussystem verknüpft werden kann.
Kauf einer Photovoltaikanlage: Wenn Sie darüber nachdenken, eine PV-Anlage zu kaufen, um selbst erzeugten Strom für das Laden Ihres Elektroautos zu nutzen, ist auch hier die richtige Dimensionierung entscheidend. In erster Linie soll der Strom aus Ihrer Solaranlage den täglichen Eigenbedarf decken. Ein zusätzlicher Stromspeicher ist ebenfalls sinnvoll, um Energie für späteren Bedarf bereitzuhalten. Falls Sie derzeit noch kein Elektroauto besitzen, könnte es sinnvoll sein, die Anschaffung in die Planung einzubeziehen.
Wallbox und Photovoltaik: Ladearten und Hersteller
Planen Sie mithilfe von Photovoltaik Ihr E-Auto zu laden, gibt es drei unterschiedliche Möglichkeiten, den gewonnen Solarstrom in die hauseigene Ladestation einzuspeisen. Dabei ist die dynamische Ansteuerung am effizientesten, aber im Vergleich zu den anderen Steuerungsarten auch kostspieliger.
Wie kann ich mit Solarstrom ein E-Auto laden?
- PV-Laden durch manuelle Ansteuerung: Bei dieser Variante starten Sie den Ladevorgang manuell. Sie müssen eigenständig überprüfen, ob ein PV-Überschuss vorliegt. Das lässt sich am Wechselrichter Ihrer Solaranlage oder mit einer entsprechenden App kontrollieren. Liegt ein Überschuss vor, können Sie Ihre Ladestation aktivieren. Die Ladeleistung muss ebenfalls manuell an die überschüssige Strommenge angepasst werden. Im Vergleich zu anderen Varianten ist eine manuelle Steuerung weniger komfortabel, und der Überschuss kann nicht so effizient genutzt werden. Ein großer Vorteil ist jedoch, dass diese Variante in der Regel mit jeder Wallbox umgesetzt werden kann und besonders kostengünstig ist. Dafür muss der eingebaute Wechselrichter eine Netzwerkfunktion besitzen und die Wallbox muss kompatibel sein.
- PV-Laden durch Voreinstellung: Wallboxen mit integriertem Energiemanagementsystem erleichtern das Aufladen Ihres E-Autos erheblich, da diese Systeme den Ladeprozess automatisieren. Im Vorfeld müssen Sie einen kW-Grenzwert festlegen, ab dem der Ladevorgang gestartet und beendet werden soll. Auch die Ladeleistung muss davor noch individuell eingestellt werden und passt sich nicht automatisch dem vorhandenen Stromüberschuss an.
- Laden durch dynamische Überschussladung: Für ein vollautomatisiertes Photovoltaik- und Wallbox-System ist eine Wallbox mit dynamischer Steuerung die beste Wahl. Eine intelligente Wallbox ist zwar mit hohen Anschaffungskosten verbunden, bietet jedoch einen automatisierten und effizienten Ladeprozess. Der Stromüberschuss Ihrer Photovoltaikanlage wird optimal genutzt, und auch die Ladeleistung passt sich an den Überschuss an.
Welche Hersteller gibt es?
Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Anbietern für Ladestationen für E-Autos und Photovoltaikanlagen. Am besten kaufen Sie die fehlenden Komponenten Ihrer Wallbox- und Photovoltaik-Anlage vom selben Hersteller. So gehen Sie sicher, dass der Wechselrichter, der Stromspeicher sowie die Wallbox kompatibel sind. Folgende Hersteller sind unter anderem ideale Ansprechpartner für den Kauf für Wallboxen in Kombination mit PV-Anlagen:
Vergleichen Sie unterschiedliche Anbieter miteinander, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihren Bedarf zu finden. Es gibt Hersteller, die in Ihrem Sortiment attraktive Komplettpakete für Ladestation, Speicher und Photovoltaik anbieten. Der Vorteil ist, dass Sie für diese Kombination staatliche Förderung erhalten können.
Kosten: Wallbox und Photovoltaikanlage
Die Anschaffungskosten sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Besitzen Sie weder eine PV-Anlage noch eine Wallbox, fallen die Kosten entsprechend hoch aus. Jedoch gibt es Förderungen, die den Preis Ihrer Anlage reduzieren können.
Wie hoch sind die Anschaffungskosten?
Ein Komplettpaket mit Wallbox, Stromspeicher und Photovoltaik kann je nach Größe, Leistung und Hersteller bis zu 25.000 Euro oder mehr kosten. Für eine PV-Anlage mit einer durchschnittlichen Leistung von 10 Kilowatt-Peak (KWp) müssen Sie mit Kosten ab 15.000 Euro rechnen. Auch die Art der Überschussladung, manuell, automatisch oder dynamisch, beeinflusst die Kosten.
Im Grunde ist eine manuelle Überschussladung kostengünstiger als Systeme mit integriertem Energiemanagement, die die Kommunikation zwischen Wallbox und Photovoltaikanlage halb- oder vollautomatisch regelt. Die Wallbox Kosten für manuelle Überschussladung liegen bei circa 500 Euro. Die Kosten für Wallboxen mit der Funktion einer automatisierte Überschussladung beginnen bei 600 Euro. Eine Ladestation mit dynamischer Überschussladung kann mehr als 800 Euro kosten.
Für ein individuelles Ladesystem, das mit Ihrem eigenen Solarstrom betrieben wird, sollten Sie sich am besten an einen Profi wenden. Ob große oder kleine Anlage: Es lohnt sich in der Planungsphase einen Termin bei der Solarberatung zu vereinbaren, um die geeignete PV für Ihren Eigenverbrauch zu finden.
Gibt es Förderungen für eine Solaranlage und Wallbox?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bot 2023 das Förderprogramm 442 – Solarstrom für Elektroautos an und plante dieses im Jahr 2024 wieder aufzunehmen, nachdem der Fördertopf im September 2023 in Rekordzeit aufgebraucht wurde. Hierbei wurden der Kauf sowie die Installation von Wallbox, PV-Anlage und Speicher bezuschusst. Der maximale Förderbetrag lag bei 9.600 Euro. Mittlerweile wurde die KfW-Förderung komplett eingestellt. Jedoch gibt es eine Reihe von Förderungen von Kommunen, Städten und den einzelnen Bundesländern, durch die Sie bei einer solchen Anschaffung Kosten sparen können.
Bleiben Sie trotzdem über den Newsletter der KfW-Bank informiert, ob in Zukunft ähnliche Förderungen geplant sind. Es gilt, dass Förderanträge vor dem Kauf und Einbau gestellt werden müssen.
Wann amortisiert sich eine PV-Anlage mit Wallbox?
Ab wann sich der Kauf einer Photovoltaikanlage zusammen mit einer Wallbox amortisiert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und kann pauschal nicht beantwortet werden. Es kommt dabei unter anderem auf Ihren Eigenverbrauch, den Kaufpreis und auch die erhaltenen Förderungen an. Es lässt sich aber sagen, dass die durchschnittliche Amortisierungszeit für eine Photovoltaikanlage inklusive Speicher zwischen 9 und 15 Jahren liegt. Dieser Zeitraum kann durch die Installation einer Wallbox reduziert werden. Für eine individuelle und exakte Berechnung wenden Sie sich am besten an einen Profi.
Fazit
Ihr E-Auto mit Strom von Ihrer eigenen PV-Anlage zu laden, gilt als besonders effizient und umweltfreundlich. Verbinden Sie Ihre Photovoltaikanlage und Ladestation zusätzlich mit einem Stromspeicher, können Sie die Effizienz weiter steigern. Wichtig ist hierbei vor allem die richtige Dimension Ihrer Anlage, sodass Ihr Eigenverbrauch perfekt gedeckt werden kann. Die verschiedenen Bestandteile – Photovoltaik, Wallbox und Speicher – sollten Sie für einen reibungslosen Ablauf und eine optimale Ladeleistung vom gleichen Hersteller beziehen. Wenden Sie sich vor dem Kauf am besten an einen Fachbetrieb, um eine einwandfreie Anlage für Ihren Bedarf zu finden.